Warum die Christenverfolgung im staatlichen Rundfunk ausbleibt
Wie gefährlich ist es eine religiöse Kette zu tragen? Oder kann ein christliches Tattoo zu bedrohlichen Situationen führen? Da die christliche Verfolgung immer mehr Fahrt aufnimmt: Sind es mittlerweile durchaus berechtigte Fragen. Jedoch nach Ansicht des staatlichen Rundfunks, gibt es keine Christenverfolgung: Weder hier, noch in fernen Nigeria. Obwohl das Grundmuster der Gewalt sich überall frappierend ähnelt.
Christenverfolgung im staatlichen Rundfunk: Die große Täuschung der Zuschauer
„Wolf Kinzel, der bei der Stiftung Wissenschaft und Politik zu Westafrika forscht, sagt im Gespräch mit dem ARD-faktenfinder: Dieser Konflikt gäre „seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, und er spitzt sich weiter zu“. Grund seien unter anderem das starke Bevölkerungswachstum in Nigeria sowie die Folgen des Klimawandels: „Durch die zunehmende Trockenheit ziehen die Nomaden aus dem Norden weiter ins Zentrum des Landes, gleichzeitig wird im gleichen Gebiet immer mehr Fläche von Bauern beansprucht. Sie konkurrieren damit um Weideland und zunehmend knappe Flächen.“ Der Konflikt habe zwar auch eine religiöse Komponente, sagt Kinzel. Die Bauern sind ganz überwiegend christlich, die Nomaden muslimisch. Aber die Religion sei nicht die Ursache. Es handele sich „um ein Konglomerat aus Gründen, die in dem Konflikt eine Rolle spielen“.
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Gelogene Tatsachen über Christenverfolgung: „Die Religion sei nicht die Ursache“
„Religion nicht Ursache“ – So quasi das Fazit.
„Das trifft besonders auf die zwölf nördlichen Scharia-Bundesstaaten zu, in denen lokale Behörden und die Gesellschaft Christen kaum Raum für das Leben ihres Glaubens lassen. Gewalt geht zudem von muslimischen Fulani-Viehhirten aus, die im zentralen Gürtel des Landes Überfälle auf christliche Häuser durchführen. Alle Christen sind von dieser Triebkraft betroffen, am stärksten jedoch Christen muslimischer Herkunft. Es kann sehr gefährlich sein, als Christ im Norden Nigerias zu leben. Die Scharia-Gesetzgebung wird in zwölf mehrheitlich muslimischen Staaten angewandt. Dort ist es illegal, vom Islam zu einem anderen Glauben zu wechseln und Christen wird häufig deutlich gezeigt, dass sie nicht willkommen sind.“
Staatsfunk – Unwahrheit über Christenverfolgung in Nigeria: „nicht religiös motiviert„
Der Beitrag des Staatsfunks läuft unter der Rubrik eines angeblichen „Faktenfinders“ . Die Überschrift: „Gewalt gegen Christen verschwiegen? … Tatsächlich ist der Dauerkonflikt in Nigeria aber nicht religiös motiviert.“ Schon im Eingangstext wird klar gestellt, dass der Konflikt „nicht religiös motiviert“ sei. Später im Beitrag wird diese Aussage recht schnell relativiert: „ein Konglomerat aus Gründen, die in dem Konflikt eine Rolle spielen“ – Plötzlich soll es ein „Konglomerat aus Gründen“ sein: Aus dem noch weiter im Text „es gebe verschiedene Ursachen für den Konflikt, die Religion sei eine von vielen Komponenten“ – Der Staatsfunk dementiert seine eigene Eingangsaussage: Und das alles in einen Beitrag.
Gezielte Diffamierung des Christentums
Die gezielte Diffamierung des Christentums ist beileibe kein Einzelfall. Ein anderer Sender im Staatsfunk, versucht ebenso Christenverfolgung salonfähig zu machen. Das Grundmuster ist dass selbe: Christen sollen irgendwie böse sein. Tatsächlich sieht die Realität ganz anders aus: Mittlerweile ist keine Reise mehr nach Nigeria nötig, um Christenverfolgung hautnah zu erleben.
Christenverfolgung ist auch hier angekommen
„In der Augsburger Innenstadt sind die Türen von mehreren Kirchen beschmiert worden – offensichtlich in arabischer Sprache.“
„Unbekannte zerstören Gipfelkreuz am Kotzen … Es handelt sich um die sechste Attacke auf ein Gipfelkreuz in nur eineinhalb Jahren.“
Kleine Auswahl: Kirchen beschmiert, Gipfelkreuz und Heiligenfiguren zerstört
„Mann wegen Glaubens-Tattoo geschlagen und bedroht … Der Mann wurde von zwei Angreifern festgehalten, sie schlugen ihm ins Gesicht. Dann zückte einer ein Messer.“
„Weil er ein Kreuz trug, griffen die Jugendlichen an … In Berlin haben drei Jugendliche einen Mann wegen seiner Kreuzkette attackiert. Er wurde geschlagen und als „schwule Sau“ beschimpft.“
Christenverfolgung erzeugt ein Grundmuster der Angst
Hinzu kommen: Angriffe auf Prister und die Zerstörung von Heiligenfiguren. Auf einmal wirkt die reale Christenverfolgung in Nigeria: Gar nicht mehr so weit weg. Alleine schon Christliche Symbole in der Öffentlichkeit zu zeigen, kann mitunter schon lebensgefährlich sein. All diese Vorfälle erzeugen ein Grundmuster der Angst: Das führt folglich zu Verhaltensänderung der Betroffenen und immer mehr Gläubige ziehen sich dadurch ins Private zurück. Von staatlicher Seite ist kaum Hilfe zu erwarten. In der Regel versuchen staatliche Stellen solche Vorfälle mehr zu vertuschen, als aufzuklären: Der Staatsfunk setzt diesen eingeschlagenen Weg auch konsequent fort.