ESA & Ariane: Das politische Hauen und Stechen um lukrative Aufträge

Screenshot twitter.com Screenshot twitter.com

Eine Rakete hatte mal dem Namen „Europagehabt. – Die Rakete hieß wirklich so. Praktisch alle Raketenstarts waren Fehlschläge, lediglich der erste Teststartsdie Rakete ist augenscheinlich in der Luft zerbrochen – wurde offensichtlich nachträglich zum Erfolg erklärt. Die Teile für die „Europa-Rakete“ sind aus ganz Europa gekommen. Dieses Konzept – aus dem 1960ern – ist bis heute lebendig geblieben.

Milliarden an Steuergeld für eine teure unzuverlässige Rakete?

Und mit der Ariane-Rakete sieht es kaum besser aus: Die Rakete lebt, weil die Politik sie leben lässt. Milliarden an Steuergeld sind nötig um sie fliegen zu lassen. Was der Steuerzahler für einen Raketenstart hinlegen muss? – Das muss ein wohl-gehütetes Staatsgeheimnis bleiben.

„Keiner offen zu sagen wagt: In dieser Situation wird die Ariane niemals Profit machen“

>>Frankfurter Allgemeine Zeitung<<

„Was in der Raumfahrt viele wissen, aber keiner offen zu sagen wagt: In dieser Situation wird die Ariane niemals Profit machen. Wenn die Politiker einen unabhängigen europäischen Zugang zum Weltraum wollen, werden die Bürger auch dauerhaft dafür zahlen müssen. „Ohne Subventionen ist ein Raumfahrtträger bisher nicht kommerziell durchführbar“, gibt DLR-Mann Bachem zwar zu.“

DLR: „Ohne Subventionen ist ein Raumfahrtträger bisher nicht kommerziell durchführbar“

Auch Kanada ist an der ESA beteiligt. Zwar mag das Land nicht Europa, sondern auf den amerikanischen Kontinent liegen: Aber wenn es um den „europäischen Zugang zum Weltraum“ gehen soll, dann müssen solche Ungenauigkeiten schon mal unbeachtet bleiben. Zudem sind viele europäische Staaten untereinander zerstritten: Sogar die Bundeszentrale für politische Bildung muss „politischen Verwerfungenzugeben. Doch gerade bei solch ein Projekt sollte Einigkeit gefragt sein. – Deshalb drängt sich die Frage auf: Wozu die Milliarden überhaupt ausgegeben werden?

„3,7 Milliarden Euro in die Ariane 6 investiert haben“

>>Süddeutsche Zeitung<<

„3,7 Milliarden Euro in die Ariane 6 investiert haben, um den Zugang Europas zum Weltraum zu sichern. Nur: Von den erhofften Spareffekten ist die Esa weit entfernt.“

„Zugang Europas zum Weltraum zu sichern“ – Laut ESA gehört auch Kanada zu Europa?

Solche Summe fördern weniger die Einigkeit von Europa, sondern sorgen für noch mehr Streit untereinander. Jedes „Partnerland“ der ESA will bei der Vergabe von Aufträgen nicht zu kurz kommen. Es ist bei all den politischen Hauen und Stechen nicht mal klar: Wer genau eigentlich den Zugang Europas zum Weltraum überhaupt sichern soll? – Sobald eine Nation wichtige Komponenten für die Ariane-Rakete nicht liefert: Dann fliegt die Rakete nirgendwo hin.

ESA & Ariane: Das politische Hauen und Stechen um lukrative Aufträge

Tatsächlich werden die Teile für die Rakete aus der halben Welt zusammengekart, was sich natürlich negativ auf die Zuverlässigkeit und Kosten auswirkt. Jede kleine Verbesserung dauert Jahrzehnte und der politische Streit ist praktisch immer vorprogrammiert.

Ariane 6: Eine „neue Rakete“ mit historischen Bauplänen

>>Golem<<

„Ist die Ariane 6 keine Neukonstruktion. Vielmehr werden nur Upgrades umgesetzt, die größtenteils schon 1998 unter den Bezeichnungen Ariane 5 ECB und später als Ariane 5 ME geplant waren. … Wegen des grundlegend veralteten Konzepts der Ariane-6-Rakete – ohne Wiederverwendung, ohne Massenproduktion von Triebwerken und ohne eine zentralisierte Produktion – konnte die 2014 erhoffte Reduzierung der Startkosten um 40 Prozent nicht erreicht werden. Die wäre notwendig gewesen, um mit der Falcon 9 von SpaceX konkurrieren zu können, aber selbst dann wäre die wiederverwendbare Rakete immer noch deutlich günstiger gewesen.“

„Grundlegend veralteten Konzepts der Ariane-6-Rakete“

Daneben steht noch Russland als etablierte „Raketennation“ bereit. Aber auch Indien schickt sich an, mehr und mehr dem Weltraum zu erobern. Bei all der Konkurrenz um preisgünstigen Raketenstarts kann die Ariane niemals mithalten.

„Chinas kommerzielle Rakete CERES-1“

>>China Internet Information Center<<

„Chinas kommerzielle Rakete CERES-1 … schickte dabei einen Satelliten in die geplante Umlaufbahn.“

Kommerzielle Raketenstarts in China versus staatliche Behörde ESA

Die europäischen Staaten sehen sich selbst der Freiheit und Marktwirtschaft verpflichtet: Doch in der praktischen Wirklichkeit führt China kommerzielle Raketenstarts durch.