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“Die Liste der “Staatsfeinde” hat Tausende Einträge”

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

Existieren tatsächlich Todeslisten? Und wenn ja, welche offiziellen Erklärungen gibt es zu diesem Thema? In der Tat sind derartige Listen keine echte Neuigkeit.

“The Assassination Market” – “Die Seite bietet Crowdfunding für Morde an”

>>St. Galler Tagblatt<<

“Der Preis für ein Menschenleben hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Auftraggeber kann angeblich die Todesart («mit blossen Händen» oder «ein Schuss zwischen die Augen») wählen. Seine Spezialität seien Tötungen, die wie ein Unfall oder Suizid aussehen. In Europa dauere es in der Regel ein bis drei Wochen, in den USA bis zu acht Wochen. … Der Preis für ein Menschenleben hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Auftraggeber kann angeblich die Todesart («mit blossen Händen» oder «ein Schuss zwischen die Augen») wählen. Seine Spezialität seien Tötungen, die wie ein Unfall oder Suizid aussehen. In Europa dauere es in der Regel ein bis drei Wochen, in den USA bis zu acht Wochen. … So richtig schräg wirkt «The Assassination Market». Die Seite bietet Crowdfunding für Morde an. … Auf der Abschussliste stehen auch andere bekannte Namen. Wer sich registriert, kann anonym Geld einzahlen und auf einen bestimmten Todestag «wetten».”

“The Assassination Market” – “Auf der Abschussliste stehen auch andere bekannte Namen”

Bisher waren derartige Listen oder “Anbieter” größtenteils im Darknet zu finden. In letzter Zeit erscheinen jedoch zunehmend Listen von echten oder angeblichen Staatsfeinden, auf denen auch einige prominente Persönlichkeiten verzeichnet sind.

“In der Ukraine wird Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder auf einer Liste als Staatsfeind geführt”

>>Spiegel<<

“In der Ukraine wird Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder auf einer Liste als Staatsfeind geführt. Die regierungsnahe Internetseite “Mirotworez” (Friedensstifter) mit Verbindungen zum Innenministerium in Kiew zählt den SPD-Politiker zu den “Antiukrainern”. … Die Liste der “Staatsfeinde” hat Tausende Einträge, darunter auch Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko. Die Internetseite wird von einem Bekannten von Innenminister Arsen Awakow betrieben.”

“Die Liste der “Staatsfeinde” hat Tausende Einträge”

Diese angebliche “Friedenstifter-Liste” enthält einige auffällige Fakten. Diese macht keinen Halt vor Ausländern in befreundeten Ländern sowie vor den eigenen Bürgern, die möglicherweise in Ungnade gefallen sind. Auch die Harmlosigkeit ist mitnichten gegeben.

“Zeitnah zur “Mirotworez”-Veröffentlichung ihrer Kontaktdaten in Kiew ermordet worden”

>>Kurier<<

“Die ursprünglich vom aktuellen ukrainischen Parlamentsabgeordneten Anton Heraschtschenko (Volksfront) initiierte Internetseite “Mirotworez” (“Friedenstifter”) gilt insbesondere im Zusammenhang mit der Ermordung von zwei prominenten pro-russischen Aktivisten als umstritten. Der Publizist Oles Busyna sowie der Politiker Oleh Kalaschnikow waren 2015 zeitnah zur “Mirotworez”-Veröffentlichung ihrer Kontaktdaten in Kiew ermordet worden. Kritiker der Internetseite sprachen in Folge von einer ” Todesliste”.

Was ist von solchen Listen zu halten?

In diesem besagten Portal wird ebenfalls mit Stolz berichtet, wie manche Individuen ihr Leben verloren haben. Eine wesentliche Frage, die sich hierbei zwangsläufig ergibt, lautet: Wie sind die dortigen zuständigen Personen an die Kontaktdaten gelangt?

“Hey, Mann, wir wissen, wer du bist”

>>Putins Armee der Trolle von Jessikka Aro (Buch) <<

“In dem Versuch, dem bösartigen Treiben ein Ende zu bereiten, haben die Freiwilligen bei InformNapalm die Accounts unter die Lupe genommen, die in den sozialen Netzwerken ihre Posts kommentieren. … Es dauerte keine Stunde, und man hatte IP-Adresse, Anschrift, Nachnamen und Patronymikon (den Vornamen des Vaters) herausgefunden. Wie sich herausstellte, lebte der Mann am Kaukasus, unweit von Tschetschenien. »Wir haben ihm gesagt: ›Hey, Mann, wir wissen, wer du bist‹«, erzählt Burko. »Dann veröffentlichten wir eine Erklärung, laut der Trolle ihre Drohungen ruhig posten sollten – wir würden herausfinden, wo sie wohnen, und ihre persönlichen Daten zur Veröffentlichung ans Zentr Mirotworez weitergeben.« Zentr Mirotworez (Friedensstifter) ist eine weitere ukrainische Website, die darauf spezialisiert ist, russische Terroristen und antiukrainische Separatisten aufzuspüren.”

“Es dauerte keine Stunde, und man hatte IP-Adresse, Anschrift, Nachnamen und Patronymikon (den Vornamen des Vaters) herausgefunden”

Die Gegebenheiten, die dieses Netzwerk umgeben, lassen stark darauf schließen, dass es sich hierbei vermutlich um eine Organisation des Geheimdienstes handelt. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie diese Angelegenheit von offizieller Seite eingeschätzt wird. Die Untätigkeit deutsche Staatsbürger zu schützen ist regelrecht mit Händen zu greifen und könnte auch als eine eigenständige Aussage interpretiert werden. Zudem existieren im deutschsprachigen Raum ähnliche Internetseiten, die einem Pranger ähneln und bereits sehr nah an einer Todesliste sind. Es scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es die erste deutschsprachige “Friedensstifter-Internetseite” gibt, die ebenfalls solche Listen von Personen führt und das ukrainische Gegenstück könnte als mögliche Blaupause dienen.