„Vorbeugungsmedizin: Aufklärung über Fakten am Beispiel der Kipppunkte-Theorie“

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Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen und eine möglichst intakte Umwelt sind ein Thema, das sehr viele Menschen bewegt. Wie bei vielen anderen entsprechenden Themen gibt es auch hier Versuche von Ideologen aller Art, die Bevölkerung zu manipulieren und in ihre Richtung zu lenken.

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Von WerteUnion

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Zum Teil bezieht man sich dabei auf real existierende Phänomene. So kann niemand bestreiten, daß es weltweit eine Reihe von ernsten Umweltproblemen gibt, die einer Gegensteuerung bedürfen und darum auch in der Politik diskutiert werden. Genau dieser Lösungsansatz ist jedoch ganz gewiss keine Erfindung der Grünen oder ihrer Mitstreiter. Nein,
den Umweltschutz als politisches Thema haben wir erfunden, die Wertkonservativen. Hans Georg Maaßen, Bundesvorsitzender der WerteUnion (WU): „Deutschlands erster Umweltminister wurde 1970 Max Streibl von der CSU, da gab es die Grünen noch gar nicht“

Gerade wir als WerteUnion sagen aber nicht „früher war alles besser“; wir geben vielmehr auf politische Fragestellungen Antworten im Geiste von Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Franz Josef Strauß und Helmut Kohl, jedoch für 2023 zeitgemäß interpretiert. Die schonungslose, aber in der Form sachliche Analyse ist dabei der Kompass. Es wäre wünschenswert, wenn alle Teilnehmer von politischen Debatten zu ernsten Themen dies auch täten. Leider gehört aber auch Panikmache zu den Instrumenten. Eine Panikmache, die das Publikum dazu verleiten kann, auch irrationalen Maßnahmen zuzustimmen. Ein von Ideologen kühl geplanter Effekt. Denn obwohl der Sozialismus überall auf der Welt stets gescheitert ist, versuchen es die Ideologen immer wieder.

Hilfreich ist es da für die Ideologen, daß auch gut gebildete Beobachter bei der Fülle an Informationsangeboten Schwierigkeiten haben, den Überblick zu behalten. Es wird zunehmend anspruchsvoller, Fakten und wissenschaftliche Belege von pseudowissenschaftlicher Propaganda zu trennen. Deshalb haben wir uns für Sie, die Medienvertreter, die Mühe gemacht, Fachleute zu einem Narrativ zu befragen, das momentan zur Stimmungsmache herhalten muss, die sog. Kipppunkte-Theorie. Denn sie dient dazu, Endzeitstimmung zu verbreiten.

Es ist inzwischen Allgemeingut, daß der Anteil unseres kleinen Landes an den weltweiten CO2-Emissionen bei knapp unter 2 Prozent (!) liegt – unabhängig von den tatsächlichen Gefahren jener Ausstöße. Gleichzeitig ist inzwischen einem breiten Publikum bekannt, daß alleine in China 2023 Dutzende neuer Kohlekraftwerke genehmigt werden und Indien nachzieht, während man hierzulande eine „Dekarbonisierung“ proklamiert. Hans-Georg Maaßen, Bundesvorsitzender der WerteUnion: „Wenn man in unserem winzigen Deutschland Autos durch Lastenfahrräder ersetzt, Glühbirnen durch Kerzen und vor allem Schlüsselindustrien
zerstört und entsprechende Massenarbeitslosigkeit auslöst, um den sogenannten Klimawandel aufzuhalten, ist dies in der Tat so effizient, wie eine Straßenbahn von innen anschieben zu wollen. Es geht in Wahrheit um den Versuch eines ökosozialistischen Systemwechsels“.

