Echte Profis am Werk: Warum sind bei Einbrüchen keine Sicherheitskräfte zu erreichen?

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Beim sogenannten „Doomsday Szenario“ bricht über Nacht die Zivilvisitation zusammen: Recht und Ordnung gibt es nicht mehr und Rettungskräfte bleiben Zuhause, um ihre eigene Familie zu schützen. In diesem Szenario versucht jeder sich selbst zu retten.

Doomsday Szenario: Recht und Ordnung gibt es nicht mehr und Rettungskräfte bleiben Zuhause

Dieses apokalyptische Szenario mag zwar etwas hoch gegriffen sein: Aber im kleinen Maßstäben findet es schon heute statt. Denn nicht selten finden sich Ex-Militärs und Ex-Polizisten auf der anderen Seite wieder: Ehemalige Sicherheitskräfte schließen sich mitunter Unterweltgruppen an: Dort wenden sie bei Einbrüche und Diebstähle ihre gelernten „Tätigkeiten“ anderweitig an. Dazu legen sie schon mal die Alarmanlage oder – ausversehen – das gesamte Telefonnetz einer Region lahm.

Warum Ex-Militärs und Ex-Polizisten zu Einbrechern werden können

>>Teltarif.de<<

„Telekom-Störungen und Ausfälle – Mit ihrem Einbruch in eine Betriebs­stelle der Telekom in Karstädt im Land­kreis Prig­nitz hatten es die Täter vermut­lich auf das Ausschalten von Alarm­anlagen abge­sehen. Elf Glas­faser- und ein Kupfer­kabel waren in der Nacht zu Montag mutwillig zerstört worden. … Aufgrund der Störung waren die Notrufe 112 und 110 aus den Berei­chen Karstädt und Umge­bung über das Fest­netz teil­weise nicht erreichbar.“

„Notrufe 112 und 110“ – Kein Anschluss unter dieser Nummer

Die Notrufe einer ganzen Region waren lahm gelegt. Nicht nur Notrufe über Festnetztelefone waren unmöglich, sondern viele hochpreisige Alarmanlagen sind unbrauchbar: Viele professionelle Sicherheitsanalgen zeichnen sich nicht durch einem schrillen Alarm aus, sondern sie sind mit einer Standleitung direkt mit der Zentrale verbunden. Die Schwachstelle solcher Profi-Systeme stellt die – vereinfacht – Telefonleitung dar. Aber auch auf das Mobilfunknetz sollte man sich nicht all zu sehr verlassen.

„Vodafone: Störung legte Netz lahm“

>>Computer Bild<<

„Vodafone: Störung legte Netz lahm – über 100.000 Kunden betroffen – Stundenlang fiel das Mobilfunknetz von Vodafone aus. Die Störung betraf über 100.000 Kunden in ganz Deutschland.“

„Stundenlang fiel das Mobilfunknetz von Vodafone aus“

Fällt erst mal der Strom oder die Festnetzleitung aus, dann wirkt sich das häufig auch auf das Mobilfunknetz aus. Jeder Mobilfunkmast braucht zum dauerhaften Betrieb eine Stromanschluss und kann nur eine bestimmte Anzahl an Teilnehmern gleichzeitig mit Datenverkehr versorgen. Deshalb fallen durch Störungen bei Strom oder Festnetzleitungen regelmäßig auch die Mobilfunknetze aus, weil zu viele Teilnehmer sich gleichzeitig einwählen. – Oder: Der interne Akku des Mobilfunkmastes keinen Strom mehr hat. Zudem sind auch Mobilfunk-Störsender erhältlich, womit der Verbindungsaufbau eines Mobilfunktelefons verhindert werden kann.

Mit Mobilfunk-Störsender sind keine Sicherheitskräfte erreichbar

Doch selbst wenn es gelingt Sicherheitskräfte zu alarmieren: Trotzdem kann es dauern bis Hilfe am Ort des Geschehens eintrifft.

„Finsterwalder warten vier Stunden auf die Polizei“

>>Lausitzer Rundschau<<

„Finsterwalder warten vier Stunden auf die Polizei – Die Polizei wird alarmiert – doch die kann nicht kommen. „Wir haben weder Personal noch Fahrzeuge … „

„Die Polizei wird alarmiert – doch die kann nicht kommen“

Die Kapazitäten der Polizei sind limitiert und bei unvorhergesehenen Großereignissen oder bei einer Vielzahl von Straftaten kann es durchaus dauern bis diese am Einsatzort ankommen. Es muss also längst kein „Doomsday Szenario“  eintreten: Die Unwägbarkeiten des Alltags oder ein Profi-Einbrecher können mitunter schon reichen, um sich selbst in einer Gefahrensituation verteidigen zu müssen.