Blutiger Anachronismus: „Das Reichsschulpflichtgesetz von 1938“
„Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, in denen Hausunterricht verboten ist und eine strikte Schulanwesenheitspflicht gilt. Die geht auf das Reichsschulpflichtgesetz von 1938 zurück.“ So die Frankfurter Allgemeine Zeitung zur „aktuellen“ Lage. An diesen Anachronismus aus den finstersten Zeitalter des Hitler-Regimes, wird bis in die Gegenwart festgehalten: Mit fatalen Folgen für Kinder und Eltern. Denn die allermeisten Schulbehörden sehen bei alltäglichen Übergriffen und Mobbing von Schülern gezielt weg. Einiger Kinder halten den Druck nicht mehr aus und nehmen sich das Leben.
„Die Geschichte einer Tochter „Ich würde gerne die Geschichte meiner Tochter erzählen, deren Tod unter anderem auch eine Folge des Mobbings und der Teilnahmslosigkeit ihrer Schule war. Sie beschwerte sich schon in der 9. Klasse über ihre Mitschüler an einem Gymnasium, die ihr das Leben mit Kommentaren und Dingen wie Schulranzen ausleeren, Stifte klauen schwer machten. Sie schwänzte die Schule, was uns diese erst nach sieben Tagen mitteilte. Zusätzlich wurde eine Essstörung diagnostiziert, was bei den Schülern auch zum Thema wurde. Leider nicht konstruktiv. Was und ob überhaupt etwas mit ihr und den Schülern von Seiten der Schule getan wurde, haben wir nicht erfahren. Zu der Zeit äußerte sie den Wunsch, auf ein anderes Gymnasium zu wechseln. Da aber leider ihre Noten stark abgefallen waren – sie war eigentlich eine gute Schülerin, hatte in der Grundschule auch eine Klasse übersprungen – und Mobbing kein ausreichender Grund für einen Schulwechsel ist, wurde mir mein Schreiben dort von der Schulsekretärin direkt wieder in die Hand gedrückt, mit der Erklärung, dass man für solche Kinder an der Schule keinen Platz hätte. … In der 2. Hälfte der 11. Klasse war sie dann ungefähr sechs Wochen nur sporadisch in der Schule, was ich selber herausfinden musste, die Schule hatte es nicht für nötig empfunden, uns schnell in Kenntnis zu setzen, was ich nach wie vor nicht begreife bei einem Kind das schon eine Geschichte in dieser Richtung hat. Darauf angesprochen, erklärte meine Tochter mir, dass sie es einfach nicht mehr aushalte in der Schule, und wir beschlossen, sie nach der 11. Klasse von der Schule zu nehmen. Dafür hätte sie noch sechs Wochen gebraucht. Aber der Gedanke war ihr anscheinend so unerträglich, dass sie sich Ende Mai letzten Jahres, am Tag ihres 16. Geburtstags, das Leben nahm.“
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„Du Stück Scheiße“, „Alle hassen Dich, Du Missgeburt“, „Geh sterben, Du Hässlichkeit“ – an diesen Beschimpfungen würden selbst Erwachsene zerbrechen. Doch Sofie ist erst 12 und wird seit Monaten unter anderem mit diesen Handynachrichten fertig gemacht. Jetzt musste die Euskirchener Gesamtschülerin in die LVR-Klinik Bonn eingewiesen werden – sie hatte gedroht, sich umzubringen… So viel Hass, so viele Demütigungen. Vor rund zwei Monaten soll Sofie von mehreren Mitschülern umringt und hin- und her geschubst worden sein. Dabei sollen sie das Mädchen beschimpft haben: „Du Fisch, geh schwimmen“. „Sie nennen sie Fisch, weil ihre Augen etwas auseinander stehen“, erzählt Mutter Angela H. (44) mit Tränen in den Augen. „Die schreiben ihr sogar, sie sei nur tot ein guter Mensch. Und die Schule macht nichts!“ Vor einem Monat soll ein Mitschüler Sofie einen Zettel in die Hand gedrückt haben. Darauf eine Zeichnung: Sofie + Fisch = Fischfresse. Den Zettel gaben sie im Schulsekretariat ab. „Dort bekamen wir gesagt, dass sich in Kürze ein Lehrer bei uns melden würde“, erzählt die Mutter. „Das ist bis heute nicht passiert.“ Einmal, so die Eltern, hätten sie mit Sofie ein Gespräch in der Schule gehabt. „Da wurde es so hingestellt, dass unsere Tochter oft in Konflikte geraten und den Unterricht stören würden. Sofie hat dann in der Runde klargestellt: »Ihr seht nur, wenn ich aufstehe und mich wehre, aber nicht, wenn mir was angetan wird.«“ Seit rund drei Wochen geht Sofie nicht mehr in die Schule, ist krankgeschrieben. „Sie sagte immer wieder: Mama, ich kann nicht mehr, ich geh da nicht mehr hin“, erzählt Angela H. … Anfang letzter Woche musste Sofie in die LVR-Klinik Bonn eingewiesen werden: Suizidgefahr, geschlossene Psychiatrie! „Sofie hatte wieder eine üble Handynachricht bekommen, die das Fass zum Überlaufen brachte. Sie schrie daraufhin, dass sie sich umbringen würde“, erzählt Angela H. In der Klinik musste Sofie ihr Handy abgeben. Ihre Mutter: „Ich habe geweint, als ich dann zum ersten Mal die ganzen Nachrichten gelesen habe. Sie hat alles in sich reingefressen, hatte oft Bauchschmerzen.“
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„Seit über 30 Jahren bereitet das ILS erfolgreich per Fernunterricht auf die Abitur-Prüfung (Allgemeine Hochschulreife) vor. Als Fernstudienteilnehmer/in legen Sie das sogenannte Externen-Abitur ab. Es ist dem an Gymnasien erworbenen Abitur absolut gleichgestellt.“
Festzuhalten gilt: Seit dem Jahr 1938 kamen einige technische Neuerungen hinzu und Schulabschlüsse können auch per Fernschulen erworben werden.