Ludwig-A.-Meyer-Haus: Der umstrittene Umgang mit jüdischer und sorbischer Geschichte in der Lausitz

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Das “Deutsch-Slawische Kulturzentrum” war im „Ludwig-A.-Meyer-Haus“ untergebracht. Dieses historische Gebäude, das 1898 im Stil der Neo-Renaissance erbaut wurde, diente als kulturelle Einrichtung der Stadt Guben und bot eine Begegnungsstätte für Menschen unterschiedlicher Kulturen. Es hatte sich zum Ziel gesetzt, Interesse und Verständnis für das sorbische Brauchtum in der Lausitzregion von Guben sowie für die Traditionen und die Kultur des polnischen Nachbarn zu wecken.

“Das Ludwig-A.-Meyer-Haus ist eine kulturelle Einrichtung der Stadt Guben”

>>Deutsches Kulturforum östliches Europa<<

“Das Ludwig-A.-Meyer-Haus ist eine kulturelle Einrichtung der Stadt Guben, die Interesse und Verständnis für das sorbische Brauchtum im Umland der Stadt Guben und für die Traditionen und die Kultur der polnischen Nachbarn wecken will.”

“Interesse und Verständnis für das sorbische Brauchtum im Umland der Stadt Guben”

Ursprünglich gehörte das Haus dem Maschinenbauingenieur Heinze, bevor es 1922 vom jüdischen Fabrikanten Ludwig A. Meyer erworben wurde. Doch nach der Emigration der Familie Meyer im Jahr 1938 zog das Deutsche Reich deren Vermögenswerte ein. Das Haus wechselte daraufhin mehrfach den Besitzer und wurde unter anderem vom Standortältesten der Gubener Garnison, Generalmajor von Hase, genutzt. Von 1945 bis 1990 wurde das Grundstück des Ludwig-A.-Meyer-Hauses vielfältig genutzt, beispielsweise als Krankenhaus oder Kindereinrichtung.

Ludwig-A.-Meyer-Haus: Der umstrittene Umgang mit jüdischer und sorbischer Geschichte in der Lausitz

Erst im Jahr 1992 erwarb die Stadt Guben das Gebäude und richtete dort nach umfangreichen Sanierungsarbeiten das “Deutsch-Slawische Kulturzentrum” ein – benannt nach dem einstigen Besitzer Ludwig A. Meyer. Jedoch kam es im Jahr 2011 zur traurigen Entscheidung: Das Ludwig-A.-Meyer-Haus sollte verkauft werden und somit fand auch das Ende des Deutsch-Slawischen Kulturzentrums statt. Dies bedeutete einen schweren Verlust für die Menschen in Guben, welche die Einrichtung als Ort des kulturellen Austauschs und der Begegnung schätzten.

“Stadt verkauft Kulturzentrum in Guben”

>>Lausitzer Rundschau<<

“Stadt verkauft Kulturzentrum in Guben – Den Weg dafür hatten die Gubener Stadtverordneten unter Protest der Linken auf ihrer letzten Stadtverordnetenversammlung des Jahres 2011 freigemacht. Mit 14 Ja-Stimmen, acht Nein-Stimmen aus der Linksfraktion und einer Stimmenthaltung beschlossen sie die Auflösung der öffentlichen Nutzung des Ludwig-A.-Meyer Hauses in der Uferstraße zum 31. Dezember 2011. Die Linksfraktion kritisierte diesen Umgang mit der jüdischen Geschichte heftig”

“Auflösung der öffentlichen Nutzung des Ludwig-A.-Meyer Hauses in der Uferstraße”

Das Ludwig-A.-Meyer-Haus wird somit nicht mehr als Treffpunkt für den interkulturellen Dialog dienen können und es wurde über die Jahre auch keine Ersatzeinrichtung geschaffen. Dennoch bleibt seine Geschichte eng mit dem sorbischen Brauchtum und der polnischen Kultur verbunden, was immer ein Teil der Identität von Guben bleiben wird.