Die offene Missachtung gegenüber dem Landwirten
Tausende Bauern protestieren gegen gegen ausufernde Bürokratie, steigende Auflagen und sinkende Ausgleichszahlungen. Schon seit Jahren wird über den Berufsstand des Landwirts von Seiten der Politik und Medien hergezogen. Dabei wechseln sich weltfremdes Anspruchsdenken und unrealistische Forderungen regelmäßig ab. Neben reinen ökonomischen Gründen ist es vor allem: Die offene Missachtung des Berufsstand des Landwirts ein ausschlaggebender Punkt. Dabei erfüllen Bauern auf dem Land eine wichtige Aufgabe.
Das EU-Mercosur-Abkommen untergräbt das Vertrauen zwischen Bauern und Politik
>>Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft<<
„Heftige Kritik an dem zwischen der EU und den Mercosur-Staaten abgeschlossenen Freihandelsabkommen üben die Milchbauern und -bäuerinnen des European Milk Board (EMB und des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) sowie der Bauernverband. … „In der EU arbeiten wir Milcherzeuger seit Jahren daran, dass der Milchsektor krisenstabil und wieder zukunftsfähig wird. Das Mercosur-Abkommen konterkariert diese Bemühungen leider“, erklärt die EMB-Vizepräsidentin Sieta van Keimpema.“
„Mercosur-Abkommen“ – Ausländisches Hormonfleisch auf Kosten der einheimischen Landwirtschaft?
Solche Abkommen – getroffen im Hinterzimmern – stellen zweifellos ein Affront gegen jeden Landwirt da. Erst nach lautstarken Protest wurde etwas ausführlicher über das EU-Mercosur-Abkommen berichtet. Es bleibt nicht nur ein fader Nachgeschmack, sondern das Abkommen untergräbt auch das Vertrauen zwischen Politikern und Landwirten. Einerseits, müssen einheimische Landwirte zahlreiche Auflagen erfüllen und leiden unter einer hohen Steuer- und Abgabenlast. Anderseits, könnten Lateinamerikanische Staaten ihr viel billiger produziertes Rindfleisch einfach importieren. Der geringere Preis hat natürlich Ursachen: Diese Staaten können zu ganz anderen wirtschaftlichen Bedingungen produzieren. Vereinfacht: Alles was hier verboten ist – ist dort erlaubt und gängige Praxis. – Von genmanipulierten Pflanzen, über künstliche Wachstumshormone bis hin zum hemmungslosen Einsatz von Umweltgiften ist dort alles erlaubt.
Lateinamerika: Alles was hier verboten ist – ist dort erlaubt und gängige Praxis
Mercosur-Abkommen stellt zugleich ein politisches Symbol da: Für die offene Missachtung der Landwirte. Nicht viel anders sieht es beim Agrarpaket aus.
Agrarpaket: Die Arroganz der politisch Mächtigen
>>Sächsischer Landesbauernverband<<
„Ohne Mitwirkung des Deutschen Bauernverbandes als berufsständische Interessenvertretung der Bauern wurde zwischen den Bundesministerien Umwelt sowie Landwirtschaft das Agrarpaket auf den Weg gebracht.“
Agrarpaket: „Ohne Mitwirkung des Deutschen Bauernverbandes“
Die politische Leitlinie gegenüber dem Bauern stehen also fest: Die offene Missachtung der Landwirte. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnlich gelagerten Bauernproteste: Schon damals trugen Politiker ihre offene Missachtung gegenüber dem Landwirten zur Schau.
Die offene Missachtung gegenüber dem Landwirten
„Mit 40 Teilnehmern war der Bauernverband Oberlausitz an der Aktion der Sächsischen Bauern vor der Landtag in Dresden vertreten. Die Bauern haben die Politiker auf ihre Lage aufmeksam gemacht, in die sie unverschuldet durch politische Entscheidungen gelangt sind. Ein Abgeordneter der Grünen lief noch grinsend durch unseren Reihen. Ihm scheint der Niedergang der konventionellen Landwirtschaft zu gefallen. Viele Politiker haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt.“
„Ein Abgeordneter der Grünen lief noch grinsend durch unseren Reihen“
Dabei ist der Beruf des Landwirts weit mehr, als nur ein einfacher Beruf – oder neudeutsch „Job“ . In den allermeisten Fällen arbeitet die ganze Familie – teilweise Generationsübergreifend – in dem Betrieb mit. Viele Bauern sind in Verbänden und zugleich in ihrer Gemeinde aktiv tätig. Häufig bildet Familie, Bauernhof – oder Betrieb – und Gemeinde eine Einheit. Neben Förstern und Jägern sind sie zwangsläufig mit der Natur verbunden und sorgen dafür: Das eine lebendige Kulturlandschaft erhalten bleibt. Viele Tierarten im Mitteleuropa brauchen zum Überleben keinen Urwald, sondern eine gepflegte Kulturlandschaft mit Feldern und Wiesen. Die echten Umweltschützer sind demnach nicht in Ministerien oder Verbänden zu finden: Sondern an ganz anderer Stelle.