„Das Wort „Sklave“ ist verwandt mit „Slawe“ und stammt aus dem Mittelalter“
Im Mittelalter war der Handel mit versklavten Slawen dominierend. Erst nach der Entdeckungsfahrt von Christoph Kolumbus im Jahre 1492 nahm der afrikanische Sklavenhandel nach Amerika so richtig fahrt auf. Bis dahin dominierte der Handel mit versklavten Slawen. Nicht wenige europäische Städte führen ihren schillernden Reichtum auf dem Sklavenhandel zurück.
„Viele Menschen aus Osteuropa verschleppt“
Da Slawen lange Zeit als Heiden galten, konnte jeder mit ihnen machen was er wollte. Erst in späterer Zeit wurden ihnen Rechte zuerkannt. Meistens wurden Frauen in die Sklaverei verschleppt und das hatte einen einfachen Grund.
„Das Wort „Sklave“ ist verwandt mit „Slawe“ und stammt aus dem Mittelalter“
„Das Wort „Sklave“ ist verwandt mit „Slawe“ und stammt aus dem Mittelalter, als viele Menschen aus Osteuropa verschleppt wurden. Weil sie Heiden waren, galten sie als vogelfrei; sie wurden im Westen des Kontinents gehandelt, vor allem aber in die islamische Welt verkauft.“
Slawen: „Weil sie Heiden waren, galten sie als vogelfrei“
Die Wörter „Sklave“ und „Slawe“ sind also nicht zufällig miteinander verwandt. Viele europäische Städte verdanken ihren Reichtum nicht selten den Sklavenhandel. Besonders versklavte Slawen stellten hierbei für lange Zeit ein einträgliches Geschäft da.
Reichtum auf Sklaverei aufgebaut
„Wahre Größe erlangte das mittelalterliche Regensburg allerdings mit dem Fernhandel. Diesem verdankt Regensburg viele seiner gut erhaltenen Kaufmannshäuser mit den Patriaziertürmen, die neben dem Dom und den vielen Kirchen die „Skyline“ unserer Stadt bilden. Im frühen Mittelalter zählte Regensburg zu den Zentren der abendländischen Handelswelt und stellte eine Verbindung zum kulturell und wirtschaftlich fortschrittlichen Orient dar. Die Donau verband Regensburg über den Inn mit dem Alpenraum und Venedig, das größte Zentrum für den Handel mit dem Orient, aber auch mit dem Schwarzen Meer und somit direkt mit Konstantinopel. Während sich der frühe Handel auf Salz, Silber und versklavte Slawen beschränkte, lag der Fokus des Handels im 11. und 12. Jahrhundert – der Blütezeit Regensburgs – auf Luxusgütern und Gewürzen, vorwiegend aus dem Orient, die hauptsächlich gegen Tücher und Metalle getauscht wurden.“
„Der frühe Handel auf Salz, Silber und versklavte Slawen beschränkte“
Wobei Regensburg – sprichwörtlich – noch kleine Brötchen im Handel von versklavten Slawen backte. Die ganz großen Spieler jener Zeit waren die italienischen Städte, allen voran Genua und Venedig.
Slawen wurden wie jede gewöhnliche Ware gehandelt
Im Gegensatz zur späteren Kolonialzeit: Die Kolonien von Venedig stellten keine großes zusammenhängendes Imperium, sondern vielmehr kleine verstreute Handelsstützpunkte da. Angelegt an strategisch günstigen Stellen, führten sie gewissermaßen eine Scharnierfunktion zwischen den großen Machtblöcken der islamischen und christlichen Welt aus. Sicherlich gab es auch gezielte Raubzüge um Sklaven gewissermaßen „auf eigene Faust“ zu erbeuten, dennoch wurden viele Sklaven – wie jede gewöhnliche Ware – gehandelt. Über versklavte Slawen machte in jener Zeit sich kaum jemand Gedanken.
„Versklavte Slawen angesiedelt“
„Im oberen Schleusegebiet wurden in noch späterer Zeit durch die Henneberger Grafen versklavte Slawen angesiedelt: Graf Poppo II. z.B. gründete Oberwind und Poppenwind als reine slawische Ansiedlungen.“
Lange Zeit galten „Slawen“ als Menschen zweiter Klasse
Nicht wenige Städte und Adelige profitierten direkt oder indirekt am Handel mit versklavte Slawen. Lange Zeit galten „Slawen“ als Menschen zweiter Klasse und hatten demnach auch keinerlei Rechte. Allerdings fand die Unterwerfung nicht Kampflos statt.
„Hinrichtung der Männer und der Versklavung der Frauen“
„Kriege endeten in der Antike oft genug mit der Hinrichtung der Männer und der Versklavung der Frauen. Doch auch in Friedenszeiten waren Frauen eine begehrte Beute. Mitleid hielt sich in Grenzen. … Geradezu stereotyp sind die Beschreibungen von Kriegen. Männer werden in Kämpfen getötet oder nach der Niederlage hingerichtet oder in den Amphitheatern Roms im blutigen Vorprogramm verheizt. Frauen und Kinder dagegen werden versklavt.“
„Männer werden in Kämpfen getötet oder nach der Niederlage hingerichtet“
Besonders erwachsenen Männern mit Kampferfahrung gerieten verhältnismäßig selten in die Sklaverei. Der Grund war einfach: Die Angst vor einem Sklavenaufstand war ständig präsent. Eine Niederlage ging daher nicht selten mit einem Massaker der unterlegenen Partei daher. Davon ausgenommen waren für gewöhnlich Frauen und Kinder, die danach kurzerhand in die Sklaverei verkauft wurden. Bis heute ist die Anzahl der verschleppten Menschen unbekannt. In welchen Umfang davon die Lausitzer Sorben betroffen waren, lässt sich ebenso wenig abschätzen.