Geplante Kürzungen für die Freie Szene im Bundeskulturhaushalt sind nicht akzeptabel

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„Die komplette Streichung der Förderung der internationalen Produktionshäuser und die drastischen Kürzungen bei den Bundeskulturfonds sind eine Katastrophe und nicht hinnehmbar. Die Ampel-Pläne stehen im krassen Widerspruch zu den vielen Sonntagsreden von Claudia Roth und den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag. Statt einer Stärkung dieses ‚Bündnisses als Innovationsmotor in den Darstellenden Künsten‘ wird die Freie Szene kaputtgekloppt. Dass jetzt die freien darstellenden Künste und Kulturprojekte den unverantwortlichen Sparkurs der Rückschrittskoalition, die außer beim Militär höchstens Stillstand liefert, ausbaden sollen, ist skandalös“, erklärt Jan Korte, kulturpolitischer Sprecher der Gruppe Die Linke, zum Bundeskulturhaushalt.

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Von Jan Korte

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Korte weiter:

„Im Bundeskulturetat, der im kommenden Jahr 2,2 Milliarden Euro betragen soll, muss die freie Kulturszene mit erheblichen Kürzungen rechnen. Die drastischen Einschnitte betreffen vor allem die internationalen Produktionshäuser, darunter renommierte Häuser wie das HAU Hebbel am Ufer in Berlin und Kampnagel in Hamburg. Von den Kürzungen sind zudem Fonds wie der Deutsche Literaturfonds, der Übersetzerfonds, der Kunstfonds, der Fonds Soziokultur, der Musikfonds und der Fonds Darstellende Künste betroffen.

Diese Häuser sind nicht nur kulturelle Leuchttürme, sie sind unverzichtbar für eine lebendige und demokratische Öffentlichkeit. Ein Ende der Förderung wird ihre Arbeit gefährden, was einen massiven Verlust für die kulturelle Vielfalt bedeutet. Auch die drastische Kürzung der Bundeskulturfonds, die etliche Projekte der freien Szene unterstützen, von bisher 32 Millionen Euro auf nur noch 18 Millionen, gefährden viele Projekte in ihrer Existenz. Gerade in Zeiten, in denen Kultur eine Brücke in unserer Gesellschaft sein kann, ist es absolut unverständlich, warum hier der Rotstift angesetzt wird.

Die blumigen Reden von einer Erhöhung des Kulturetats entpuppen sich als Mogelpackung. Denn die minimalen Zuwächse gleichen nicht ansatzweise die inflationsbedingten Kostensteigerungen aus und bedeuten im Kern einen Abbau im Kulturbereich. Ich fordere deshalb die Haushalts- und Kulturpolitikerinnen und -politiker der Koalition im Bundestag eindringlich auf, diese Entscheidungen noch einmal zu überdenken und die Mittel entsprechend zu erhöhen. Wenn auch nur auf einen einzigen Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A8 verzichtet würde, könnten mit den dadurch zur Verfügung stehenden 30 Millionen Euro die kompletten Kürzungen zurückgenommen werden.“