Eine bekannte, wohl anhand ihrer Aussagen dem Extremismus nahestehende Person, die in pervertierender Weise öffentlich „Aktivistin“ genannt wird, zeigte ihr Verhältnis zu Rechtsstaat und Verfassung kürzlich im TV mit diesem entlarvenden Satz: „Die Wahl zwischen Zeit und Demokratie haben wir nicht“. Jede Diktatur ließ und läßt sich so auch begründen. Diese „Expertin“ führte ferner aus, man bräuchte nun „echte Maßnahmen“, um zu verhindern, daß Demokratien in einer zwei Grad wärmeren Umgebung in die Katastrophe taumelten. Auch solche proklamierten Direktiven gab es zu früheren Zeiten bereits. Unser Staat schaut scheinbar bei Extremismus von links weg. Er ahndet zwar mittlerweile eine Delegitimierung des Staates – aber nur, wenn sie von „rechts“ kommt. Diesem gefährlichen Treiben ideologisch angetriebener Grüner und ihrer Unterstützer müssen Demokraten aller Lager endlich ein Ende setzen!

Es gilt auch hinzuschauen und wachsam zu bleiben bei fragwürdigen Allianzen, die sich bilden. So haben sich nach übereinstimmenden Berichten Berliner Medien an der Vorbereitung des unsinnigen und gescheiterten Volksentscheids „Berlin 2030 klimaneutral“ amerikanische Investoren massiv finanziell beteiligt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Hans-Georg Maaßen, Bundesvorsitzender der WerteUnion: „Die Berliner haben eine kluge Entscheidung für ihre Stadt getroffen, die richtungweisend ist. Die Menschen haben den Manipulationsversuch durchschaut. Vorerst sind die Initiatoren dieses Volksentscheids also nicht an ihrem Ziel angekommen. Aber wir müssen wachsam bleiben. Diese Initiatoren werden es wieder versuchen“.

Im Einzelnen zur Kipppunkte-Theorie:
Schon in der Politik der Corona-Grippe zeigte sich, wie man Extreme am besten verkauft – durch Panikmache. Befolgte man die Verordnungen nicht, machte man sich mitschuldig an einer „ganz sicher eintretenden humanitären Katastrophe“, die eine „extreme Übersterblichkeit“ zur Folge hätte. Extrem waren aber nur viele der Maßnahmen. In ihrer wissenschaftlichen Auswertung zeigte sich, daß sie größtenteils unnötig waren. Der mancherorts in sozialen Netzwerken als „Klabauterbach“ geschmähte zuständige Bundesminister ist trotzdem noch im Amt.

Als hätte die politische Klasse nichts daraus gelernt, führt sie ihre Politik der Panik auch beim Thema Umwelt fort und propagiert nun den angeblich menschengemachten Klimawandel als Ursprung alles Katastrophalen. Bremsen könne man ihn nur, wenn sich jeder sehr extrem einschränke. Extrem sind aber auch hier vor allem die Mittel der Propaganda, die für Kritiker pseudoreligiös anmuten. Während die selbst ernannte Letzte Generation die Klima-Apokalypse auf ihre Banner schreibt, warten Störer am Boden festgeklebt auf das Eintreten des Weltuntergangs. Inwiefern diese Aktivismen einen menschengemachten Klimawandel aufhalten sollen, wird nicht beantwortet. Es wird aber konstatiert, daß nach dem Eintreten der sogenannten Kipppunkte das Leben auf der Erde unmöglich sein soll. Man führt dafür angebliche Belege aus der „Wissenschaft“ an.

Als Kipppunkte bezeichnen vor allem „Klimaaktivisten“ die Zeitpunkte, an denen sich im Klimasystem ein Faktor so stark verändert, daß die Veränderung zur Katastrophe führt. Die Existenz dieser Kipppunkte ist jedoch unter echten Experten umstritten, ihr Wesen nur schwer fassbar. Das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) will besonders gut Bescheid wissen und veröffentlichte reine Mutmaßungen als Wissenschaft. Das Problem daran: Zwar gibt es keine genaueren Untersuchungen
über diverse Kipppunkte, die wissenschaftliche Mindermeinung des PIK wird jedoch politisch genutzt. Genaueren Untersuchungen halten diese sogenannten Kipppunkte nicht stand. Vor allem diese nicht:

