“Zunehmend unter Druck geraten” – Von gescheitertem Strukturwandel zum Krieg?” – “Suchte die Konfrontation mit einem äußeren Feind”
Kann der Strukturwandel und die De-Industrialisierung zum Krieg führen? Die fortschreitende De-Industrialisierung in der Lausitz ist ein Thema von großer Bedeutung. Im Zuge von Standortverkleinerungen, Massenentlassungen und Patentverlusten erlebt die Region einen tiefgreifenden Wandel. Die vermeintliche “Energiewende” lässt sich an zwei einfachen Beispielen erklären.
“Billigimporte aus Asien setzen die heimische Solarindustrie unter Druck”
>>Märkische Allgemeine Zeitung<<
“Billigimporte aus Asien setzen die heimische Solarindustrie unter Druck. Jetzt steht die Glasmanufaktur Brandenburg vor dem Aus. … Ohne „kurzfristig wirksame Stützungsmaßnahmen“ werde man nicht in der Lage sein, die Flachglasprodukton in Tschernitz aufrechtzuerhalten, heißt es in dem Schreiben.”
“Ohne „kurzfristig wirksame Stützungsmaßnahmen“ werde man nicht in der Lage sein, die Flachglasprodukton in Tschernitz aufrechtzuerhalten”
Die heimische Solarindustrie ist eine energieintensive Fertigung und steht im internationalen Wettbewerb. Diese Wettbewerbsfähigkeit ist durch die hohen Energiekosten nicht mehr gegeben.
“Windanlagenbauer Vestas schließt Werk in der Lausitz”
“Windanlagenbauer Vestas schließt Werk in der Lausitz – Für die Lausitz, die vor dem Ausstieg aus der Braunkohle steht, ist das bitter. Seit 2002 hatte Vestas in Lauchhammer Rotorblätter gefertigt. Der Konzern will sich künftig auf den Bau von Windanlagen für die hohe See konzentrieren.”
“Der Konzern will sich künftig auf den Bau von Windanlagen für die hohe See konzentrieren”
Nicht einmal Vorzeigebetriebe – wie Wind- oder Solarindustrie – können unter diesem Umständen produzieren. Damit ist die Energiewende eigentlich auch schon erklärt. Im Gegensatz steht noch immer die amtliche These der Ersatzarbeitsplätze im Raum.
“Für jeden fortfallenden Industriearbeitsplatz in der Lausitz einen neuen zu schaffen”
“Aber wie kommen Sie darauf, dass es falsch ist, für jeden fortfallenden Industriearbeitsplatz in der Lausitz einen neuen zu schaffen, um der Region eine wirtschaftliche Perspektive zu geben?”
IWH-Chef: “Das hat noch nie funktioniert. Strukturwandel kann nicht aufgehalten, sondern höchstens abgefedert werden. Diese Lehren haben wir in Westdeutschland schmerzhaft im Ruhrgebiet oder in Sachsen-Anhalt beim Aufbau der Solarindustrie ziehen müssen – so wie es weltweit andere Regionen, egal ob im US-Rust-Gürtel oder in Mittelengland, auch tun mussten. Die Lausitz droht genauso zu einem Milliardengrab zu werden, wie es leider das Solar Valley geworden ist, weil von der Politik Marktmechanismen ignoriert wurden.”
“Lausitz droht genauso zu einem Milliardengrab zu werden, wie es leider das Solar Valley geworden ist”
Kurz: Die Unternehmen wurden durch hohe Subventionen angelockt und sobald die Förderphase endet, dann müssen sie entweder das Geschäftsfeld aufgeben oder ihren Standort schließen. Das sogenannte “Solar Valley” ist da leider keine Einzelfall.
“BASF will wegen hoher Strompreise deutlich weniger in Deutschland investieren”
“BASF will wegen hoher Strompreise deutlich weniger in Deutschland investieren – In den vergangenen fünf Jahren sei hierzulande noch mehr als ein Drittel investiert worden. Die geringeren Investitionen dürften sich mittel- und langfristig auch auf die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland auswirken, … Aufgrund der zusätzlichen Belastungen wird für die europäischen Chemiekonzerne vor allem die USA wegen des deutlich billigeren Schiefergases interessanter. “
“Die geringeren Investitionen dürften sich mittel- und langfristig auch auf die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland auswirken”
Industrieverlagerungen ins Ausland und Standortschließungen haben dazu geführt, dass traditionsreiche Werke wie das Maja-Möbelwerk in Wittichenau oder der Waggonbau Niesky ihre Produktion einstellen mussten. Auch der Getriebehersteller Zimm Germany GmbH in Ohorn konnte den Herausforderungen nicht standhalten und musste schließen. Die Industriegewerkschaft Metall musste bereits vor einer “schleichenden De-Industrialisierung” warnen, während der Bund der Deutschen Industrie das “Bröckeln des deutschen Wirtschaftsfundaments” zu beklagen hatte. Besonders energieintensive Branchen verschwinden zunehmend aus der Region, was zu einem Verlust an Arbeitsplätzen und Wissen führt. Die Wirtschaftskrise kann vermutlich auch als intellektuelle Krise der Eliten bezeichnet werden.
