Demokratische Republik Kongo: Bombenanschlag zeigt Verwundbarkeit der Christen

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Neuer Weltverfolgungsindex veranschaulicht das dramatische Ausmaß der Christenverfolgung

Es begann als ein fröhlicher Taufgottesdienst: In der Kleinstadt Kasindi-Lubirigha, nahe der Grenze zu Uganda, versammelten sich am vergangenen Sonntag viele Dutzend Christen in den Räumen der örtlichen Pfingstgemeinde.

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Von Open Doors

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Doch mitten im Gottesdienst detonierte ein Sprengsatz und riss nach derzeitigem Stand 17 Menschen in den Tod, 20 weitere erlitten schwere Verletzungen. Auf dem heute erschienenen Weltverfolgungsindex belegt die Demokratische Republik Kongo den 37. Platz.

„Wir werden unserem Herrn weiter dienen“

In den nordöstlichen Provinzen Nord-Kivu und Ituri nimmt die dschihadistische Gewalt gegen die mehrheitlich christliche Bevölkerung zu. Immer wieder kommt es zu tödlichen Überfällen in dieser Region, bei denen besonders christliche Dörfer, Kliniken und Pastoren betroffen sind. Viele Gebiete wurden infolgedessen von Christen geräumt. Die Taten werden den islamistischen „Allied Democratic Forces“ (ADF) zugeschrieben, die im Jahr 2019 dem IS ihre Loyalität schworen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat der IS sich über seinen Telegram-Kanal zu dem Anschlag in Kasindi-Lubirigha bekannt.

Wie Augenzeugen berichten, detonierte die Bombe etwa 15 Minuten nachdem der Pastor die Kanzel bestiegen hatte. Die Verletzten wurden in medizinische Einrichtungen in Kasindi und der etwa 90 km entfernten Stadt Beni gebracht. Der stellvertretende Gemeindepastor Abraham sagte in einer ersten Reaktion: „Wir leben in einer Welt voller Schwierigkeiten, aber wir werden unseren Glauben nicht verleugnen und unserem Herrn weiter dienen.“ Er wurde gemeinsam mit zwei weiteren Co-Pastoren (Reverend Kasuki und Pastor Tudu) für nähere Befragungen von der Polizei zur Wache gebracht. Der genaue Tathergang wird derzeit noch untersucht. Einigen Quellen zufolge waren sogar drei Bomben auf dem Gelände der Kirche deponiert worden, von denen jedoch nur eine explodierte.

Dorcas Moussi*, Teamleiterin von Open Doors in Zentralafrika, kommentierte den Vorfall: „Wir verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste und drücken den Betroffenen unser tiefstes Mitgefühl aus. Es ist entsetzlich, dass Menschen, die sich zu einem Gottesdienst versammelt hatten, auf diese Weise angegriffen wurden. Dennoch kommt dies leider nicht überraschend.“

Gebet – die wichtigste Antwort auf eine weltweite Herausforderung

Während die Christen in Kasindi versuchen, das Geschehen zu verarbeiten, ist heute der Weltverfolgungsindex 2023 erschienen. Die umfangreiche Dokumentation der Situation für Christen in 50 Ländern erscheint jedes Jahr und gibt Einblick, welche dramatische Dimension die weltweite Christenverfolgung mittlerweile angenommen hat. Der blutige Anschlag vom vergangenen Sonntag unterstreicht, wie aktuell das Thema ist und wie dringend Christen in diesen Ländern auf unsere Hilfe und Unterstützung angewiesen sind.

Dazu noch einmal Dorcas Moussi:

„Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Regierung in angemessener Weise zu unterstützen und sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen. Wir rufen auch die weltweite Kirche dazu auf, für Gottes Trost für die Hinterbliebenen und seine Versorgung für seine Kirche unter diesen Umständen zu beten.“