Schrumpfinflation: “Anpassung der Verpackungsgröße” – “Einschränkung von Serviceangebot durch reduzierte Öffnungszeiten”
Beim regelmäßigen Einkauf im Supermarkt wird vielen Kunden die Bedeutung des Begriffs Shrinkflation oder Schrumpfinflation deutlich. Schon seit Jahren fällt ihnen eine Veränderung auf, die sich negativ auf ihre finanzielle Situation auswirken kann.
“Preissteigerungen durch Verringerungen der Packungsgrößen”
>>Arschtritt ins Glück von Jürgen Schmieder (Buch) <<
“Das wahre Problem nämlich ist die sogenannte Shrinkflation. Der Begriff setzt sich zusammen aus Inflation und shrink, also schrumpfen. Es ist einer der beliebtesten Tricks für Unternehmen, Preissteigerungen durch Verringerungen der Packungsgrößen zu verbergen, ein konkretes Beispiel: Eine Rolle Klopapier kostet zwar noch immer das Gleiche, es sind aber statt 340 nur noch 312 Tücher dran. Lammsteaks: gleicher Preis, aber nur noch 300 Gramm statt wie bisher 400. Kartoffelchips: 150 statt 175 Gramm.”
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Qualität. Während die Behörden bei Verbesserungen der Qualität (zum Beispiel bei Computern) die Preise senken und dadurch niedrigere Inflationsraten verzeichnen, erhöhen sie die Preise nicht bei schlechterer Qualität. Aufgrund des starken Preisdrucks nimmt die Qualität vieler Waren ab. Kinderspielzeug wird zunehmend aus Plastik anstatt aus Holz hergestellt. Die Kleidung verschleißt schneller. Auch bei Dienstleistungen nimmt die Qualität ab. Hausmeister sind aus den Mietshäusern verschwunden. In vielen Restaurants bedienen wir uns selbst. Möbelhäuser laden zur mühsamen Selbstmontage ein.
Inflationsberechnung: “An Warenkorb und Wägungsschema kann man herummanipulieren”
>>Börsenstrategien für Dummies von Judith Engst & Janne Jörg Kipp (Buch) <<
“Der Kaufkraftverlust wird in Deutschland monatlich berechnet und in Form des sogenannten Verbraucherpreisindex veröffentlicht. Das ist sozusagen die offizielle Inflationsrate. … Das Problem ist: An Warenkorb und Wägungsschema kann man herummanipulieren. Wird die Butter teurer, dann legt man eben Margarine hinein. Werden Handys immer teurer, dann nimmt man die Teuerung nicht auf, weil die neuesten Handys ja technisch wesentlich mehr zu bieten haben als bisherige Modelle, die schließlich zu Recht billiger verkauft wurden. … Aus den USA wissen wir, dass dort die offizielle Inflationsberechnung schon mehrfach »angepasst« wurde. Und zwar so, dass sich der amtierende Präsident und Notenbankchef immer mit einer moderaten Inflationsrate schmücken konnte.”
USA: “Offizielle Inflationsberechnung schon mehrfach »angepasst« wurde”
Die offizielle Inflationsrate gibt keine Auskunft über die individuelle Inflation. Es ist wichtig, die jährlichen Anpassungen der Produkte und ihre Gewichtung im Warenkorb kritisch zu betrachten, da diese die Statistik verfälschen können. Daher ist es nicht überraschend, dass die wahrgenommene Inflation stark abweicht.
Inflationsberechnung: “Zudem sind die jährlichen Anpassungen der Produkte und deren Gewichtung im Warenkorb zu hinterfragen”
>>Die große Geldrevolution von Daniel Tröster & Torsten Wolf (Buch) <<
“Die Idee eines Warenkorbs zur Ermittlung der Teuerungsrate mag ja von der Grundidee her Sinn ergeben. Doch für einen einzelnen lässt sich daran nicht die “persönliche Inflation” ablesen. Zudem sind die jährlichen Anpassungen der Produkte und deren Gewichtung im Warenkorb zu hinterfragen, denn diese ermöglichen eine Verfälschung der Statistik. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Gefühl und “Wahrheit” wie so oft weit auseinanderliegen.”
Offizielle Inflation: “Für einen einzelnen lässt sich daran nicht die “persönliche Inflation” ablesen”
Am Schluss stehen viele Unternehmen vor der entscheidenden Frage: Wie sollen sie mit der realen Inflation umgehen? Sie reagieren durch Preisanpassungen und indem sie versteckte Kosten weitergeben, beispielsweise durch die Schrumpfinflation.
“Unternehmen reagieren mit Preisanpassungen, mit versteckten Kostenweitergaben”
>>Inflations-Management von Ulrich Egle: Quick Guide (Buch) <<
“Die Entscheidungsträger in den Unternehmen suchen nach Strategien und Lösungen, um mit den Preissteigerungen umzugehen und um die Marge weitgehend zu sichern. Die Ausgangslage ist die Überprüfung der internen und externen Wertschöpfungskette mit dem Ziel, die Effizienz und Effektivitätssteigerungen zu realisieren. Dazu werden strategische und operative Maßnahmen überprüft und umgesetzt. Unternehmen reagieren mit Preisanpassungen, mit versteckten Kostenweitergaben wie Shrinkflation (z. B. durch Anpassung der Verpackungsgröße) oder mit Skimpflation, (z. B. Einschränkung von Serviceangebot durch reduzierte Öffnungszeiten).”
Schrumpfinflation: “Anpassung der Verpackungsgröße” – “Einschränkung von Serviceangebot durch reduzierte Öffnungszeiten”
Die Schrumpfinflation kommt in der amtlichen Statistik wohl kaum vor. Natürlich kann man die versteckten Kostenweitergaben kritisieren, aber die Unternehmen müssen mit der realen Inflation und nicht nur mit der Statistikinflation klarkommen.