Der Strommangel als Symptom politischen Kontrollverlusts

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Mit der Abschaltung von Kernkraft- und Braunkohlekraftwerken hat sich die deutsche Energiepolitik in eine gefährliche Sackgasse manövriert. Die Folgen dieser Entscheidungen werden immer deutlicher: Die Strommenge reicht nicht mehr aus, die Versorgungssicherheit schwindet, und die strategische Basis für eine industrienahe Volkswirtschaft zerbricht.

Schwindende Kapazitäten, wachsende Instabilität

Die politisch erzwungene Stilllegung von Kernkraftwerken und die fortlaufende Reduzierung der Braunkohlekapazitäten entzieht dem Stromnetz jene verlässlichen Grundlastquellen, die jahrzehntelang als Rückgrat der deutschen Wirtschaft dienten. Die nicht planbare Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen wie Wind und Sonne verschärft das Problem zusätzlich. Jahresschwankungen, Wetterextreme und plötzliche Leistungseinbrüche treiben die Netze an den Rand ihrer Belastbarkeit. Immer öfter sind Unternehmen gezwungen, auf Stromimporte zurückzugreifen oder energieintensive Produktionsprozesse einzuschränken, weil die nationale Stromversorgung nicht mehr garantiert werden kann.

Industrie am Limit: Produktion und Arbeitsplätze auf der Kippe

Besonders dramatisch trifft der Strommangel die Kernindustrie des Landes. Die Stahl- und Chemieindustrie, in Deutschland traditionell global führend, leidet unter der unkalkulierbaren Energielage. Produktionslinien werden ins Ausland verlagert, Arbeitsplätze gehen unwiederbringlich verloren, und das industrielle Know-how wandert schleichend ab. Der fortlaufende Verlust von Standortvorteilen stellt nicht nur einzelne Betriebe, sondern ganze Regionen vor die Abwanderung. Die Entscheidung, wichtige Grundlastträger zu opfern, wirkt sich wie ein Kahlschlag auf die industrielle Basis des Landes aus.

Innovationsfeindliches Klima: Zukunftsbranchen können nicht entstehen

Neben dem Niedergang etablierter Industrien blockiert der Strommangel auch die Ansiedlung neuer Unternehmen und Zukunftstechnologien. Moderne Rechenzentren, digitale Infrastruktur, Forschung und Entwicklung benötigen eine kontinuierlich verfügbare und stabile Stromversorgung. Doch aus Angst vor Netzüberlastung oder Totalausfall werden Standorte gar nicht erst erschlossen oder Projekte gestoppt, bevor sie entstanden sind. Die Chance, bei der digitalen Transformation oder bei den Schlüsselindustrien der Zukunft eine führende Rolle zu übernehmen, bleibt ungenutzt.

Massive Deindustrialisierung: Das wirtschaftliche Gefüge bricht weg

Die daraus resultierende Deindustrialisierung ist keine abstrakte Theorie mehr, sondern konkrete Lebensrealität. Wertschöpfungsketten werden zerrissen, Zulieferfirmen gehen unter, ganze Gemeinden verlieren ihre wirtschaftliche Perspektive und geraten in einen Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit, Abwanderung und sozialem Abstieg. Während andere Länder mit stabilen Energiepolitiken ihre Industrien schützen, opfert Deutschland im Zeichen des Strukturwandels ein wirtschaftliches Kernerbe – und mit ihm jede echte Souveränität.

Lausitzer Braunkohlekraftwerke: Der letzte verbliebene Rettungsanker

Angesichts dieser Entwicklung wirkt die Forderung, die verbliebenen Lausitzer Braunkohlekraftwerke nicht nur zu erhalten, sondern ihre Kapazitäten massiv auszubauen, weniger wie eine nostalgische Rückwärtsbewegung als eine Notwendigkeit, um den Zusammenbruch vollständig zu verhindern. Diese Kraftwerke bieten verlässliche, planbare Stromversorgung, ohne die keine stabile Wirtschaft zu machen ist. Ein Erhalt und Ausbau könnte dazu beitragen, das dringend erforderliche Grundlastpotenzial zu sichern, Arbeitsplätze zu retten und der drohenden Deindustrialisierung entgegenzutreten.

Verlorene Steuerungsfähigkeit und gesellschaftlicher Schaden

Was hier sichtbar wird, ist der Verlust jeglicher steuernden Hand über die industrielle Basis und den Wohlstand des Landes. Die Abschaltung bewährter Energiequellen hat einen Domino-Effekt ausgelöst, der die deutsche Wirtschaft an ihre Belastungsgrenze geführt hat. Die wachsende Abhängigkeit von Stromimporten, das Ausbleiben neuer Industrieansiedlungen und der fortgesetzte Arbeitsplatzabbau markieren eine schleichende, aber dramatische Deindustrialisierung. Ohne eine radikale Kurskorrektur droht nicht weniger als der irreversible Verlust des industriellen Rückgrats des Landes – mit unabsehbaren Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Perspektiven kommender Generationen.

 

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