Ochsentour durch den Vorspreewald

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Die sogenannte >>Ochsentour durch den Vorspreewald<< ist eine reizvolle Rundfahrt, die durch die faszinierende Region des Vorspreewaldes führt. Diese Gegend besticht durch ihre zauberhafte und fast märchenhafte Landschaft, die Natur- und Kulturliebhaber gleichermaßen begeistert. Die Bezeichnung „Ochsentour“ mag auf den ersten Blick an eine besonders schwierige oder anstrengende Strecke erinnern, doch das ist nicht der Fall. Die Route verläuft größtenteils eben und lädt zu einem entspannten, mühelosen Radfahrvergnügen ein. Vielmehr geht der Name auf eine alte, überlieferte Legende zurück, die der Region eine geheimnisvolle Aura verleiht und viele Menschen schon seit Generationen fasziniert.

Die Legende vom Teufel und den strauchelnden Ochsen

Der Ursprung der Bezeichnung „Ochsentour“ führt auf eine sagenhafte Geschichte zurück, die in zahlreichen Variationen erzählt wird. Der Legende zufolge soll hier einst der Teufel selbst gepflügt haben. Dabei gerieten die Ochsen, die den Pflug zogen, plötzlich ins Straucheln und liefen wild und unkontrolliert hin und her. Dieses chaotische Hin- und Herlaufen der Tiere führte zu der Entstehung der vielen Flüsse, Gräben und Wasserläufe, die heute die Landschaft durchziehen und ihr ihr typisches Erscheinungsbild verleihen. Am Ende der Geschichte wurde der Teufel von dieser missratenen Pflugarbeit so verärgert, dass er fortgeschleudert wurde und in einem Teich bei Peitz landete. Dieser Teich trägt seitdem den Namen Teufelsteich – ein Ort, der die Legende lebendig hält und als mystischer Anziehungspunkt gilt.

Geografische Lage und landschaftliche Besonderheiten des Vorspreewaldes

Der Vorspreewald gehört zum größeren Landschaftsraum des Lausitzer Spreewaldes und liegt östlich des bekannteren Oberspreewaldes. Charakteristisch für diese Region sind die Flüsse Spree, Hammergraben und Malxe, die nahezu parallel in westlicher Richtung fließen. Diese Fließgewässer prägen das Bild des Vorspreewaldes wesentlich mit und schaffen eine naturnahe Wasserlandschaft, die von zahlreichen Gräben und kleinen Kanälen durchzogen ist. Neben den Flussläufen umfasst das Gebiet auch den sogenannten Cottbuser Schwemmsandfächer rund um das Dorf Döbbrick sowie das weitläufige Teichgebiet bei Peitz. Diese Flächen bieten nicht nur Lebensraum für vielfältige Tier- und Pflanzenarten, sondern auch Erholungsorte für Besucher, die Ruhe und Natur suchen.

Entstehung und Nutzung der Landschaft

Die Landschaft des Vorspreewaldes ist Teil eines großen Urstromtals, das vor etwa 25.000 Jahren während der letzten Eiszeit, der sogenannten Weichseleiszeit, entstand. Durch die Gletscherbewegungen und das Schmelzwasser formte sich eine überwiegend ebene Fläche, die heute vor allem als Weide- und Ackerland genutzt wird. Ein besonderes Merkmal stellen die einzelnen Sanddünen dar, die in der Gegend oft liebevoll als „Berge“ bezeichnet werden. Auf diesen kleinen Erhebungen wachsen vorwiegend lichte Kiefernwälder, die der Region zusätzlich eine abwechslungsreiche, naturnahe Struktur verleihen und den Charakter einer einzigartigen Kulturlandschaft prägen.

Ein Naturerlebnis mit kulturellem Hintergrund

Die Ochsentour durch den Vorspreewald bietet weit mehr als nur eine schöne Radstrecke. Sie verbindet Naturerlebnis, Geschichte und Legenden auf einzigartige Weise. Die flache und gut erschlossene Route macht sie für Radfahrende aller Altersgruppen attraktiv, während die geheimnisvolle Legende vom Teufel und den strauchelnden Ochsen der Tour eine spannende kulturelle Tiefe verleiht. Wer sich auf diese Fahrt begibt, kann die vielfältigen Facetten des Vorspreewaldes entdecken – von den weiten Flusslandschaften und Gräben über die sandigen „Berge“ bis hin zu den historischen Teichen bei Peitz. So wird die Ochsentour zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise durch eines der schönsten Naturgebiete der Lausitz.