Der Serbski Sejm eröffnet das sorbische politische Jahr 2022

Screenshot twitter.com Screenshot twitter.com

Am 8. Januar 2022 fand die 29. reguläre Sitzung des Serbski Sejm pandemiebedingt ausschließlich als Videokonferenz statt.

___________________

Von Serbski Sejm

___________________

Zum Jahresauftakt positionierte sich der konsequent konsensorientiert arbeitende Sejm zunächst in einer Entschließung für Frieden, Zuversicht, und das Gemeinsame in unserer Gesellschaft, um ein Zeichen gegen Polarisierung, absichtsvolle Spaltung und diffuse Ängste zu setzen.

Nach dem erfolgreichen staatsrechtlichen Seminar zum angestrebten neuen Staatsvertrag im November 2021, in dem zur Verwirklichung der verfassungsmäßigen Rechte des sorbischen/wendischen Volkes erneut die Schaffung einer Selbstverwaltungskörperschaft öffentlichen Rechtes (K.ö.R.) empfohlen wurde, wird der Sejm bis Ende Januar einen Zeit- und Maßnahmenplan zur Hebung des Themas auf die innenpolitische Tagesordnung erarbeiten.

Zur Stärkung der internationalen Wahrnehmung des sorbisch-wendischen Volkes als autochthone Ethnie mit eigenständigen Rechten, ist die Homepage des Serbski Sejm nun auch in englischer Sprache zugänglich. Darüberhinaus wird der Sejm einen international besetzten wissenschaftlichen Beirat berufen, für den bereits hochrangige Kandidaten gewonnen werden konnten.

Das gesellschaftliche Potential bi-kulturell geprägter ethnischer Minderheiten als zivilgesellschaftliche Brückenbauer in einer zunehmend von nationalistisch-autoritären Tendenzen bedrohten EU soll im Rahmen von „Lusatia Glow“, eines ambitionierten EU-Projektes praktisch genutzt werden. „Lusatia Glow“ wurde von der Brüsseler Stiftung SLAVONIC EUROPE unter federführender Beteiligung des Serbski Sejm erarbeitet und soll in Kürze in Brüssel der Presse vorgestellt werden.

Der Sejm wertet den Rücktritt Marko Suchys als Vorsitzender des strukturell politisch zahnlosen sächsischen Sorbenrates als Bestätigung des dringenden politischen Reformbedarfes.

Mit völligem Unverständnis nimmt der Sejm die Positionierung der Domowina-Führung gegen ein Abrissmoratorium des kulturell wichtigen sorbischen Heide-Dorfes Miłoraz/Mühlrose zur Kenntnis.