Malaysia: Acht christliche Familien vertrieben und diskriminiert

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Feindseligkeiten gegen Christen eskalieren in indigenem Dorf

Acht christliche Familien in Malaysia haben sich durch ihre Hinwendung zum christlichen Glauben den Zorn ihrer Gemeinschaft zugezogen. Sie wurden gezwungen, ihr Heimatdorf zu verlassen und damit auch den Großteil ihres Besitzes aufzugeben. In ihrer neuen Siedlung fühlen sie sich zusätzlich vom Staat im Stich gelassen.

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Von Open Doors

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Glaubenswechsel führt zu Neid und Rivalität

Dem erzwungenen Neubeginn unter erschwerten Bedingungen geht eine Entwicklung voraus, die mit dem Dorfältesten Kuba* begann. Sein Heimatdorf liegt sehr entlegen in einem der indigenen Gebiete Malaysias. Anders als die muslimische Mehrheitsbevölkerung gehören die dortigen Bewohner traditionellen Religionen an; Ahnenverehrung und okkulte Praktiken prägen das religiöse Leben. Kuba fand jedoch zum christlichen Glauben und begann nach langem Zögern, auch anderen von Jesus Christus zu erzählen. 22 Familien beschlossen daraufhin, ebenfalls Christen zu werden. Bald darauf fingen sie an, gemeinsame Gottesdienste zu feiern. Ihre neue Lebensperspektive führte dazu, dass sie im Dorf erstmals eine Schule gründeten und einige ihrer Kinder sogar weiterführende Schulen in der nächsten Stadt besuchten. Doch während es die Christen im Rahmen dieser Entwicklung sogar zu einem gewissen Wohlstand brachten, wuchs der Zorn wie auch der Neid der anderen Bewohner.

Im Gespräch mit lokalen Partnern von Open Doors schilderte Kuba die wachsende Unruhe und ein immer feindseligeres Klima: „Es herrschte Dunkelheit im Dorf. Sie besuchten oft den Friedhof, um ihre Magie zu praktizieren und beteten zu den Toten, um mehr Macht zu erlangen.“ Tatsächlich sei es im Dorf verstärkt zu Erkrankungen gekommen, außerdem hätten viele Menschen unter dämonischer Besessenheit zu leiden gehabt, erklärt Kuba weiter. Durch die Gebete der Christen erfuhren zwar viele Menschen Heilung und Befreiung, die Spannungen nahmen dadurch aber weiter zu. Viele der christlichen Familien hielten dem Druck nicht stand, so dass von den 22 Familien nur noch acht an ihrem Glauben festhielten.

Dankbarkeit trotz Neustart in Armut

Schließlich wurde die Lage so brenzlig, dass die verbliebenen Christen sich gezwungen sahen, ihr Dorf zu verlassen und in sicherer Entfernung einen Neuanfang zu suchen. „Wir hatten solide Häuser und ein nagelneues Kirchengebäude; aber jetzt lebten wir in Unterkünften aus Bambus, mit einem Dach aus Stroh“, erinnert sich Kuba. Doch trotz dieses Verlustes versammelten sich die Christen weiter und dankten Gott dafür, dass sie noch am Leben waren.

Als die lokalen Partner von Open Doors von den Ereignissen hörten, suchten sie die Vertriebenen auf und vermittelten ihnen praktische Fähigkeiten, um ihre provisorischen Bambushütten durch dauerhafte Behausungen zu ersetzen. Hinzu kamen biblische Schulungsangebote, um die Gemeinschaft auch in ihrem Glauben zu stärken. Eine Herausforderung bleibt jedoch bestehen: Die Regierung verweigert der neuen Siedlung die ihnen zustehende Infrastruktur wie Strom, Wasser und einen Anschluss ans Straßennetz. Christen in Malaysia machen immer wieder die Erfahrung, dass die Behörden Anträge muslimischer Bürger oder auch solche von Anhängern traditioneller Religionen sehr viel schneller bearbeiten, während sie oftmals übergangen werden. In dem Gebiet, wo die acht Familien leben, ist ihr Dorf das einzige, das noch nicht an die Grundversorgung angeschlossen ist.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2023 belegt Malaysia den 43. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

*Name geändert