„Eine Katastrophe für die Lausitz“ – Was kommt nach Kohleausstieg und Wirtschaftskrise?

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In Zeiten der Wirtschaftskrise und des Kohleausstiegs ist kaum ein Arbeitsplatz in der Lausitz noch sicher. Viele Unternehmen machen entweder ganz zu oder verlagern ihren Produktionsstandort hinfort. Der Lausitzer Strukturwandel gibt also seine wahres Gesicht preis.

Lausitzer Strukturwandel: Die große Angst vorm Arbeitsplatzverlust

Aber eine entscheidende Frage ist hierbei offen: Was kommt nach Kohleausstieg und Wirtschaftskrise? – Dazu haben die beiden Landesregierungen ihre ganz eigenwilligen Pläne bereits verkündet.

Warum ist kaum noch ein Arbeitsplatz in der Lausitz sicher

>>Landesregierung Brandenburg<<

„Ministerpräsidenten der Braunkohleländer zu Kohleausstieg und Strukturstärkung. „Beschäftigung, Infrastruktur und Wissenschaft: Zügig mit konkreten Projekten beginnen“ … Jetzt haben die Menschen in der Brandenburger Lausitz endlich Klarheit, wie es mit der Strukturentwicklung in ihrer Heimat während und nach dem Kohleausstieg vorangehen soll.“

Lausitzer Strukturwandel: Was kommt nach Kohleausstieg und Wirtschaftskrise?

Wie es mit der „Strukturentwicklung“ weitergeht: Das lässt sich recht gut an der aktuellen Wirtschaftskrise ablesen. Viele Unternehmen haben schon längst ihre Pforten geschlossen und über anderen Firmen zieht bereits der Pleitegeier seine Kreise entlang.

„Auto-Zulieferer stecken bis zum Hals in Schulden“

>>Focus<<

„Auto-Zulieferer stecken bis zum Hals in Schulden – Die Branche ist keinesfalls eine Nische. Dem Automobilverband VDA zufolge beschäftigen die Zulieferer allein in Deutschland rund 300.000 Menschen – in internationalen Großkonzernen wie Bosch oder Continental wie auch in hochspezialisierten Mittelständlern und Kleinunternehmen. Tausende dieser Arbeitsplätze sind nun in Gefahr.“

„Tausende dieser Arbeitsplätze sind nun in Gefahr“

Der Fokus der medialen Berichterstattung ist fast ausschließlich auf die großen internationalen Konzerne gerichtet: Tatsächlich schultern beinahe unzählige Mittelständlern und Kleinunternehmen die wirtschaftliche Last hinüber. Diese Unternehmen stellen die meisten Arbeitsplätze bereit und sind für das Hauptsteueraufkommen verantwortlich. Die Energiekosten nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein.

„Um international wettbewerbsfähig zu bleiben – Dürfen die Energiekosten für die Unternehmen nicht weiter steigen“

>>Der Tagesspiegel<<

„Es geht inzwischen nicht nur um die Braunkohlebranche und ihre Zulieferer, sondern um den Industriestandort Brandenburg, ja Deutschland als Ganzes. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, dürfen die Energiekosten für die Unternehmen nicht weiter steigen. Wir spüren schon jetzt eine Investitionszurückhaltung, die in dem willkürlichen Kurs der deutschen Energiepolitik begründet ist.“

„Schon jetzt eine Investitionszurückhaltung – Die in dem willkürlichen Kurs der deutschen Energiepolitik begründet“ 

Nach Schätzungen sind alleine bei dem Zulieferfirmen für die Braunkohle rund 20.000 Menschen beschäftigt. Außerdem sind sie für wettbewerbsfähigen Strom verantwortlich, woran wiederum noch viel mehr Unternehmen und deren Arbeitsplätze hängen. Der wirtschaftliche Rattenschwanz will hierbei beinahe keine Ende nehmen. Dabei haben schon heute viele Unternehmen mit teuren Energiekosten und einer staatlichen Überregulierung zu kämpfen.

„Investitionen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen“ 

>>Der Tagesspiegel<<

„Denn Investitionen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen. Die fehlen jedoch, stattdessen haben wir in Deutschland einen staatlich extrem überregulierten Energiemarkt – mit allen negativen Folgen, die staatliche überregulierte Märkte in der Regel nach sich ziehen. Es wäre eine Katastrophe für die Lausitz, wenn infolge staatlicher Überregulierung und falscher ökonomischer Anreize nicht nur die Braunkohlebranche verschwindet, sondern der ganzen Region die Deindustrialisierung droht.“

„Es wäre eine Katastrophe für die Lausitz“ 

Mit der jetzigen politischen Weichenstellung wird eine Deindustrialisierung der Lausitz kaum zu verhindern sein. Unternehmen machen pleite oder gehen einfach woanders hin. Zukünftige Investitionen finden dann einfach in anderen Ländern statt. Am Ende dürfte wohl kaum witschaftliches Leben übrig bleiben.