„Es ist genug für alle da“ versus „14 Tagen mit Lebensmitteln aus dem eigenen Vorrat überbrücken“
„Lebensmittelversorgung gesichert: „Es ist genug für alle da“ – Bundeslandwirtschaftsministerin … stellt klar: Es gibt keinen Grund für Hamsterkäufe, Deutschland sei mit Lebensmitteln und Gütern des alltäglichen Bedarfs gut versorgt. … Bürger in Deutschland bräuchten sich keine Sorgen zu machen, … keine Lebensmittel mehr einkaufen zu können. „Alles andere sind Falschmeldungen“ … . “ Alles andere sollen Falschmeldungen sein? Das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit und die Freie Universität in Berlin haben da aber eine ganz andere Aussage gemacht.
„System der Lebensmittelversorgung durchaus krisenanfällig“
>>Forschungsforum Öffentliche Sicherheit (PDF-Datei) <<
„Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass das privatwirtschaftlich organisierte System der Lebensmittelversorgung durchaus krisenanfällig und die staatliche Vorsorge bei einer Vielzahl möglicher Szenarien nur unzureichend ist. Für den Staat ist die Sicherung der Lebensmittelversorgung aber eine der elementarsten Komponenten der Daseinsvorsorge, die direkt aus der Fürsorgepflicht im Grundgesetz abgeleitet werden kann.“
„Staatliche Vorsorge bei einer Vielzahl möglicher Szenarien nur unzureichend“
Sollte ein Blackout – sprich größerer Stromausfall – eintreten: Dann bleiben die Türen im Supermarkt – im wirklichen Sinne – einfach geschlossen. Jeglicher elektronischer Zahlungsverkehr und die Kommunikation sind ebenfalls davon betroffen. Es sind also zahlreiche Szenarien denkbar, wo die Lebensmittelversorgung zusammenbrechen kann. Das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit und die Freie Universität in Berlin haben zur Lebensmittelversorgung auch recht deutliche Worte gefunden.
„Im Falle eines schwerwiegenden Versorgungsengpasses“
>>Forschungsforum Öffentliche Sicherheit (PDF-Datei) <<
„Im Falle eines schwerwiegenden Versorgungsengpasses sollen private Haushalte durch Selbstschutz- und Selbsthilfemaßnahmen idealerweise einen Zeitraum von 14 Tagen mit Lebensmitteln aus dem eigenen Vorrat überbrücken können.“
„Zeitraum von 14 Tagen mit Lebensmitteln aus dem eigenen Vorrat überbrücken“
Zwar geht es aus dem Papier nicht hervor: Aber die besagten zwei Wochen zur Überbrückung mit eignen Vorräten, das dürfte vermutlich der Zeitraum sein, wo entweder staatliche Hilfe anfangen zu greifen oder die Krise sich alleine erledigt hat.
Warum die Notfallvorsorge zum Nicht-Thema avanciert
Allerdings eigene Vorräte anzulegen: Zwar mag das Richtig sein, aber in der heutigen ist die Notfallvorsorge eine Art von Nicht-Thema avanciert. Mehr noch: Wer die Ratschläge des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit erst nimmt, derjenige kann unter Extremismusverdacht geraten. Zu allen Überfluss finden beim Thema rund ums Essen regelrechte ideologische Grabenkämpfe statt.
„Frankreichs Streit um das fleischlose Schulessen“
„Frankreichs Streit um das fleischlose Schulessen – Es seien die Schwächsten, die keinen Zugang zu ausgewogenen Mahlzeiten hätten und durch diese Entscheidung bestraft würden, sagte er am Dienstag dem Sender RTL. Umweltministerin … postete hingegen … „ein ausgewogenes und leckeres vegetarisches Menü“ für Kinder bestehend aus Kürbissuppe, Spaghetti mit Linsen, Karotten und Tomaten sowie Ziegenkäse und Birnen.“
„Veggiedays“ – Auch an deutschen Universitäten vorzufinden
Sogenannte „Veggiedays“ sind auch an deutschen Universitäten anzutreffen und deren Beliebtheit dürfte sich offenbar in Grenzen halten. Auf der anderen Seite hat sich die sogenannte Carnivore-Diät durchgesetzt. Aber das reine Fleischessen wird keinesfalls als ebenbürtig angesehen, sondern nur die Vegetarier werden einseitig von Behörden bevorzugt. Die staatlich gelenkte Verbots- und Bevormundungspolitik der Bundesregierung hat mittlerweile sogar der Deutscher Bauernverband angeprangert.
Deutscher Bauernverband: „Wir erleben eine langjährige Fehlentwicklung“
„Wir erleben eine langjährige Fehlentwicklung. Es braucht jetzt eine Umkehr. Die Verbotspolitik der Bundesregierung gefährdet unsere Landwirtschaft. Verbotspolitik mit pauschalen Auflagen schadet dem Naturschutz.“
Deutscher Bauernverband: „Verbotspolitik der Bundesregierung gefährdet unsere Landwirtschaft“
Die langjährige Fehlentwicklung lässt sich mitnichten an einer einzelnen Verordnung festmachen. Die Landwirtschaft ist derart durch reglementiert, dass man kaum noch von freien Unternehmertum sprechen kann. Zwar lässt sich die Sicherung der Lebensmittelversorgung direkt aus dem Grundgesetz ableiten: Aber davon ist beim Bauern direkt Vorort wenig zu spüren. In anderen Ländern hat die Nahrungsmittelsicherheit einem ganz anderen Stellenwert erhalten.
China – „Routinefragen wie die Politik zur Absicherung des Einkommens von Bauern“
>>China Internet Information Center <<
„Chinas Dokument über Landwirtschaft legt Fokus auf „Eigenständigkeit“ – Abgesehen von Routinefragen wie die Politik zur Absicherung des Einkommens von Bauern, die Modernisierung von Infrastruktur sowie die öffentlichen Dienstleistungen in ländlichen Gebieten, … So sollen zum Beispiel „Getreideproduktionszonen“ und „Schutzzonen für wichtige landwirtschaftliche Produkte“ eingerichtet und ein „nationaler Industriegürtel für die Nahrungsmittelsicherheit“ aufgebaut werden.“
China – „Getreideproduktionszonen“ – „Schutzzonen für wichtige landwirtschaftliche Produkte“
Es sind alles Punkte, die hierzulande in der öffentlichen Debatte kaum eine Rolle spielen. Umsomehr stellt die eigene Krisenversorgung einem sehr wichtigen Punkt dar. Neben haltbaren Lebensmittel sollte vor allem die örtlichen Lebensmittelanbietern in der Lausitz gestärkt werden: Denn gerade die könnten bei einen Krisenszenario sich als unverzichtbar erweisen.