Mindestlohn rauf, Minijobs sozialversicherungspflichtig machen

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„Die Statistik untermauert ein weiteres Mal die beklemmende Realität, dass Millionen Menschen hierzulande zu Niedriglöhnen arbeiten. Es sind diejenigen, die jetzt zur Weihnachtszeit von früh bis spät Päckchen liefern, den aktuellen Ansturm auf die Supermärkte abfedern oder in Zeiten der Pandemie das Essen oder die Einkäufe direkt ins sichere Heim liefern und am dringendsten auf die angekündigte Mindestlohnerhöhung angewiesen sind”, erklärt Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, zur Meldung des Statistischen Bundesamtes, wonach knapp acht Millionen Menschen im April 2021 im Niedriglohnsektor beschäftigt waren.

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Von Susanne Ferschl

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Ferschl weiter:

„Entscheidend dafür, ob Beschäftigte am Ende des Monats ein existenzsicherndes Einkommen haben, ist aber nicht allein der Stundenlohn, sondern auch das Arbeitsvolumen. Die von der Ampel geplante gleichzeitige Dynamisierung und damit Ausweitung der Minijobs ist vor diesem Hintergrund ein großer Fehler. Ein mitwachsender Minijob ist nur für Unternehmen gut, denen flexibel einsetzbare und meist billigere Arbeitskräfte erhalten bleiben.

Notwendig ist jetzt, dass der Mindestlohn zügig erhöht und die Chance ergriffen wird, mehr Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. Sozialversicherungssysteme und Kaufkraft werden so gestärkt, und Beschäftigte sind im Krisenfall besser abgesichert. Das ist die Bundesregierung diesen Beschäftigten schuldig.”