Am Samstag, dem 11. Januar 2025, fand in Njebjelčicy/Nebelschütz eine besondere Veranstaltung statt zur Ehrung von Jan Skala, dem bedeutenden sorbischen Dichter, Publizisten und politischen Aktivisten, der sich zeitlebens für die Selbstbestimmung des sorbischen/wendischen Volkes einsetzte. Anlässlich seines 80. Todestages versammelten sich die Kandidierenden des Serbski Sejm, Vertreter der Domowina-Ortsgruppe sowie weitere Interessierte, um seiner Verdienste zu gedenken.
Die Veranstaltung begann um 15:30 Uhr mit einer Kranzniederlegung am Jan-Skala-Denkmal beim Kindergarten in Nebelschütz. Gemeinsam wurde der Vorreiter der politischen Selbstbestimmung des sorbischen/wendischen Volkes gewürdigt. Im Anschluss folgte eine Gedichtlesung mit musikalischen Beiträgen sowie Grußworte in der katholischen Bjesada. Dabei berichteten Jurij Wuschanski und Christian Schneider über ihre persönlichen Berührungspunkte mit Jan Skala in ihrer journalistischen bzw. politischen Arbeit. In seinem Grußwort spannte Dr. Peter Kroh, Enkel und Biograph Jan Skalas, den Bogen von dessen Forderungen vor einem Jahrhundert bis in die Gegenwart und auf das Wirken des Serbski Sejm.
Zuvor trafen sich 22 der 39 Kandidierenden des Serbski Sejm zu einem intensiven Workshop in Vorbereitung der Sejm-Wahl. Dabei stellten sie sich gegenseitig vor und tauschten sich über ihre persönlichen Hintergründe, ihre Verbundenheit zum sorbischen Volk sowie ihre Ziele für die Mitarbeit im Serbski Sejm aus. Im Fokus standen aktuelle und zukünftige Arbeitsschwerpunkte wie der Entwurf eines Staatsvertrags, ein bildungspolitisches Konzept und die Entwicklung einer sorbischen Verfassung.
Ein weiterer zentraler Punkt war die Bewerbung der bevorstehenden Sejm-Wahl, um das Interesse von Wählerinnen und Wählern zu wecken. Zudem wurde ein Handbuch zur Arbeit des Serbski Sejm vorgestellt, das den Übergang von der ersten zur zweiten Legislaturperiode erleichtern und Prinzipien wie gegenseitigen Respekt und Konsensorientierung stärken soll.
Der Tag klang bei Kaffee, Kuchen und Volksliedersingen in einer geselligen Atmosphäre aus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich über sorbische/wendische Themen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und neue Anregungen mitzunehmen. Die Veranstaltung bot nicht nur Raum für die Erinnerung an Jan Skala, sondern auch für einen lebendigen Dialog über die Zukunft der sorbischen/wendischen Gemeinschaft.
Die Einladenden danken allen Beteiligten und laden die Öffentlichkeit ein, sich weiterhin aktiv an der Gestaltung der sorbischen/wendischen Zukunft zu beteiligen. Gemeinsam können wir das Erbe von Jan Skala bewahren und neue Wege für die sorbische/wendische Kultur und Identität erschließen.
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