Lage auf dem Arbeitsmarkt verdüstert sich

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„Zu lange hat sich Arbeitsminister Heil auf einer im Wesentlichen stabilen Arbeitslosenquote ausgeruht. Diese stabilen Zeiten gehen nun zu Ende. Inmitten des wirtschaftlichen Abschwungs vermittelt die Ampel aber nicht den Eindruck, als würde sie den Ernst der Lage begreifen. Die Wahrheit ist: Der deutsche Arbeitsmarkt muss sich auf härtere Zeiten im Herbst und Winter einstellen. Die einhellige Meinung führender Institute, dass Neueinstellungen weniger werden, nehme ich als ein nachdrückliches Alarmsignal wahr“, erklärt Jessica Tatti, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den aktuellen Bericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt.

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Von Jessica Tatti

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Tatti weiter:

„Wer jetzt seinen Arbeitsplatz verliert, hat es deutlich schwerer, einen neuen zu finden. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Aussichten halten sich viele Arbeitgeber mit Neueinstellungen zurück. Vor allem bei geringqualifizierten und langzeitarbeitslosen Menschen sinken die Jobaussichten massiv. Es wäre höchste Zeit, nun als Arbeitsminister ein deutliches Signal zu setzen und vor allem mehr in abschlussbezogene Weiterbildungen zu investieren. Aber das Gegenteil findet statt: es wird gekürzt und gespart – auf Kosten der Weiterbildungen! Ohne triftigen Grund verlängert sich dadurch die Dauer der Arbeitslosigkeit.

Das ginge auch anders. Durch eine Qualifizierungsoffensive hätten viele die Möglichkeit, einen neuen und sicheren Arbeitsplatz zu finden. Dass Minister Heil diesen Weg nicht bestreitet, ist mir unbegreiflich. Ausgebildete Fachkräfte werden auch weiterhin überall gesucht. Der Arbeitsminister muss endlich die große Lücke zwischen der hohen Zahl unbesetzter Facharbeiterstellen und 2,6 Millionen Arbeitsuchenden angehen. Die Strategie, Arbeitslose möglichst schnell in miese Jobs zu drängen, sie aber nicht zu qualifizieren, ist und bleibt falsch. Das verfestigt die Probleme nur. Die Bundesregierung und allen voran Minister Heil müssen endlich ihren bequemen Zuschauersessel verlassen und Geld in die Hand nehmen.“