Lausitzer Mythen: Aufhocker
Vor längerer Zeit pflegte ein Mann in der Gulbener Haide des Sonntags zu wilddieben, er wurde aber dabei von einem Förster erschossen. Zur Strafe für seinen Jagdfrevel war er verdammt, des Sonntags in der Gulbener Haide umzugehen.
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Immer nämlich, wenn Jemand an einem Sonntage durch die Haide ging und unterwegs auch nur einen Laut von sich gab, sprang ihm der frühere Wilddieb auf den Rücken, und er musste ihn bis zur Haide hinaus tragen. An der Grenze der Haide sprang er dann wieder ab. Jetzt ist die Haide von dem Wilddieb, welcher verwünscht war, frei geworden. Das aber ist so zugegangen.
An einem Ostertage wollte ein Mann durch die Haide nach Gulben gehen. Er war gewohnt, wo er ging und stand, zu pfeifen. Als er in die Haide kam, mochte er auch jetzt sein Pfeifen nicht einstellen. Da er aber fürchtete, er werde den früheren Wilddieb tragen müssen, so sprach er: „Dies ist der Tag des Herrn.“ Darauf ging er ruhig seiner Wege, pfiff wie immer und nichts geschah ihm. Seit der Zeit muss der frühere Wilddieb Ruhe gefunden haben, denn so viel Menschen auch später durch die Haide gegangen sind, nie ist ihnen mehr etwas geschehen.