Vietnam: „Eure Gebete bedeuten uns wirklich viel“
Im buddhistisch geprägten Vietnam werden insbesondere Neubekehrte, aber oft auch Christen aus protestantischen Freikirchen, durch die Behörden sowie die eigene Familie und Dorfgemeinschaft stark unterdrückt. Trotz der Verfolgung sind viele Christen freudige Verkünder des Evangeliums.
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Von Open Doors
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Die eigenen Kinder wollen 80-jährige Christin daran hindern, Jesus nachzufolgen
Die 80-jährige Frau Tam* aus einer Provinz im Red-River-Delta in Nordvietnam folgt Jesus seit mehr als zehn Jahren nach – trotz des heftigen Widerstands durch ihre eigenen Kinder. Diese verbieten ihr, sonntags den Gottesdienst zu besuchen, geben ihr kein Essen und drohen ihr mit weiterer Isolation, wenn sie ihren Glauben nicht aufgibt. Sie besucht die Gottesdienste heimlich, immer in Furcht davor, was ihre Kinder ihr antun werden, wenn sie es herausfinden.
Auch die örtlichen Behörden setzen Frau Tam unter Druck. Sie wurde gewarnt, dass sie ihre Sozialleistungen verlieren würde, wenn sie an ihrem christlichen Glauben festhält. Frau Tams Hingabe an Jesus bleibt aber unerschütterlich, sie studiert fleißig Gottes Wort. Einem Partner von Open Doors zufolge wird die Christin von ihrer Gemeinde unterstützt, bittet aber dringend um Gebet.
Zwei Gemeinden unter großem Druck
Christen aus zwei Gemeinden im Norden des Landes werden durch lokale Behörden und ihre Familien wegen ihres Glaubens massiv attackiert. Das geschieht auch in anderen Landesteilen.
Quynh* ist Absolvent einer von Open Doors unterstützten Untergrundbibelschule in Vietnam. Vor Kurzem hat er eine Gemeinde gegründet: „Wir haben rund 40 Kindern und Jugendlichen sowie einigen älteren Menschen das Evangelium verkündet. Die meisten von ihnen entschieden sich, Christus nachzufolgen. Allerdings wurden fünf dieser Neubekehrten durch ihre Familien daran gehindert, an den Gottesdiensten teilzunehmen. Sie wurden außerdem bei den Behörden angezeigt, von ihren Verwandten verspottet und vieles mehr. Bitte betet für sie und unsere Gemeinde, dass der Herr uns weiterhin beschützt und uns mit Weisheit ausstattet, wenn wir mit Verfolgungen und Herausforderungen im Leben konfrontiert werden.“
In einer anderen Gemeinde haben die lokalen Behörden die Anstellung eines Pastors untersagt. Die Christen versammeln sich dennoch, beten gemeinsam Jesus an und studieren die Bibel. Ein Christ vor Ort berichtet: „Die Behörden schauen oft auf uns herab, weil viele von uns Analphabeten sind. Weil wir Christen geworden sind, wollen sie uns isolieren. Sie verbieten uns, Christen aus der näheren Umgebung und aus anderen, entfernten Dörfern zu treffen. Aber wir werden weiterhin den Herrn anbeten. Eure Gebete bedeuten uns wirklich viel.“
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
Hinweis: Beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen (WWGT) am 10. November 2024 beten Christen für ihre Glaubensgeschwister in Nordkorea und im Iran.