Vietnam: Endlich sicher – am „Ende der Welt“
Weil sie das Evangelium weitergab, musste eine Familie aus ihrem Dorf fliehen
„Ihre Lage ist wegen des Mangels an Lebensmitteln und des sehr kalten Wetters jetzt sehr schlecht. Sie haben nicht genug warme Kleidung und Danhs* Kinder, die noch klein sind, werden oft krank.“ So schilderte Isaac* Ende Januar die Lage einer christlichen Familie, die kurz zuvor wegen ihres Glaubens aus ihrem Dorf vertrieben worden war. Isaac ist einer unserer lokalen Partner in Vietnam, der auf die Situation aufmerksam wurde und Hilfe organisierte. Kürzlich hat er Danhs Familie erneut besucht und konnte Erfreuliches berichten.
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Von Open Doors
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Verprügelt, ausgeraubt und vertrieben
Rückblick: Bis zum Januar lebten Danh* und seine Frau Thoung* mit ihren drei kleinen Kindern in einem Dorf im Norden Vietnams. Doch nachdem sie zu Beginn des neuen Jahres einigen Dorfbewohnern von Jesus erzählt hatten, kam eine aufgebrachte Menge vor ihrem Haus zusammen; darunter ihre eigenen Eltern und die führenden Männer des Dorfes. Sie drohten den Christen, dass sie aus dem Dorf geworfen würden und nichts von ihrer Ernte (Reis u. a.) und ihrem Vieh mitnehmen dürften, wenn sie sich nicht von Jesus lossagen würden. Als Danh und Thoung unter Tränen antworteten, dass sie an Jesus festhalten wollten, stürzten die Dorfbewohner sich wütend auf das Paar. Sie schlugen auf die beiden ein, zerstörten ihr Haus und beschlagnahmten ihre Ernte und ihr Vieh. Ihre drei Kinder schrien vor Angst und Verzweiflung. Doch die Menge übertönte sie: „Wenn ihr auf euren Jesus vertraut, dann geht und sagt ihm, dass er sich um euch kümmern soll! Geht, verlasst unser Dorf!“
Danh und Thoung mussten kurzerhand einen provisorischen Unterschlupf aus Plastikplanen und alten Bambusmatten mitten im Wald errichten – völlig unzureichend, um in der harschen Witterung ausreichend Schutz für eine Familie mit kleinen Kindern zu bieten. Christen aus ihrer Gemeinde versorgten die fünf mit Nahrungsmitteln und dem Nötigsten zum Leben, doch es war klar, dass sie noch weitere Hilfe benötigten.
„Sie waren so glücklich, dass wir sie besucht haben“
Mithilfe unserer Partner konnte die Familie an einen sicheren Ort in eine feste Behausung umziehen. Das Grundstück ist allerdings sehr abgelegen; hinter dem neu errichteten Haus ragen hohe Karstberge auf. Die Reise dorthin ist beschwerlich: Isaac beschreibt, wie er Danh und Thoung Mitte Februar erneut besuchte. Dafür musste er nach sieben Stunden Autofahrt (ab seinem Wohnort) auf ein Motorrad umsteigen, weil der weitere Weg für Autos ungeeignet war. Nach dem anschließenden 40-minütigen Abstieg zu Fuß war er endlich am Ziel. Isaac berichtet: „Sie waren so glücklich, dass wir sie besucht und ermutigt haben. Wir verbrachten viel Zeit damit, für sie zu beten. Neben den Materialien für die Unterkunft, die wir ihnen über ihre Kirche zur Verfügung stellen konnten, haben wir auch Lebensmittel, Decken und Kleidung mitgebracht, die sie dringend brauchten.“
Isaac bittet auch darum, die Familie weiterhin im Gebet zu unterstützen.
*Name geändert