“Wertlose Münzen gab es bereits bei den Römern” – Inflation: “Das erste Fiatgeld war höchstwahrscheinlich der Denari”
Bereits in der Antike gab es bei den Römern Inflation und entwertetes Geld. Dies markierte den Beginn des Fiatgeldes. Der Silbergehalt des Denars wurde reduziert: von 85 auf 75 % durch Marc Aurel, auf 50 % durch Septimius Severus. Caracalla führte einen neuen Doppeldenar ein, dessen Silbergehalt um weitere 35 % verringert wurde. Unter Gallienus enthielten die massenhaft geprägten Doppeldenare nur noch 2 % Silber. Kaiser Aurelian plante, ähnlich wie Caracalla, eine Münze mit dünnem Silberüberzug im Wert von 5 Denaren zu prägen. Letztendlich wurde der Silbergehalt des Denars so stark reduziert, dass Händler diese Münzen nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptierten.
“Wertlose Münzen gab es bereits bei den Römern” – “Das war das erste Fiatgeld”
>>Endspiel von Florian Homm (Buch) <<
“Wertlose Münzen gab es bereits bei den Römern. Das war das erste Fiatgeld. Der Silbergehalt des Denari wurde so lange reduziert, dass letztlich kein Händler diese Münzen mehr als Zahlungsmittel akzeptierte. Der Solidus war die letzte römische Goldmünze von noch mehr vermindertem Gewicht. Da sie aber auf einem nachweisbaren Goldgehalt beruhte, wurde sie noch vom Handel als Zahlungsmittel geschätzt. Das erste Fiatgeld war höchstwahrscheinlich der Denari. Der Silbergehalt dieser Münze wurde so lange reduziert, bis letztlich Händler diese Münzen nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptierten. Der Denari war dann nur noch soviel wert wie sein Metallwert, also fast nichts.”
“Das erste Fiatgeld war höchstwahrscheinlich der Denari”
Der antike römische Denar hatte schließlich nur noch den Wert seines Metalls, also fast nichts. Dennoch musste die Armee entlohnt werden. Daher wurde eine Naturalsteuer eingeführt.
Römisches Reich: “Kaiser Septimius Severus begann mit der Einziehung einer Naturalsteuer”
>>Römische Geschichte von Klaus Bringmann (Buch) <<
“Kaiser Septimius Severus begann mit der Einziehung einer Naturalsteuer, die für die Versorgung der Armee bestimmt war, Caracalla dehnte 212 das römische Bürgerrecht auf fast die gesamte Reichsbevölkerung aus, um den Personenkreis zu vergrößern, der die spezielle, römischen Bürgern auferlegte Erbschaftssteuer zu zahlen hatte. Vor allem wurde der Silbergehalt des Denars vermindert: von 85 auf 75 % durch Marc Aurel, auf 50 % durch Septimius Severus. Caracalla schuf eine neue Münze, einen Doppeldenar, dessen Silbergehalt praktisch um weitere 35 % vermindert war. Unter Gallienus enthielten die massenhaft geprägten Doppeldenare nur noch 2 % Silber. Dann wollte Kaiser Aurelian das Finanzmanöver Caracallas wiederholen, indem er eine Münze mit dünnem Silberüberzug prägen ließ, die 5 Denare wert sein sollte. Der Denar wurde so zu einer Kreditmünze entwertet.”
“Unter Gallienus enthielten die massenhaft geprägten Doppeldenare nur noch 2 % Silber”
Der antike Denar wurde letztendlich zu einer Kreditmünze herabgestuft. Dadurch näherte sich diese antike Währung bereits sehr dem modernen Geldsystem an. Trotzdem war damit kein Problem gelöst. Die antike Währung hatte massiv an Vertrauen verloren, also wurde unter Konstantin der Solidus eingeführt.
Goldmünze: “Solidus machte die Münze zur bekanntesten und anerkanntesten Währung der Welt”
>>Der Bitcoin-Standard von Saifedean Ammous (Buch) <<
“Konstantin, der erste christliche Kaiser, verpflichtete sich, den Solidus ohne Münzentwertung oder Entwertung bei 4,5 Gramm Gold zu halten und begann ihn 312 n. Chr. in großen Mengen zu prägen. Er zog nach Osten, gründete am Knotenpunkt zwischen Asien und Europa Konstantinopel und das oströmische Reich, das den Solidus als seine Münze übernahm. Während Rom seinen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verfall fortsetzte und 476 n. Chr. schließlich zusammenbrach, überlebte das Byzantinische Reich 1.123 Jahre lang, während der Solidus zur dienstältesten soliden Währung in der Menschheitsgeschichte wurde. Das Erbe Konstantins bei der Aufrechterhaltung der Integrität des Solidus machte die Münze zur bekanntesten und anerkanntesten Währung der Welt. Der Solidus wurde schließlich als byzantinische Goldmünze bekannt. Während Rom unter bankrotten Kaisern brannte, die es sich nach dem Zusammenbruch ihrer Währungen nicht mehr leisten konnten, ihre Soldaten zu bezahlen, blühte Konstantinopel auf und florierte für viele weitere Jahrhunderte dank seiner steuerlich und finanziell verantwortlichen Haltung.”
“Rom unter bankrotten Kaisern brannte, die es sich nach dem Zusammenbruch ihrer Währungen nicht mehr leisten konnten, ihre Soldaten zu bezahlen”
Zur Vollständigkeit muss aber auch gesagt werden, Ostrom war auch die wirtschaftliche stärkere Hälfte des Römischen Reiches gewesen. Fraglos hat der Solidus seinem Teil dazu beigetragen. Letztendlich zeichnet diese antike Episode beispielhaft die Folgen von Geldentwertung und Inflation vor.