Zentralasien: Kleine Gemeinschaft unter großem Druck
Nach dem Tod von Karims Frau bedrängen Behörden die Christen im Dorf
„Bitte betet für uns! Wir brauchen eure Gebetsunterstützung in einem so dunklen Moment. Selbst jetzt, da es scheint, als stünde die ganze Welt gegen uns, glauben wir weiter, vertrauen Gott und bezeugen gegenüber unseren Verfolgern Isa al-Masih [Jesus Christus].“ Dies sagt Karim* aus einem islamisch geprägten Land in Zentralasien. Zusammen mit den anderen Christen in seinem Dorf befindet er sich aktuell in einer sehr schwierigen Lage und richtet diese Bitte an uns.
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Von Open Doors
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Keine Christen bei der Trauerfeier!
Die wenigen Christen in Karims Heimatdorf treffen sich seit Jahren als Hauskirche und feiern gemeinsam Gottesdienst. Die meisten von ihnen sind junge Leute. Derartige Treffen sind jedoch offiziell verboten und stoßen bei den anderen Dorfbewohnern auf starke Ablehnung. Lange Zeit hatte auch Kalima*, Karims Frau, zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern die Hauskirche besucht. Doch eines Tages konnte sie den Druck ihrer Verwandten und anderer Muslime in ihrem Umfeld nicht mehr ertragen und gab ihren christlichen Glauben auf. Auch ihre Kinder kehrten zum Islam zurück, doch Karim blieb standhaft und betete ausdauernd für seine Frau und Kinder.
In der vergangenen Woche wurde Kalima von einem Auto angefahren und starb wenig später. Bei ihrer Beerdigung vertrieben ihre muslimischen Verwandten die Christen vom Friedhof. Auch aus dem Privathaus der Familie wurden alle christlichen Verwandten und Freunde vertrieben. Darauf hatte der muslimische Geistliche bestanden, der die Trauerzeremonie leitete; er war nicht bereit, in Anwesenheit von Christen das rituelle Gebet zu sprechen. Selbst am Tag nach der Beerdigung wurde Christen der Zutritt zum Friedhof weiterhin verweigert.
„Zu sehr von seinem christlichen Glauben überzeugt“
Statt endlich das Grab seiner Frau besuchen zu können, wurde Karim in das Büro der örtlichen Behörde vorgeladen. Seine muslimischen Kinder und Verwandten hatten die zuständigen Beamten dazu aufgefordert, Karim zu zwingen, zum Islam zurückzukehren. Laut ihren eigenen Worten schaffen sie selbst es nicht, ihn dazu zu bringen, „da er zu sehr von seinem christlichen Glauben überzeugt ist“. Bislang machen auch die Behörden diese Erfahrung: Karim bleibt standhaft.
Die Atmosphäre im Dorf hat sich infolge von Kalimas Tod und Beerdigung aufgeheizt. Der Hass auf Christen hat spürbar zugenommen, die Verfolgung ist stärker geworden. Das hat unter anderem zur Folge, dass die Christen streng überwacht werden; sie können sich aktuell nicht einmal zum gemeinsamen Gebet treffen. Das wäre für sie jedoch sehr wichtig, um sich gegenseitig zu unterstützen und zu ermutigen. Besonders Karim leidet stark unter der Situation. Neben dem deutlich gestiegenen Druck auf die Christen muss er auch die Trauer über den plötzlichen Tod seiner Frau bewältigen.