„… dann droht die sorbische Kultur unterzugehen“ – Vernichtendes Fazit der Technischen Universität Dresden
„… dann droht die sorbische Kultur unterzugehen“ – Das vernichtendes Fazit kommt nicht etwa aus der Feder eines Schwarzseher, sondern der Technischen Universität Dresden her. Die derzeitige Förderpraxis für die Lausitzer Sorben wirkt sich verheerend aus.
Finanzielle Interessen der Domowina versus Fortbestand der Lausitzer Sorben
Viel Geld fließt in Planstellen und staatsnahe Organisationen: Die aber weniger die Interessen der Sorben, sondern mehr ihre eigenen Belange vertreten: Das lässt sich auch an ganz konkreten Aussagen festmachen.
„Ausstieg aus der Braunkohlengewinnung“ – Arbeitsplätze der Lausitzer Sorben spielen keine Rolle
„Zum wiederholten Male fordert die Domowina, dass im sorbischen Siedlungsgebiet für die Braunkohle keine weiteren Dörfer abgebaggert werden dürfen, ebenso fordert sie den mittelfristigen Ausstieg aus der Braunkohlengewinnung.“
Domowina: „Ausstieg aus der Braunkohlengewinnung“
Das mit dem Kohleausstieg ebenso Sorben ihre Arbeit verlieren und am Ende wegen Arbeitslosigkeit aus der Lausitz wegziehen müssen: Solche Überlegungen kommen für die Domowina praktisch überhaupt nicht vor. Besonders der Arbeitsplatzverlust und wirtschaftliche Niedergang nach der Wiedervereinigung ging an vielen Sorbischen Familien nicht spurlos vorbei: Davon dürfte kaum eine Familie – oder das nähere Umfeld – in der Lausitz verschont geblieben sein. Durch Fortzug ist vielerorts das kulturelle Leben bedroht.
Ignorierte Probleme: Arbeitslosigkeit und Abwanderung der Sorben
Aber davon will die Domowina nichts wissen. Ohnehin findet sich die Domowina mit den angedachten Kohleausstieg voll auf Regierungslinie wieder. Das auch viele Sorben dazu eine Auffassung vertreten: Alleine solche Gedanken reichen in der heutigen aufgeladenen Zeit beinahe schon an Ketzerei heran. In vielen Fällen hat die Domowina nicht etwa Sorbische Interessen, sondern mehr ihre eignen finanzielle Belange vertreten. Zu verleichbaren Ergebnis ist auch Professor Dr. Christian Prunitsch von der TU Dresden gekommen.
Bürokratischer Wasserkopf – „Stiftungsverwaltung nur etwas weniger Geld verschlingt als der gesamte Domowina-Verlag“
>>Technische Universität Dresden<<
„Manches Manuskript liegt beim Verlag und kann nicht veröffentlicht werden. Dass die Stiftungsverwaltung nur etwas weniger Geld verschlingt als der gesamte Domowina-Verlag, hält Prunitsch für einen Kardinalfehler der Kulturförderung. Wenn die Sorben ihre Verlagsproduktion an Belletristik und Periodika nicht mehr aufrechterhalten können, prophezeit er, dann hilft auch kein traditionelles Tanzensemble mehr – dann droht die sorbische Kultur unterzugehen.“
Ohne Literatur: „… dann droht die sorbische Kultur unterzugehen“
Überspitzt: Mit der eigenen Gier wird sogar der Untergang des Sorbischen Volkes in Kauf genommen. Oberflächlich betrachtet mag es um eine richtige und ehrenwerte Sache gehen, aber im Endeffekt dreht sich faktisch alles nur um staatliche Subventionen und hochbezahlte Planstellen herum.
Das Streben nach Geld und Macht
>>Technische Universität Dresden<<
„Eine vorausschauende Kulturpolitik, merkt Christian Prunitsch dabei kritisch an, sollte experimentellen Projekten mehr Geld einräumen, anstatt die Stiftungsmittel institutionsgebunden (für Planstellen etc.) auszureichen.“
„Stiftungsmittel institutionsgebunden (für Planstellen etc.) auszureichen“
In solche bestehende Strukturen fügt sich der angedachte Kohleausstieg prima ein: Durch die dadurch üppig fließenden staatlichen Gelder dürfte die Domowina einem Löwenanteil erhalten: Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, warum der Verein artig über jedes Stöckchen der Regierung springt.
Domowina: Warum der Verein artig über jedes Stöckchen der Regierung springt
Gleichzeitig dürfte sich der Kohleausstieg für viele Sorben verheerend auswirken. Durch Arbeitsplatzverlust wird vermutlich eine zweite Abwanderungswelle – wie nach der Wiedervereinigung – einsetzen. Aber diese Menschen spielen offensichtlich für die Domowina keine Rolle und die werden in ihren offiziellen Mitteilungen bestenfalls am Rande erwähnt.