Wettlauf zum Mond: Weshalb es sowohl um Ressourcen, als auch um potentielle Zukunftstechnologien geht

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China hat sich vorgenommen, eine dauerhafte Station am Südpol des Mondes zu schaffen. Dieses ehrgeizige Vorhaben beinhaltet auch den Bau eines Kernkraftwerks und könnte als Grundlage für zukünftige Forschungsmissionen im Weltraum dienen. Im Jahr 2021 unterzeichneten China und Russland eine Vereinbarung zur Errichtung einer gemeinsamen Mondstation. Es ist geplant, fünf Schwerlastraketen zum Mond zu entsenden, um das erforderliche Material für eine robotergestützte Mondbasis zu transportieren.

Kernkraftwerk auf dem Mond

Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt in zwei Etappen. In der ersten Phase wird eine unbemannte Basis in der Nähe des Mondsüdpols errichtet. Der leitende Architekt des chinesischen Raumfahrtprojekts erklärte, dass diese Basis zunächst ausschließlich unbemannte Missionen unterstützen wird. Die zweite Phase sieht die Schaffung eines Netzwerks auf dem Mond vor, das den Südpol mit dem Äquator sowie der Rückseite des Mondes verbindet. Gemeinsam beabsichtigen China und Russland, ein Kernkraftwerk auf dem Mond zu installieren. Darüber hinaus soll ein Hochgeschwindigkeitskommunikationsnetz zwischen dem Mond und der Erde aufgebaut werden. Die Mondbasis könnte zu einem internationalen Gemeinschaftsprojekt avancieren, das die zukünftige Weltraumforschung erheblich prägen wird. Chinas ambitionierte Pläne für eine Mondstation verdeutlichen den Wunsch des Landes, eine führende Position in der Weltraumforschung einzunehmen. Zeitgleich könnte die Basis auf für andere Zwecke verwendet werden.

Potenzieller Bergbau von Helium-3 auf dem Mond

Der Mond könnte sich als Schlüsselressource für das seltene Helium-Isotop Helium-3 erweisen, das auf der Erde extrem rar und teuer ist. Während die Erdkruste nur minimale Mengen dieses wertvollen Isotops enthält, vermutet man in Mondgestein eine bis zu 100-fach höhere Konzentration. Helium-3 entsteht durch Sonnenwinde, die das Isotop in Richtung Erde schleudern, jedoch verhindert das Erdmagnetfeld eine nennenswerte Ansammlung auf unserem Planeten. Im Gegensatz dazu bietet der Mond, ohne schützendes Magnetfeld, eine ideale Umgebung zur Anreicherung dieses Ressourcenpotenzials.

Anwendungsmöglichkeiten von Helium-3 sind vielfältig und vielversprechend

Die Anwendungsmöglichkeiten von Helium-3 sind vielfältig und vielversprechend. In der Kryotechnik ermöglicht es Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt, während in der Forschung an Quantencomputern und Supraleitern seine Eigenschaften entscheidend sein könnten. Darüber hinaus findet Helium-3 schon jetzt Einsatz in modernen MRT-Untersuchungen. Besonders revolutionär könnte die Nutzung als „Treibstoff“ für zukünftige Kernfusionsreaktoren sein, da die Fusion mit diesem Isotop potenziell viel mehr Energie freisetzen würde als herkömmliche Methoden. Der Bergbau von Helium-3 auf dem Mond könnte somit nicht nur bestehende Technologien überflüssig machen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energiezukunft leisten.