„Schulabgänger bringe schlicht die Kompetenzen nicht mit“ – Geheime Vergleichstest & Schulleitungen müssen Schweigen
“ … das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung zu gewährleisten, das sich am besten in einem Regelbetrieb von Schule verwirklichen lässt.“ – Ein Ministerium für Schule und Bildung geht demzufolge davon aus: Das es ein „Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung“ geben soll. – Das ist natürlich blanker Unsinn und stellt eine Irreführung der Bevölkerung dar.
Falschaussage: „Das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung zu gewährleisten“ – Ein Recht auf Bildung hat niemals existiert
Hier wird schlicht die Schulpflicht mit einem Recht auf Bildung verwechselt: Aber die im Jahr 1938 eingeführte Schulpflicht, die sagt rein gar nicht über die Bildung aus. In der Bundesrepublik hat es nie ein Recht auf Bildung gegeben. Letztendlich stellt die „Schulpflicht“ nur eine „Schulgebäude-Anwesenheitspflicht“ dar. – Vereinfacht: Wie ein Kinder-Gefängnis mit Freigang, man sitzt seine Zeit ab und hat – mit oder ohne Bildung – die gesetzliche Schulpflicht erfüllt.
Sagt viel über Bildungsnotstand aus – Ministerium verwechselt Schulpflicht und das Recht auf Bildung
Die Bildung nahm schon sei jeher eine untergeordnete Rolle ein. Da das Absacken des Bildungsniveaus immer eklatanter wurde, daher bleiben Bildungsergebnisse – respektive Vergleichstests – unter Verschluss und Lehrer bekommen einem Maulkorb verpasst. Nur noch indirekt lassen sich Rückschlüsse über die verheerende Bildungskatastrophe ziehen.
„Schulabgänger bringe schlicht die Kompetenzen nicht mit“
„Ein wachsender Teil der Schulabgänger bringe schlicht die Kompetenzen nicht mit, die ihnen in den Zeugnissen attestiert würden, stellt die Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung fest. Deshalb seien die Universitäten „zunehmend mit Studienanfängern konfrontiert, die ihre Begabungen offenbar auf ganz anderen Feldern als in der Wissenschaft haben“. Es existiere eine wachsende Gruppe von Studierenden, die den Anforderungen des gewählten Studiengangs intellektuell und von seinen fachlichen Voraussetzungen her nicht gewachsen seien, … Ingenieurwissenschaften wiesen die Ergebnisse von Eignungsprüfungen eklatante Mängel in Bereichen der Mathematik auf, die in der Oberstufe von allen gelernt worden sein müssten. „Während der Lehrer früher in den Leistungskursen Deutsch und Mathematik mit einschlägig begabten Schülern arbeitete, die von ihm eine optimale Vorbereitung auf das Universitätsstudium erhielten, muss er sich heute an den Schwächeren orientieren“, heißt es in der Studie.“
„Ingenieurwissenschaften wiesen die Ergebnisse von Eignungsprüfungen eklatante Mängel in Bereichen der Mathematik auf“
Das ehemalige Land der Dichter und Denker ist zunehmend zum Land der Analphabeten verkommen. Zwar wird die „Verletzung der Schulpflicht“ mit horrenden Geldstrafen und mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bedroht, und gleichzeitig kann – vollkommen Folgenlos – das Bildungsniveau auf die Nulllinie absinken: In diesem Zusammenhang kann man die Schulpflicht schon als staatliche Nötigung ansehen: Wider besseres Wissens müssen Eltern ihre Kinder in eine Schule schicken, wo sie nachweislich kaum etwas lernen: Nur mit solchen vernünftigen Ansichten dürfte wohl niemand einem verbeamteten Richter überzeugen können: Tatsächlich wurden hierzu bereits Vorkehrungen getroffen und offizielle Vergleichstest faktisch „zum Staatsgeheimnis“ erklärt.
