Sri Lanka: „Komm nicht zurück nach Hause!“
Ihre Teilnahme an einer Schulung für verfolgte Christen bringt Sandali Prügel ein
„Wenn du zu dieser Freizeit gehst, darfst du nicht mehr nach Hause kommen!“ Das waren die Worte von Sandalis* Eltern, als sie ihnen ankündigte, dass sie an einer Freizeit ihrer Gemeinde teilnehmen werde. Wie viele andere Christen in Sri Lanka steht sie in ihrer Familie mit ihrem Glauben allein – und das schon seit vielen Jahren. Trotz vieler Herausforderungen hält die 25-Jährige an ihrem Glauben fest; aber sie braucht unser Gebet.
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Von Open Doors
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Gezeichnet von den Schlägen der eigenen Familie
Die Freizeit war ein Schulungsprogramm für Christen in Verfolgungssituationen, organisiert von einem unserer lokalen Partnerdienste. Trotz des Widerstands von ihrer Familie war Sandali entschlossen, daran teilzunehmen. Ihre Eltern und ihr Bruder hatten sie daraufhin schwer verprügelt, bevor sie das Haus verließ.
Gezeichnet von den Schlägen und ohne Aussicht auf Rückkehr in ihr Zuhause fuhr Sandali zu der Freizeit – ohne zu wissen, was sie danach tun sollte. „Vielleicht gehe ich einfach für ein paar Tage zu einer Freundin, bis ich eine neue Bleibe gefunden habe“, erzählte sie den Partnern vor Ort während des Schulungsprogramms. „Nach Hause kann ich nicht mehr“, sagte sie kopfschüttelnd. „Ich weiß nicht, was mit mir passiert, wenn ich das versuche.“ Die Mitarbeiter beteten für Sandali, der ihre Traurigkeit deutlich anzumerken war. Und Gott stärkte sie.
Sandalis Entscheidung für Jesus liegt schon zehn Jahre zurück. Als gläubige Buddhisten hatten die anderen Familienmitglieder den Glaubenswechsel der damals 15-jährigen von Beginn an strikt abgelehnt. Das hatte Sandali jedoch nicht davon abgehalten, ihren neuen Glauben auszuleben – auch wenn das für sie mit Gefahren und oftmals auch einigem Aufwand verbunden war. „Wenn es Online-Gebetstreffen gab, bin ich immer etwa 100–500 Meter vom Haus weggegangen, um daran teilzunehmen“, beschreibt sie diese Zeit.
Gott hilft – die Herausforderungen bleiben
Als die Schulungsfreizeit zu Ende war, wohnte Sandali ein paar Tage bei einer Freundin; aber sie konnte keine Wohnmöglichkeit finden, in der sie so kurzfristig für längere Zeit unterkommen konnte. Schließlich sprach sie mit ihrem Pastor und beschloss daraufhin, trotz der Worte ihrer Eltern zunächst nach Hause zurückzukehren. Gott sei Dank wiesen ihre Eltern sie nicht ab, aber jegliche christliche Aktivitäten waren ihr im Haus strikt untersagt.
Nach einigen Tagen fand Sandali eine Arbeitsstelle und bald darauf auch ein Zimmer, in dem sie wohnen konnte. An den Wochenenden besucht sie seitdem ihre Eltern, aber die Anspannung ist unverändert hoch. „Wenn ich zu Hause bin, gehe ich zum Bibellesen in unseren Garten“, erklärt sie.
Auch wenn sie auf diese Weise eine gute Möglichkeit gefunden hat, die Liebe zu ihrer buddhistischen Familie mit ihrem Glauben an Jesus zu verbinden, bleibt die Situation für Sandali sehr herausfordernd.
Bitte beten Sie für Sandali und andere Christen in Sri Lanka, die mit ihrem Glauben allein stehen:
*Name geändert