„500 Immigranten aus der Lausitz“ – Wie die Sorben nach Texas kamen

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Mitte des 19. Jahrhunders kam das Segelschiffs „Ben Nevis“ in Texas an. Mit an Bord waren dabei ungefähr 500 Sorben und sie hatten sich ganz konkrete Ziele gesetzt: Denn anders als viele Immigranten vor ihnen suchten sie keine wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten, sondern sie wollten vielmehr ihre religiöse Freiheit und vor allem ihre Sorbische Sprache ausleben.

Sorbische Immigranten in amerikanischen Texas

Noch heute wird dort die Erinnerung an die Sorben und seinen Anführer Pastor Jan Kilian lebendig gehalten, besonders wie sie einst in Texas ankamen.

„500 Immigranten aus der Lausitz“ – Die Sorbische Sprache in Texas?

>>Universität Leipzig<<

„Im Dezember 1854 landete ein mit gut 500 Immigranten aus der Lausitz, einem Gebiet, welches Teile Sachsens und Preußens umfasst, beladenes englisches Segelschiff, die Ben Nevis, im Hafen von Galveston. … Diese Gruppe brachte eine fremde neue Sprache in den Grenzstaat – die wendische Sprache. Und was noch außergewöhnlicher war: diese slawischen Pioniere, die sich in Lee County niederließen, kamen nicht wegen der Suche nach wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten, sondern waren vielmehr auf der Suche nach religiöser Freiheit und dem Recht, ihre wendische Sprache zu pflegen.“

„Auf der Suche nach religiöser Freiheit und dem Recht, ihre wendische Sprache zu pflegen“ 

Die Immigranten zogen nicht etwas in alle Himmelsrichtung davon, sondern sie ließen sich in Texas nieder. Dort haben sie ihre eigene kleine Sorbische Gemeinde errichtet und das kleine Städtchen Serbin gegründet.

Lausitzer Sorben: „Im Bundesstaat Texas das Städtchen Serbin“

>>Sorbe.de<<

„Im Jahr 1854 gingen 550 Sorben aus Sachsen und Preußen in Liverpool an Bord des Segelschiffs „Ben Nevis“, um unter der Führung von Pastor Jan Kilian in die USA auszuwandern. 80 Kilometer östlich von Austin entstand im Lee County im Bundesstaat Texas das Städtchen Serbin, gegründet und bewohnt von den „Texas-Wends“.

Warum die Sorben in Texas nur in Freiheit leben wollten

Anders als heutzutage vielfach verklärt war Pastor Jan Kilian gewiss kein religiöser Fanatiker, sondern die Auswanderung rührte aus ganz handfesten Gründen her. Denn Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Sorben in vielfältiger Weise unterdrückt. Eine Phase der antisorbischen Repressionen hatte nämlich gerade ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Sorben in Texas wollten also nur schlicht in Freiheit leben.

„Kilian prägte das Gemeindeleben bis zu seinem Tod“

>>Welt<<

„Kilian prägte das Gemeindeleben bis zu seinem Tod und wird als „sorbischer Moses“ verehrt. Noch bis in die 20er-Jahre wurde der Gottesdienst in Serbin in sorbischer Sprache gefeiert.“

„Noch bis in die 20er-Jahre wurde der Gottesdienst in Serbin in sorbischer Sprache gefeiert“

Noch heute wird im kleinen Ort Serbin versucht die Geschichte und Sprache lebendig zu halten. Dazu wurde nicht nur ein Museum eingerichtet, sondern es finden auch regelmäßig Sorbische Sprachkurse statt.