Vietnam: Fortgejagt kurz nach der Hochzeit

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Christlicher Glaube löst immer wieder Hass und Ablehnung im engsten Umfeld aus

Zwei erst kürzlich konvertierte Christen aus dem Nordwesten Vietnams wurden wenige Tage nach ihrer Hochzeit aus ihrem Heimatdorf verjagt. Auslöser für den dramatischen Vorfall im Januar war ihre Abkehr von den religiösen Traditionen des Dorfes.

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Von Open Doors

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Der Ort gilt als ein Brennpunkt der Verfolgung. Das Schicksal des jungen Paares veranschaulicht die Gefahr, die eine Hinwendung zum christlichen Glauben in vielen Gebieten Vietnams mit sich bringt.

Gemeinde umsorgt junges Paar

Während der Hochzeitszeremonie von Nhia* und seiner Verlobten Hang* nötigten die Familien und die Verwandten das Paar, ihren Ahnen Opfergaben zu bringen und ihnen Verehrung zu erweisen. So sehen es die herrschenden Traditionen vor. Doch die beiden weigerten sich, weil sie vor Kurzem zum Glauben an Jesus gefunden hatten. Das Befolgen der alten Opferriten wäre in ihren Augen ungehorsam und gotteslästerlich gewesen, denn seit ihrem Glaubenswechsel sind sie überzeugt, dass allein Christus Anbetung gebührt. Nhias Familie reagierte wütend auf die konsequente Weigerung des jungen Mannes und schlug ihn schwer auf den Rücken. Wenige Tage nach den Schlägen wurden er und seine Frau aus dem Dorf geworfen, wobei sie nur ein paar Kleider mitnehmen konnten.

„Obwohl sie uns geschlagen und rausgeworfen haben, werden wir unseren Glauben nicht aufgeben. Wir werden nicht zu unserem alten Glauben zurückkehren“, sagte Nhia fest entschlossen. Isaac*, ein lokaler Partner von Open Doors, erklärt: „Nhias Wohnort ist ein Brennpunkt der Verfolgung. Neubekehrte werden gezwungen, ihrem Glauben abzuschwören. Sie werden von den Dorfbewohnern mit verbalen und physischen Angriffen bedroht.“

Nhia und seine Frau wohnen jetzt in den Räumlichkeiten einer Gemeinde, die auch für ihre geistlichen und täglichen Bedürfnisse sorgt. „Die Gemeindemitglieder planen, dem Paar ein kleines Haus zu bauen, in dem es bequem wohnen kann, während es seine Familie gründet“, fügt Isaac hinzu.

„Verräter ihrer Kultur und Identität“

9,5% der Bevölkerung Vietnams bekennen sich zum christlichen Glauben (das sind ca. 9,4 Millionen Menschen). Es sind hauptsächlich Christen mit buddhistischem oder animistischem Hintergrund sowie die Angehörigen protestantischer Freikirchen unter Verfolgung und Diskriminierung wegen ihres Glaubens. Die meisten gehören zu den ethnischen Minderheiten des Landes wie den Hmong.

Oft sind es die engen Dorfgemeinschaften, in denen christliche Konvertiten gezwungen werden, ihrem Glauben abzuschwören. Dorfvorsteher und Familienmitglieder setzen die Christen dabei besonders unter Druck. Um die Kultur des Stammes zu erhalten, schließen Stammesführer immer wieder Christen aus der Gemeinschaft aus, da sie sie als Verräter ihrer Kultur und Identität betrachten. Aber auch andere Stammesmitglieder reagieren gewalttätig auf christliche Konvertiten und vertreiben sie aus den Dörfern.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2023 belegt Vietnam den 25. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

*Name geändert