Programmierbares Geld: Wie könnten die Einschränkung aussehen?
Die Diskussion um programmierbares Geld wirft tiefgreifende Fragen zur Überwachung und Kontrolle auf. Wenn Finanztransaktionen nicht nur nachverfolgt, sondern auch gesteuert werden können, eröffnet dies die Möglichkeit für Regierungen und Unternehmen, das individuelle Kaufverhalten massiv zu beeinflussen. Die Angst vor einer finanziellen Unfreiheit wächst, da Möglichkeiten zur Nutzung des Geldes eingeschränkt werden könnten, abhängig von politischen oder sozialen Normen. Nutzer könnten anfällig für Diskriminierung werden – sei es durch das Auflegen von Sanktionen hinsichtlich ihrer Ausgaben oder durch die Blockade bestimmter Transaktionen aufgrund von persönlichen Vorlieben oder Überzeugungen.
Besteuerung des Verhaltens nach einen Punktesystem
Ein weiteres besorgniserregendes Szenario ist die Einführung von Punktesystemen, die das Verhalten der Nutzer steuerlich erfassen und regulieren. In einem solchen System könnten positive oder negative Punkte abhängig von den getätigten Transaktionen vergeben werden. Belohnen könnte man umweltfreundliche Käufe oder sozialverträgliches Verhalten, während weniger wünschenswerte Ausgaben, wie beispielsweise für Tabak oder Alkohol, bestraft würden. Dies würde nicht nur die individuelle Entscheidungsfreiheit einschränken, sondern auch zu einer Art sozialer Kontrolle führen, bei der Menschen sich gezwungen fühlen könnten, ihre Kaufentscheidungen zu ändern, um nicht in eine ungünstige Punktestellung zu geraten. Solche Mechanismen könnten langfristig das Kaufverhalten der Menschen so weit beeinflussen, dass sie letztendlich nicht mehr nach eigenen Bedürfnissen handeln, sondern sich dem Interesse von Regierungen oder Unternehmen unterordnen.
Automatisches 3 Stufen Sanktionenssystem bei sozialschädlichen Verhalten
Ein derart automatisiertes Sanktionensystem könnte sich in drei Stufen manifestieren, die zunehmend restriktiver werden. In der ersten Stufe könnten Nutzer gewarnt werden, wenn sie Ausgaben tätigen, die als sozialschädlich eingestuft werden. Solche Warnungen könnten durch reduzierte Punktzahl oder Hinweise auf alternative, “bessere” Kaufoptionen erfolgen. In der zweiten Stufe würde eine reduzierte Kaufkraft angewendet, wobei bestimmte Limits für kritische Produkte festgelegt würden; das bedeutete, dass die Nutzer nicht mehr in der Lage wären, über ein bestimmtes Maß hinaus zu kaufen. Schließlich könnte die dritte Stufe vollständige Transaktionssperren für wiederholtes Fehlverhalten vorsehen, sodass betroffene Personen gar keine Möglichkeit mehr hätten, ihre gewohnten Einkäufe zu tätigen. Ein solches System der sozialen Kontrolle würde nicht nur das individuelle Konsumverhalten radikal verändern, sondern auch zu einem Klima des Misstrauens und der Überwachung führen, in dem jeder Kauf unter dem Verdacht steht, moralisch oder gesellschaftlich unvertretbar zu sein.
Nachteile von programmierbarem Geld mit Ablaufdatum
Ein wesentlicher Nachteil von programmierbarem Geld mit Ablaufdatum liegt in der potenziellen Einschränkung der finanziellen Freiheit der Nutzer. Das Verfallsdatum könnte dazu führen, dass Menschen unter Druck gesetzt werden, ihre Mittel schneller auszugeben, was zur Impulsivität im Konsumverhalten sowie zu einer verringerten Sparneigung führen könnte. Dies könnte insbesondere für Haushalte problematisch sein, die ohnehin schon finanziell eingeschränkt sind und möglicherweise nicht in der Lage sind, jederzeit ihre Ausgaben anzupassen oder zu steuern. Zudem könnten unerwartete Lebensereignisse, wie plötzliche Arbeitslosigkeit oder gesundheitliche Probleme, zu einem finanziellen Engpass führen, der durch die gesetzten Fristen noch verstärkt wird. In solchen Fällen könnte das festgelegte Ablaufdatum als zusätzliche Belastung empfunden werden, wodurch das geförderte wirtschaftliche Verhalten zum Nachteil des persönlichen Wohlstands ausgeglichen wird. Außerdem besteht die Gefahr, dass Unternehmen und Institutionen diese Mechanismen missbrauchen, indem sie Programmierungen einführen, die primär ihrem eigenen Nutzen dienen, und dabei die Bedürfnisse ihrer Kunden außen vorlassen.