  • Die Dürren des brasilianischen Regenwaldes: Laut den Messungen, die vergangenen 40 Jahre umspannend, bleibt die Temperatur im Großen und Ganzen konstant
  • Das arktische Meereis schmilzt: Laut den Messungen bleibt seit 15 Jahren auch hier die Temperatur stabil
  • Waldbrände und Schädlingsbefall: Sieht man von zwei Ausnahmen ab, ist die Bilanz sogar
    rückläufig. Es gibt weniger Waldbrände seit 2000
  • Das großflächige Korallensterben: Das Panikszenario sieht vor, daß der Anstieg der Wassertemperaturen um 1,5° C im Laufe des Jahrhunderts zu einem Verlust von 70 bis 90% der Riffgebiete führt. Nahezu vollständig verschwinden sollen angeblich die Korallenriffe, würde sich die Temperatur um 2 °C erhöhen. Davon abgesehen, daß die Entwicklung von Korallenriffen hauptsächlich von Naturereignissen wie dem El Niño und Zyklonen abhängt, ist die Datenlage 4 für eine zuverlässige Aussage zu dünn.
  • Zu dünn wird die Argumentation auch beim Eis, genauer: Beim Abschmelzen des Antarktisches
    Eises: Zwar schmilzt in der Westantarktis das Eis. Der Masseverlust wird aber durch Schneeakkumulation in der Ostantarktis mehr als wett gemacht. Die Eismasse in der Antarktis wächst
    also insgesamt. 2022 gab es mehr Eis als 2007 und deutlich mehr als 2012.

(Quelle: Dr.-Ing. Bernd Fleischmann, Vorsitzender WerteUnion Bayern)

Diese Kipppunkte, die die Instabilität der Ökosysteme dem Zusammenbruch nahebrächten, drohen, laut PIK-Direktor Johan Rockström, die Menschheit durch die Herbeiführung von Naturkatastrophen auszulöschen. Außerhalb der Blase des PIK gibt man sich mit solchen Aussagen wesentlich vorsichtiger. Die Datenlage sei nicht ausreichend, etwaige Kipppunktfolgen seien zwar denkbar, aber ungenügend evident. Dieses Urteil gibt der UN-Klimarat ab. Man darf annehmen, daß das PIK nicht über diesen Rang und über weniger Expertise verfügt. Das Max-Planck-Institut äußerte sich ähnlich, indem es konstatierte, man wisse zu wenig darüber.

Daß die Temperaturen, bei denen das Klima angeblich kippt, früher überschritten wurden, weiß man längst aus der sog. Eem-Warmzeit vor 130 Tausend Jahren, als Flusspferde am Oberrhein und auf der Themse heimisch waren und aus dem Atlantikum vor 5000 Jahren, als die Sahara grün und Island fast eisfrei waren.

Wie ist es möglich, daß die Kipppunkte-Theorie immer mehr zitiert und dadurch in gewissen „Klimakreisen“ zur opinio communis wird? Der Schlüssel zum Verständnis ist Aufmerksamkeit, nicht wissenschaftliche Evidenz. Die Genese ließe sich mit folgenden Jahreszahlen überblickshaft aufführen:

2008 gab die PIK-Gruppe um Stefan Rahmstorf und Johan Rockström unter Federführung des Gründers Hans Joachim Schellnhuber ihren „wissenschaftlichen“ Einstand im Wissenschaftsmagazin des PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences). Der Einstandsartikel wurde in die Veröffentlichungsgruppe der „Perspectives“ eingeordnet. Um dort veröffentlicht zu werden, bedarf es aber wenig Wissenschaftlichkeit. Ein Problem zu identifizieren und mögliche Problemlösungsansätze zu skizzieren, genügt. Auch eine weitere Studie der Forschergruppe servierte nur Ungenauigkeiten.

