Öffentlicher Rundfunk: „Schlägt dieser Verblödungsmechanismus irgendwann auf die Redaktion selbst zurück“

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Wenn ein Programm systematisch sein Publikum verblödet, schlägt dieser Verblödungsmechanismus irgendwann auf die Redaktion selbst zurück.“ – Der langjährige ehemalige Mitarbeiter des Öffentlichen Rundfunks Wolfgang Herles muss es ja wissen: Etwa 15 Jahre lang hat er als Redaktionsleiter für eine dortige Kultursendung die Verantwortung getragen.

Wolfgang Herles: „Schlägt dieser Verblödungsmechanismus irgendwann auf die Redaktion selbst zurück“

Doch dieser „Verblödungsmechanismus“ lässt sich auch an einer ganze anderen Stelle beobachten: Und zwar am Ort der Berichterstattung selbst. Mittlerweile hat sich dort eine Tradition eingebürgert – unterm Vorwand der Satire – die besonders älter Menschen zu verunglimpfen.

Spalte und Herrsche mit angeblicher Satire: „Abrechnung mit der älteren Generation“

>>Meedia<<

„Jan Böhmermanns spitze Abrechnung mit der älteren Generation … provoziert in den sozialen Medien erwartungsgemäß kontroverse Reaktionen.“

Mutlosigkeit: Warum es an satirischer Regierungskritik mangelt?

Es wird nicht nur gegen ältere Menschen – unterm Vorwand der Satire – gehetzt, sondern gleichzeitig die Generationen gegeneinander ausgespielt. Mit solch einer seltsamen Verständnis von Humor werden die Familien auseinander getrieben. Diese „Satire-Beiträge“ werden dort als vermeintlich „mutige Tat“ gefeiert: Während die selbe „Mut“ bei Regierungskritik offensichtlich immer zu fehlen scheint.

Hat die Gleichförmigkeit der „Komik“ schon DDR-Niveau erreicht?

Die Gleichförmigkeit der Komik hat teilweise schon DDR-Niveau erreicht, wo Scherze gegen die Staatsführung ebenso unerwünscht waren. Das maßgebliche Unterschied dürfte sein: Die heutigen Verantwortlichen haben über ihre eigenes Tun offenkundig die Kontrolle verloren. Denn der „Verblödungsmechanismus“ ist nicht nur auf eine Einzelperson beschränkt, sondern hat weite Teile der Redaktionen erfasst.

„Verblödungsmechanismus“ in der Praxis: „Nein, die Bevölkerung reflektiert nicht ständig ihr Tun!“

>>Staatsfunk „Deutschlandfunk“ <<

„Einer Sache oder Begebenheit „nach“denken, sich mit ihr auseinanderzusetzen, um sie beurteilen und daraus Schlüsse ziehen zu können, ist tatsächlich kein Massenvergnügen. Nein, die Bevölkerung reflektiert nicht ständig ihr Tun! … Journalisten, Schriftsteller, Politiker, Geisteswissenschaftler und andere Denkwillige leben möglicherweise in der Annahme, dass der Großteil der Bevölkerung ständig reflektiert. Über sich selbst, über Gesellschaft, Kunst, Geschichte, ergo über die Menschheit im Großen und Ganzen. Die Wahrheit ist: Berufsdenker – ich schließe mich ein – haben kein Publikum außer ihresgleichen.“

Elitäre Überheblichkeit: „Berufsdenker – ich schließe mich ein – haben kein Publikum außer ihresgleichen“

Bei solchen Aussagen bleibt einem normal-denkenden Menschen eigentlich nur die Luft weg. Ein selbsternannter „Komiker“ greift in die unterste Schublade der Verächtlichmachung der Bevölkerung, während gleichzeitig das fehlende Reflektieren der übrigen Bürger beklagt wird: Der Öffentliche Rundfunk hat augenscheinlich selbst schon dem Status der Realsatire erreicht.

Redakteure des Öffentlichen Rundfunks: Die gottgleichen Pharaonen der Neuzeit?

Eine Form des „Verblödungsmechanismus“ dürften wohl auch die unbeabsichtigten Geständnisse sein: Die Autorin grenzt ganz klare ihre selbstherrliche Elite vom der restlichen Bevölkerung ab. Die Pharaonen der Neuzeit konsumieren offensichtliche viel zu viel ihre eigene Aussagen und fallen so auf ihren eignen Unsinn rein. Oder anders: „Wenn ein Programm systematisch sein Publikum verblödet, schlägt dieser Verblödungsmechanismus irgendwann auf die Redaktion selbst zurück.“ – Dieses psychologische Phänomen ist aber nicht neu: Schon die Pharaonen im alten Ägypten haben manchmal soviel von ihrer Propaganda konsumiert, dass sie selbst darauf reingefallen sind und sich selbst irgendwann für „Göttergehalten haben.

Wolfgang Herles: „Schlägt dieser Verblödungsmechanismus irgendwann auf die Redaktion selbst zurück“

Doch die vermeintliche „göttliche Unfehlbarkeit“ gepaart mit völlig abgedrehten „Humor“ und schrillen Aussagen: Das scheint wohl auch so manchen amtierenden Ministerpräsidenten zu viel zu sein. Auch wenn offiziell ganz andere Gründe angeben werden.

Kündigung des Rundfunkstaatsvertrages: Wie der „Verblödungsmechanismus“ die Politik erreicht

>>Focus<<

„Thüringer Landesregierung droht MDR mit Kündigung des Staatsvertrags … Einem Medienbericht zufolge droht die Landesregierung von Thüringen unter bestimmten Voraussetzungen damit, den Staatsvertrag mit dem ARD-Sender zu kündigen. … Laut dem Bericht herrscht bei der Regierung in Erfurt die Auffassung, dass der MDR derzeit zu wenig Geld in Thüringen ausgebe.“

„Thüringer Landesregierung droht MDR mit Kündigung des Staatsvertrags“

Diese Form der Ungleichbehandlung ist allerdings nicht neu, sondern besteht schon faktisch seit der Gründung des Mitteldeutschen Rundfunks fort. Zudem dürfte sich der „Verblödungsmechanismus“ wohl kaum aus dem Programm verbannen lassen. Vereinfacht: Die Peinlichkeiten des Öffentlichen Rundfunks fallen direkt oder indirekt auf hohe Politik zurück und die wollen sich irgendwann nicht mehr für jeden Irrsinn rechtfertigen müssen.

Warum die Peinlichkeiten des Öffentlichen Rundfunks auf die Politik zurückfallen

Zugleich gibt der Mitteldeutschen Rundfunk anteilig für die Lausitz vermutlich noch viel weniger Geld – als im Vergleich zu Thüringen – aus. Abgesehen von ein paar kleinen Regionalstudios ist der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk in der Lausitz faktisch unsichtbar. Beim Rundfunk Berlin Brandenburg sieht die Lage kaum anders aus. Selbst der Sorbische Rundfunk stellt mehr Schein als Sein dar. Die paar Sendeminuten und kümmerlichen Beiträge in der Woche kann man wohl eher als Verhöhnung der Sorbischen Bevölkerung ansehen. Noch dazu sind Sorbische Themen vollkommen unterrepräsentiert.