Ein kaum beachtetes bürokratisches Monster im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Screenshot youtube.comIm Schatten öffentlicher Debatten über Programminhalte und journalistische Ausrichtung existiert eine wenig beachtete Dimension: Die systemische Korruption und Untreue innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Verantwortungsträger, die den Anspruch erheben, Information zum Gemeinwohl bereitzustellen, nutzen gleichzeitig Privilegien, die jenseits dieses Anspruchs liegen. Ein Apparatswesen, das sich seiner eigentlichen Aufgabe entfremdet hat und im Dickicht eigener Widersprüche versinkt, installiert sich als unantastbares Monstrum.
Die Doppelmoral der Informationsbeschaffung
Diejenigen, die das Programm entscheiden und die redaktionellen Leitlinien setzen, beziehen ihre eigene Berichterstattung aus privaten Medienangeboten. Sie prüfen Fakten in Onlineportalen, Newslettern und Nachrichtenseiten, während sie öffentlich erklären, die Vielfalt im eigenen Angebot sei hinreichend gesichert. Dieses Vorgehen offenbart eine eklatante Haltungsschieflage: Wissen und Recherche werden privat eingekauft, dann aber in einem System verwaltet, das behauptet, allein über umfassende Informationskompetenz zu verfügen. Die Glaubwürdigkeit erodiert, wenn die Entscheider selbst nicht an das interne Angebot gelangen, sondern auf externe Quellen angewiesen sind.
Ein bürokratisches Monster
Die interne Organisation gleicht einem Labyrinth aus Abteilungen, Gremien und Stabsstellen. Jeder Arbeitsschritt erfordert eine Genehmigungsschleife, und jedes neue Programm muss Dutzende von Instanzen passieren. Kosten für Personal und Verwaltung wachsen unaufhaltsam, während das Budget für inhaltliche Innovation kaum Beachtung findet. Dieser überbordende Verwaltungsaufwand beansprucht einen wachsenden Anteil der Mittel, sodass Ressourcen, die ursprünglich für Recherche und Produktion vorgesehen waren, in Aktenberge und Leitungstermine abfließen.
Undurchsichtige Aufspaltung von Zuständigkeiten
Das System ist schwer durchschaubar, weil Zuständigkeiten entlang föderaler Strukturen und komplexer Rundfunkräte verteilt sind. Landesrundfunkanstalten, gebündelt in Verbünden, betreiben eigene Rechtsabteilungen und Finanzierungseinheiten, während parallel bundesweite Gremien Programmrichtlinien erlassen. Dieses Geflecht verhindert klare Verantwortungszuweisungen. Wenn Entscheidungen in Schieflage geraten, weicht jede Instanz auf eine andere aus und verabschiedet sich vom Fehler. Im Ergebnis entsteht der Eindruck eines vielköpfigen Konzerns, in dem niemand wirklich die Kontrolle übernimmt.
Eine Kultur der Verantwortungslosigkeit
Verantwortliche reduzieren Kritik auf formale Verteidigungsrituale. Wenn Missstände öffentlich werden, folgt kein Eingeständnis, sondern eine Flut von Pressemitteilungen, Verweise auf laufende Prüfverfahren und die Bitte um Geduld. Diese ritualisierte Abwehrhaltung manifestiert eine Haltung, in der Tabus und Eigeninteressen schützen. Wer Schaden anrichtet, sitzt nicht auf der Anklagebank, sondern verhandelt um neue Posten und höhere Bezüge. Die Versprechen von Transparenz und Medienkompetenz bleiben Lippenbekenntnisse, solange die Verantwortlichen sich vor echter Rechenschaft drücken.
Sinkende Qualität bei immer höheren Beiträgen
Während Zuschauer und Hörer entsprechenden Beitragssatz erhöhen müssen, geraten Sendezeitkontingente und journalistische Qualität auf der Strecke. Anspruchsvolle Reportagen und investigativer Journalismus weichen unterhaltsamen Formatroutinen, die hohe Einschaltquoten zu generieren versprechen. Der inhaltliche Anspruch erodiert, das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit bröckelt. Zugleich steigen die Abgaben, die jeder Haushalt zu entrichten hat, und zwar unabhängig davon, ob das Programm genutzt wird. Dieses Missverhältnis aus wachsender finanzieller Belastung und fallender inhaltlicher Substanz weckt den Verdacht einer bewussten Überteuerung zugunsten eines Systems, das sich selbst erhält.
Technikfeindliche Abschottung
Das öffentlich-rechtliche System verweigert sich den Möglichkeiten moderner Medienlandschaften. Onlineplattformen und soziale Netzwerke gelten als Bedrohung, anstatt als Chance zur zeitgemäßen Verbreitung. Digitale Formate werden nur zögerlich eingeführt, und wenn sie existieren, sind sie teuer und unflexibel. Die Innovationsbremse sitzt in entscheidenden Gremien, die lieber an vertrauten Schemata festhalten. In der Zwischenzeit liefern unabhängige Internetmedien Analysen und Nachrichten in Echtzeit und aus direkter Nähe zum Geschehen, während öffentlich-rechtliche Angebote hinter Staatsräson und starren Sendeplänen verharren.
Pensionen statt Fortschritt
Ein erheblicher Teil öffentlicher Mittel fließt in Versorgungssysteme für ehemalige Führungskräfte und langjährige Funktionäre. Während junge Journalisten um Projektmittel kämpfen, erhalten pensionierte Intendanten und Direktoren großzügige Bezüge. Diese Finanzströme verschieben Prioritäten: Anstatt in zukunftsfähige Technik zu investieren, werden Verpflichtungen aus Altverträgen bedient. Das Festhalten an überkommenen Versorgungsmodellen belastet die Gemeinheit und verhindert den Aufbau einer agile, anwendbare Infrastruktur.


















