Kamerun/Nigeria: Hunderte Geiseln befreit

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Identität der Befreiten bislang unklar

Im Mai haben die nigerianischen und kamerunischen Streitkräfte insgesamt 686 Gefangene aus den Händen von Islamisten befreit. Bislang liegen noch keine Informationen zur Identität der Befreiten vor. Die zwei erfolgreichen Militäraktionen sind ein seltenes Zeichen der Hoffnung in der Region.

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Von Open Doors

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Hunderte Kinder unter den Befreiten

Die erste Aktion fand bereits Anfang Mai im äußersten Norden Kameruns unweit der Grenze zu Nigeria statt. Wie lokale Medien berichteten, wurden dabei 300 Gefangene aus den Händen von Boko Haram/ISWAP („Islamic State West Africa Province“) befreit. Dabei handele es sich um 191 Kinder, 99 Frauen und 10 Männer, die sämtlich aus Nigeria stammten. Derzeit werde ihre Rückführung in ihre Heimat vorbereitet.

Am vergangenen Dienstag, den 21. Mai, berichteten nigerianische Medien, dass die Armee 386 Personen im Sambisa-Wald befreit habe, der seit vielen Jahren von Islamisten als Rückzugsgebiet genutzt wird. Auch hier habe es sich zumeist um Frauen und Kinder gehandelt. Viele von ihnen seien seit 10 Jahren gefangen gehalten worden. Über die erfolgreiche Operation berichtete Brigadegeneral Haruna bei einem Mediengespräch am Rande des Sambisa-Waldes im Bezirk Konduga. Bei dem Gespräch stellte der General weitere Befreiungen in Aussicht.

Ungebrochene Sehnsucht nach den eigenen Kindern – „egal in welchem Zustand“

Open Doors liegen bislang keine Meldungen darüber vor, ob unter den Geretteten einige der namentlich bekannten Christen sind, die seit Langem vermisst werden. Erst im vergangenen Monat jährte sich die Entführung der Mädchen aus Chibok zum zehnten Mal. Während des Gedenkgottesdienstes aus diesem Anlass sagte Yana Gala, eine der betroffenen Mütter, im Gespräch mit lokalen Partnern von Open Doors: „Meine Hoffnung und mein Gebet ist, dass der Gott, der nicht versagt, unsere Kinder zurückbringt. Auch wenn sie jetzt eigene Kinder haben, egal in welchem Zustand sie sind, wir wollen sie so haben.“ Yanas Tochter Rifkatu ist immer noch unter den Vermissten. Kurze Zeit nach dem Gottesdienst wurde mit Lydia Simon eine weitere der damals entführten Schülerinnen zusammen mit ihren drei Kindern von der nigerianischen Armee gefunden. Damit sind mutmaßlich noch 81 der Entführten bis heute vermisst.

Viele der betroffenen Familien werden nicht müde zu betonen, dass Gott ihre einzige Hoffnung und das beständige Gebet ihr einziger Ausweg ist. Wir bitten Sie, sich diesen Eltern anzuschließen und weiterhin für die Freilassung der Schülerinnen aus Chibok, von Leah Sharibu und allen anderen Entführten zu beten.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2024 steht Kamerun an 43. und Nigeria an 6. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.