„Pan Dietrich oder der wilde Jäger in der Lausitz“
„Der Pan Dietrich oder der wilde Jäger in der Lausitz“ – So die mystische Sagengestalt der Lausitz. Noch heute ist die Sage rund um den verwegenen „Pan Dietrich“ recht lebendig. Zahlreiche Straßennamen zieren seinen Namen und insbesondere das wilde Lausitzer Bergland: Bietet dafür die nötige Kulisse.
>>Dresdner Wanderer- und Bergsteigerverein (PDF-Datei) <<
„Überall liegen riesige Steinblöcke herum, als hätte sie jemand besonders malerisch für uns drapiert. Verständlich, dass der Hohwald in alten Zeiten viele Sagen hervorbrachte. In dieser Gegend zum Beispiel soll Pan Dietrich umgegangen sein, ein übler Räuber, der in ferner Vergangenheit seine Burg am Mönchswalder Berg hatte und derart übel mit Mensch und Tier umging, dass er zur Strafe nun nachts grauslig in der Lausitz herumstürmen muss–manchmal auch hier.“
„Der von den Deutschen zu den Wenden gekommene Dietrich von Bern zieht zu jeder Zeit nach Sonnenuntergang mit einer großen lärmenden Hundemeute unter Schießen, Heulen, Gebell, Pfeifen, Pferdegewieher und Peitschenknall in der höhern Luftregion als Jäger umher. Er sitzt bald mit, bald ohne Kopf zu Pferde, und Niemand hat an sich von ihm etwas Uebels zu befürchten. Wer ihn aber neckt oder nachschreit, dem wirft er ein Stück Fleisch von gefallenem Vieh zu, was man ohne Hilfe des Scharfrichters zeitlebens nicht wieder los wird. Bei Budissin in der Gegend des sogenannten Götterberges zieht der Pan Dietrich über den Czorneboh, man sieht ihn auch am Hochwalde, bei Rammenau in der Nähe von Bischoffswerda und im Raschützwalde, wo er über das sogenannte (muthmaßlich im 30jährigen Kriege eingegangene) wüste Dorf mit Windsausen, Schießen, Hundegebell und Menschengeschrei hinzieht.“
>>Sagenhafte Welt der Oberlausitz<<
„Wenn man von dem ungefähr 1½ Stunde von Budissin gelegenen Dorfe Mönnichswalde den Fußsteig nach dem Marktflecken Wilthen hin wandelt, gewahrt man rechter Hand einen mittelmäßig hohen mit Nadelholz bewachsenen Berg, der Pan Dietrich (d.h. Herr Dietrich) genannt wird und von welchem man sich Folgendes erzählt. Es hat nämlich in den Zeiten des Faustrechts ein wilder unbändiger Raubritter, Namens Dietrich das elbst seine Burg gehabt, der die ganze Gegend umher weit und breit in Furcht und Schrecken setzte, nach vollbrachten Wegelagerungen an Sonn- und Festtagen der Jagd oblag, mit seinen wilden Gesellen schlemmte und zechte, sich weder um Gott noch Menschen kümmerte und so Tag für Tag sein rohes ungebundenes Leben fortführte. Im Leben ging ihm Alles nach Wunsch und Willen, allein nach dem Tode folgte die Strafe, indem er mit seinen Kumpanen im Früh- und Spätjahre als scheußliche Spukgestalt bald mit, bald ohne Kopf unter Begleitung von Hunden und andern wilden Tieren unter tobendem Lärm, Heulen, Pfeifen, Pferdegewieher und Peitschenknall aus seiner verfallenen Burg, von welcher jetzt nur noch in der Runde zusammengeworfene Steine, denen man keine Bearbeitung ansieht, zeugen, auszieht, im Kreise einige Meilen herum fegt, und sich dann wiederum dahin zurück begibt und durch sein Erscheinen Krieg, Pest, Sterben, Misswuchs und andere Unglücksfälle verkündet.“