„Knapp die Hälfte nicht einmal die Minimalanforderungen bei der Rechtschreibung“
„Die aktuellen Ergebnisse der Vergleichsarbeiten für die Berliner Drittklässler (Vera 3) offenbaren erneut immense Defizite. Drei Viertel der 24.000 Grundschüler schaffen nicht den von der Kultusministerkonferenz gesetzten Regelstandard im Bereich der Rechtschreibung. Die Hälfte bleibt sogar unter den Mindestanforderungen. Das belegen die noch nicht veröffentlichten Ergebnisse, die dem Tagesspiegel vorliegen. … Die rund 24.000 Drittklässler waren … in Deutsch und Mathematik geprüft worden – und die Resultate sind miserabel. .. erreicht knapp die Hälfte nicht einmal die Minimalanforderungen bei der Rechtschreibung: Sie liegen somit auf der untersten der fünf Kompetenzstufen. Ein weiteres Viertel schafft nur den „Mindeststandard“. Drei Viertel bleiben somit unter dem, was die Kultusministerkonferenz (KMK) als „Regelstandard“ bis zum Ende der – bundesweit vierjährigen – Grundschulzeit festgelegt hat. … Die CDU-Fraktion nannte die „Heimlichtuerei“ der Senatorin „peinlich“: Es sei ein „bildungspolitischer Irrweg“, wenn Berlins Schulsenatorin die Ergebnisse „zum Staatsgeheimnis“ erkläre, so Fraktionsschef Florian Graf und die schulpolitische Sprecherin Hildegard Bentele.“
Bildungsnotstand: „Schulsenatorin die Ergebnisse „zum Staatsgeheimnis“ erkläre“
Vergleichstest unter – Grundschülern – sind also fortan als Staatsgeheimnis anzusehen. Die Eltern sollen offenbar keine Informationen über die kaum mehr zu leugnende Bildungskatastrophe mehr erhalten. Dazu wurden mittlerweile sogar die Lehrer und Schulleitungen eingespannt.
„Was Schulleitungen nach außen mitteilen sollen, macht der Absender – der Leiter der Pressestelle – unzweifelhaft klar“
„Schulleitungen werden von der nordrhein-westfälischen Landesregierung offenbar unter Druck gesetzt, … Was Schulleitungen nach außen mitteilen sollen, macht der Absender – der Leiter der Pressestelle – unzweifelhaft klar: „Unsere Empfehlungen für Ihre Kommunikation in der derzeitigen Lage: Beschränken Sie sich in aktiver Kommunikation und Kommentierung auf Ihr spezifisches Handeln.“
Meinungsfreiheit für Lehrer beschnitten: „Beschränken Sie sich in aktiver Kommunikation und Kommentierung“
Kritische Anfragen von besorgten Eltern oder der Presse werden also mit standardisierten Textbausteinen beantwortet. Oder noch einfacher: Es wird einfach auf andere Behörden verwiesen und am Ende fühlt sich niemand mehr für ein Problem zuständig. Nicht einmal mehr durch die Blume, sondern ganz offen wird erklärt: „Nachfragen sind für Sie eine gute Gelegenheit, Ihre Schule positiv darzustellen.“
„Positive Aussagen können sein:“ – Vorgefertigte amtliche Textbausteine um Probleme zu vertuschen
„Welche „Wahrheiten“ die Landesregierung, die von der Bezirksregierung vor Ort vertreten wird, in den Medien über den Schulbetrieb lesen möchte, wird abschließend noch einmal unterstrichen: „Nachfragen sind für Sie eine gute Gelegenheit, Ihre Schule positiv darzustellen. Positive Aussagen können sein: … „
„Nachfragen sind für Sie eine gute Gelegenheit, Ihre Schule positiv darzustellen“
Selbstverständlich dürfen die passenden „positiven Aussagen“ nicht fehlen. Da viele Lehrer sich mit befristeten Verträgen herumschlagen müssen, dürfte hier kaum Kritik zu erwarten sein. Dabei können die „Wahrheiten“ mancher Landesregierung ganz einfach sein: Auf welche Schule schicken eigentlich die Minister ihre eigenen Sprösslinge hin?
Selbstentlarvend – Ministerpräsidentin: „Entschieden – ihr Kind an eine Privatschule zu schicken“
„Nun hat sich auch Ministerpräsidentin … dafür entschieden, ihr Kind an eine Privatschule zu schicken. … Kritik … kam auch von der Schulleitungsvereinigung des Landes. Deren Vorsitzende Heike Walter sagte, es stelle sich die Frage, ob die Ministerpräsidentin doch nicht das Vertrauen in die öffentlichen Schulen habe. … Entscheidung habe einen „bitteren Beigeschmack“, … „
„Bitteren Beigeschmack“ – „Die Ministerpräsidentin doch nicht das Vertrauen in die öffentlichen Schulen habe“
Besonders englische Internate sollen – nach Gerüchten – unter der Betuchten politischen Schickeria der letzte Schrei sein. Hochgestellte Beamte und Minister dürften wohl am besten Wissen, wie es um das Bildungssystem in Wirklichkeit bestellt sei: Zumindest lassen ihre Taten kaum einen Zweifel offen.