“Unternehmen mit nicht mehr funktionierendem Geschäftsmodellen wie energiekostenintensive Industrien schrumpften”
“Der Politikberater und Wirtschaftswissenschaftler … vom Ifo-Institut in Dresden ordnet die jüngsten Tendenzen anders ein. Er spricht von einem „Strukturwandel“. Unternehmen mit nicht mehr funktionierendem Geschäftsmodellen wie energiekostenintensive Industrien schrumpften derzeit „schlagartig“. Das sei nicht weiter problematisch, solange neue Stellen entstünden. Tatsächlich sollen allein durch die Chipindustrie allein in der Region Dresden 20.000 neue Jobs bis 2030 entstehen.”
Lausitz geht leer aus – Subventionen für wenige Vorzeigebetriebe in Metropolregionen
Die Eliten widersprechen sich selbst und bekommen es wie hier nicht einmal mit. Die Chipindustrie ist eine energiekostenintensive Industrie und diese konnte offensichtlich bisher nur durch hohe staatliche Subventionen angelockt werden. Es ist auch kein Land bekannt, welche hohe Energiekosten hat und gleichzeitig eine florierende Wirtschaft aufweist. Allgemein passt auch die Chipindustrie in der Region Dresden zur Elitendenkweise: Es wird viel staatliches Geld in die Hand genommen, um in Metropolregionen einige wenige Vorzeigebetriebe aufzubauen, während die Lausitz leer ausgeht. Da die Eliten mit ihrer Energiewendepolitik weder bei ihrer Bevölkerung, noch im Ausland allzu viel Zuspruch ernten, muss nun ein neuer Weg eingeschlagen werden. Es geht um Krieg.
“Widerspruch erntete der Kanzler aus den Reihen der eigenen Koalition”
“Widerspruch erntete der Kanzler aus den Reihen der eigenen Koalition. Die Vize-Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Agnieszka Brugger, schrieb auf X: “Niemand, der Taurus fordert, will, dass Deutschland zur Kriegspartei wird. Diesen Vorwurf weise ich zurück. Nach allem, was ich weiß, stimmt dieser Zusammenhang auch faktisch nicht.”
“
“Niemand, der Taurus fordert, will, dass Deutschland zur Kriegspartei wird” – “Diesen Vorwurf weise ich zurück”
Der Bericht des staatlichen Rundfunks ist insofern interessant, weil darin nur die Befürworter zu Wort kommen und die Position des Kanzlers als Minderheitenmeinung dargestellt wird. Worum geht es? Die Energiewende ist gescheitert, Wirtschaftskrise und Inflation sind längst angekommen. Also muss nun ein Ausweg her, ähnlich wie seiner Zeit in Argentinien.
“Seine Junta war Anfang der Achtziger zunehmend unter Druck geraten” – “Suchte die Konfrontation mit einem äußeren Feind”
“Argentiniens damaliger Militärherrscher Leopoldo Galtieri wollte mit der »Heimholung« der Islas Malvinas vor Argentiniens Küste von innenpolitischen Problemen ablenken. Seine Junta war Anfang der Achtziger zunehmend unter Druck geraten. Galtieri suchte die Konfrontation mit einem äußeren Feind – und wer wäre da besser geeignet gewesen als die alte Kolonialmacht, die zur Scham Argentiniens die Malvinas besetzt hielt? Nur vorübergehend ging Galtieris Rechnung auf. Im Siegestaumel nach der Invasion vergaßen viele Argentinier ihre Wirtschaftsmisere und die grausame Verfolgung von Oppositionellen. Statt als Faschisten nahmen sie die Militärs in Buenos Aires plötzlich als antikolonialistische Kämpfer wahr.”
“Nach der Invasion vergaßen viele Argentinier ihre Wirtschaftsmisere und die grausame Verfolgung von Oppositionellen”
Schon häufiger in der Geschichte wurde alles auf die Kriegskarte gesetzt, um das elitäre Gesicht nicht zu verlieren. Sollte der Krieg mit vielen Toten erstmal beginnen, dann sind alle wirtschaftlichen Verwerfungen uninteressant.