VPN-Grundlagen: Schutz vor Datenspuren im Internet

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Dienstanbieter, staatliche Institutionen und Kriminelle können theoretisch jeden Internetzugriff verfolgen, einschließlich der besuchten Seiten und der versendeten Daten. Ein Virtual Private Network verschleiert diese Verbindungen effektiv, sowohl am Computer als auch am Smartphone oder Tablet. Jeder, der mit einem mobilen Gerät das Internet nutzt, hinterlässt zwangsläufig digitale Spuren. Jedes internetfähige Gerät erhält eine eindeutige Kennung in Form der IP-Adresse, die alle ausgehenden und eingehenden Datenpakete einem bestimmten Anschluss zuordnet. Der Datenverkehr durchläuft zahlreiche Zwischenstationen auf dem Weg zum Zielserver, was potenzielle Abhörpunkte schafft.

Wie Datenverkehr abgehört wird: IP-Adresse und Zwischenstationen

An diesen Knotenpunkten können Dritte den Traffic analysieren: Sie sehen, welche Webseite zu welcher Uhrzeit und für wie lange aufgerufen wurde, welche Videos gestreamt werden, welche Daten Apps versenden und welche Texte in Online-Formulare eingegeben werden. Selbst bei aktivierter Transportverschlüsselung – erkennbar an der Adresszeile mit „https“ – bleibt der Inhalt zwar geschützt, doch die IP-Adresse des Nutzers und die aufgerufene Domain sind weiterhin sichtbar. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf das Surfverhalten, ohne den eigentlichen Inhalt zu kennen.

Rolle des Internetanbieters: Vollzugriff auf Verbindungsdaten

Nicht nur externe Angreifer haben Einblick. Der eigene Internetanbieter verfügt über umfassende Kenntnisse: Er protokolliert das komplette Surfverhalten und kann IP-Adressen exakt dem Anschlussinhaber mit Namen, Adresse und Vertragsdaten zuordnen. Beim mobilen Surfen über das Mobilfunknetz ist dies der Anbieter der SIM-Karte. Bei WLAN-Nutzung handelt es sich um den jeweiligen Telefon- oder Kabelnetzbetreiber. Diese Datenhoheit erlaubt eine lückenlose Nachverfolgung aller Online-Aktivitäten.

Funktionsweise eines Virtual Private Network: Verschlüsselter Tunnel

Ein Virtual Private Network bietet eine praktikable Lösung, um Verbindungsdaten zu schützen. Der Datenstrom wird in zwei getrennte Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt vom Endgerät zum VPN-Server wird mit starker Verschlüsselung abgesichert, sodass niemand von außen den Inhalt mitlesen kann. Der zweite Abschnitt vom VPN-Server zum eigentlichen Ziel trägt die IP-Adresse des Servers als Absender. Dadurch bleibt der ursprüngliche Nutzer anonym. Nur der VPN-Server kennt beide Enden der Verbindung, weshalb die Sicherheit maßgeblich von der Vertrauenswürdigkeit des Anbieters abhängt.

Wichtige Einschränkungen: Kein Schutz bei persönlichen Daten

Ein VPN schützt nicht vor selbst preisgegebenen Informationen. Wer in Formularen oder Logins den eigenen Namen, die Adresse oder andere Identifikatoren eingibt, bleibt identifizierbar. Daher sollten sensible Daten ausschließlich auf HTTPS-gesicherten Seiten eingegeben werden, um auch den zweiten Verbindungsabschnitt zu verschlüsseln. Nur so entsteht ein durchgängiger Schutz der übertragenen Inhalte.

Bezugsquellen für VPN: Von Firmen bis Eigenbau

Ein Virtual Private Network kann vom Arbeitgeber für das Unternehmensnetzwerk oder von der Universität für den Campus bereitgestellt werden. Alternativ bieten zahlreiche kommerzielle Anbieter ihre Server an. Der Markt umfasst eine Vielzahl von Diensten mit unterschiedlicher Qualität und Preismodell. Kostenlose Varianten drosseln meist die Geschwindigkeit erheblich. Besitzer einer modernen FritzBox können einen eigenen VPN-Server einrichten und den Datenverkehr von unterwegs darüber leiten. Dieser Ansatz erfordert keinen externen Anbieter und erhöht die Kontrolle.

Schutz in öffentlichen WLANs: Besonders effektiver Einsatz

VPN-Dienste schützen zuverlässig vor Lauschangriffen in unsicheren Netzwerken. Öffentliche WLANs in Cafés, Hotels oder Bahnhöfen sind oft unverschlüsselt und ermöglichen einfaches Mitschneiden fremden Datenverkehrs. Ein aktives VPN verhindert dies vollständig. Allerdings bleibt die IP-Adresse des eigenen VPN-Tunnels dem Internetanbieter zuzuordnen, was eine vollständige Anonymisierung einschränkt.

Grenzen der Anonymität: Der VPN-Anbieter als Schwachstelle

VPN-Dienste bieten keine absolute Anonymität. Der eigene Internetanbieter sieht zwar nur die VPN-Verbindung, nicht aber die darin enthaltenen Ziele. Dafür erhält der VPN-Anbieter vollen Einblick und protokolliert das Surfverhalten. Je nach Standort der Server können Behörden diese Daten beschlagnahmen. Nicht jeder Anbieter hält hohe Standards ein. Einige haben in der Vergangenheit Daten manipuliert, etwa um Werbung auszutauschen und zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Eine sorgfältige Auswahl des Anbieters ist daher essenziell.

Tracking bleibt bestehen: Cookies und Webseitenbetreiber

Ein VPN schützt nicht vor Tracking durch Webseiten und deren Partner. Browser-Cookies speichern Identifikatoren, die beim erneuten Besuch einer Seite die Wiedererkennung ermöglichen. Ein Beispiel: Nach einem Schuhkauf im Onlineshop bleibt ein Cookie gespeichert, das den Nutzer beim nächsten Aufruf identifiziert. Solche Methoden fallen unter den Begriff Tracking und funktionieren unabhängig vom VPN. Webseitenbetreiber und Werbenetzwerke können so weiterhin Profile erstellen und personalisierte Inhalte schalten.

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