Das transparente und elektrisch leitfähige Holz
Holz gilt als billiger, leicht verfügbarer und nachwachsender Rohstoff. Allerdings hat das Material aus dem Wald, viele negative Eigenschaften. Denn es lässt sich nur begrenzt – durch seine Eigenschaften – einsetzen. Nun soll es aber durch technische Entwicklungen durchsichtig und elektrisch leitfähig werden.
„Nach Angaben der Wissenschaftler gibt es für das durchsichtige Holz diverse Anwendungsmöglichkeiten. Mithilfe eines zweistufigen Verfahrens wird das Holz lichtdurchlässig gemacht. Hierzu kommt es zunächst in ein Bad mit Chemikalien, unter welchen sich auch Natronlauge befindet. Hiermit wird aus dem Holz das Lignim gelöst, welches ihm seine Festigkeit und Farbe gibt. Übrig bleiben nun farblose Strukturen aus Zellulose. Um dem Holz wieder seine gewohnte Festigkeit zu verleihen, wird diese Zellulose mit einem Kunstharz ausgegossen. Das transparente Holz ist nach Angaben der Forscher um Liangbing Hu nach der Behandlung deutlich härter als zuvor, wie sie in der Fachzeitschrift Advanced Materials erklären. Des Weiteren ist es stärker als normales Glas und zugleich ein besserer Isolator.“
„Um das durchsichtige Holz herzustellen, entfernten die Forscher erst einmal chemisch das Lignin. Lignin ist ein Molekül, das Baumzellen Festigkeit verleiht. Damit das Holz lichtdurchlässig wird, imprägnierten die Wissenschaftler es anschließend mit einem transparenten Polymer. Danach hat es einen Lichtdurchlässigkeitsgrad von 85 Prozent. „Niemand hatte zuvor die Möglichkeit in Betracht gezogen, größere transparente Strukturen herzustellen, um sie für Solarzellen und in Gebäuden zu verwenden“, sagt Berglund. Jetzt arbeiten die Forscher daran, ihre Erfindung auf die Massenherstellung vorzubereiten und die Transparenz des Holzes noch weiter zu erhöhen.“
„Das Material weise gleichzeitig eine hohe Transparenz und eine Trübung auf, die das Licht breche, schreiben die Forscher der Universität von Maryland in der Fachzeitschrift Advanced Materials. Dadurch eigne sich transparentes Holz beispielsweise gut für Solarzellen. Denn das Licht könne durch das Holz auf die Solarzelle fallen, die Trübung hingegen verhindere, dass es reflektiert werde und sorge dafür, dass es von der Zelle absorbiert werde. Hu und seine Kollegen untersuchten zudem, wie sich die Maserung des Holzes auswirkt. Sie schnitten das behandelte Holz auf zwei Arten: einmal mit der Maserung und einmal quer dazu. Dabei erwies sich die Variante, bei der quer zur Maserung geschnitten wurde, als etwas stärker und weniger spröde. Optisch unterscheiden sich die beiden Varianten zunächst nicht. Werden die beiden Scheiben auf ein Raster gelegt, ist dieses gut erkennbar. Unterschiede gibt es, wenn eine Scheibe ein wenig angehoben wird: Durch die Variante, bei der mit der Maserung geschnitten wurde, ist das Raster weiterhin sichtbar, wenn auch etwas verschwommen. Durch den Block hingegen, der quer zur Maserung geschnitten wurde, war das Raster nicht zu erkennen.“