Das wichtigste Argument gegen die Kipppunkte lieferten Schellnhuber & Co. selbst, indem sie zwischen 2008 und 2019 fünf der ursprünglichen Kipppunkte kassiert haben. 2018 kredenzte die Gruppe zwar nichts Neues, aber das wiederholte Klimapapier passte zum wie gerufen heißen damaligen Sommer und bekam mediales Echo, ebenso wie das Wort „Heißzeit“, das zum Wort des Jahres 2018 avancierte. 2019 veröffentlichte das PIK einen Artikel gleichen Tenors im Magazin Nature. Neu war dieses Mal der Appell an Politik und Wirtschaft, mehr Zeit und Geld in den Klimaschutz zu investieren. Der Artikel wurde stark kritisiert und musste wegen des vorherrschenden Konjunktivs korrigiert werden: Zu viel „Vielleicht“, „Falls“, „Es könnte“…

Die Folge der dadurch angestoßenen Klima-Hysterie: 2022 besetzten immer mehr Klimakleber die Straße und erreichten mit ihrem rechtsstaatswidrigen Protest wohl genau das Gegenteil dessen, wofür sie ansaßen – die Abgase stehender Autos, teils negative Schlagzeilen und den Unmut weiter Teile der Bevölkerung. Als Nebenwirkung fabrizierten sie gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, die mehr als einmal zu verhinderten Rettungswagen-Einsätzen führten.

Indessen warnte das PIK vor klimatischen Horrorszenarien. Wenn jetzt nicht Klimaschutz betrieben würde, versänke die Welt im Climate Endgame.

Zuvor schweigende Klimaforscher aus Brüssel und Bern kritisieren nun: Die Meinung des PIK sei nicht wissenschaftliche opinio communis, sondern die Meinung einzelner Forscher, Evidenz mangelhaft. Die Grünen hingegen springen auf den Elektro-SUV auf, die PIK-Gruppe twittert und schriftstellert weiter apokalypsierend in die imaginäre extreme Katastrophe.

Fazit:
Am Ende bleibt die Kipppunkte-Theorie eben nur eine Theorie. Man sollte aber skeptisch werden, wenn sich vor der Erde die Köpfe erhitzen und Unfug reden. Die sog. Kipppunkte sind eine durch ihre Urheber, die Paläoklimatologie und die tatsächliche Entwicklung der betroffenen Gebiete längst widerlegte Theorie, die von der Mehrheit der Klimawissenschaftler nie geteilt wurde. Statt vor den Kipppunkten zu warnen, sollte eher eine Warnung vor den vehementen Verfechtern dieser Extrem-Theorie ergehen, nämlich seitens derjenigen Wissenschaftler, die seriöse Wissenschaft betreiben und nicht Meinungen aus dem Bauchgefühl heraus zur Verunsicherung der Bevölkerung verbreiten.

Co-Autor: Kay Nagel, Landesvorsitzender WerteUnion (WU) Sachsen, Mitglied der Presse-Mannschaft

Pressekontakt: Ralf Gassner, Bundespressesprecher WerteUnion e.V., pressesprecher@werteunion.de

Über die WerteUnion:

Die WerteUnion repräsentiert als erkennbarer Teil einer großen Basisbewegung die Interessen wertkonservativer Mitglieder von CDU, CSU und ihrer Sonderorganisationen. Auf Basis christdemokratischer und christsozialer Grundsätze nimmt sie breit gefächert zu politischen Themen Stellung, die für Wähler und Mitglieder der Unionsparteien eine wichtige Rolle spielen. Die WerteUnion formuliert dazu Positionen, die bis vor 10-15 Jahren noch ganz selbstverständlich zum Meinungsspektrum der Union gehört haben und ihr Ergebnisse von über 40 bzw. 50 Prozent beschert haben. Wir stehen konstruktiv-kritisch, aber dennoch loyal zu CDU und CSU. Die WerteUnion wendet sich strikt gegen jeden Extremismus und lehnt jede verfassungswidrige Position ab! Die WerteUnion steht für einen demokratisch-freiheitlichen Gesellschaftsentwurf, der die diskriminierungsfreie, aber rechtskonforme Entfaltung des Einzelnen inmitten EINER Gesellschaft ermöglicht, OHNE Parallelgesellschaften.

Unser Ehrenkodex heißt Grundgesetz

WerteUnion – wir sind das freundliche Gesicht des Konservatismus