Organisierte Kriminalität – Wie eine Drogenroute funktionieren kann

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Lausitzer Kriminalität – Der Gebrauch von verbotenen Substanzen stellt ein gesellschaftliches Anliegen dar. – Diese “Weisheit” hat sicherlich jeder in irgendeiner Form schon einmal vernommen. Dennoch kann das “gesellschaftliches Anliegen” auch aus einer völlig anderen Sichtweise analysiert werden. Nicht jede Substanz und jeder Konsum von illegalen Drogen wird gleichwertig bewertet.

“Im Bundestag würden Drogenhunde anschlagen”

>>Spiegel<<

“Im Bundestag würden Drogenhunde anschlagen” – Von Zweifel über Empörung bis hin zu Gelassenheit reichen die Reaktionen von Politikern auf einen Bericht des Senders Sat.1. Darin war behauptet worden, dass in 22 von 28 untersuchten Toiletten des Berliner Reichstagsgebäudes Spuren von Kokain gefunden worden seien.”

“22 von 28 untersuchten Toiletten des Berliner Reichstagsgebäudes Spuren von Kokain”

Eine Drogenrazzia im Bundestag? – Das erscheint irgendwie schwer nachvollziehbar, denn nur die Abgeordneten des Bundestags genießen Immunität, während die Mehrheit der dort beschäftigten Angestellten theoretisch ebenso leicht angeklagt werden könnte. Wie dem auch sei, in jedem Fall scheint der Konsum dieser Drogen gesichert zu sein. Oftmals werden diese Substanzen nicht im eigenen Land produziert, sondern müssen über ausgeklügelte, sogenannte Drogenrouten geschmuggelt werden.

“Tageszeitung Avanti! ein Foto der Fabrik unter der Überschrift »Textilien und Süßigkeiten auf der Drogenroute« veröffentlichte”

>>Die CIA und das Heroin: Weltpolitik durch Drogenhandel von Alfred W McCoy  (Buch) <<

“Nachdem das Morphium den Libanon verlassen hatte, wurde es an die sizilianische Westküste gebracht. Dort trafen sich Fischkutter aus Palermo mit ozeangängigen Frachtern aus dem Nahen Osten in internationalen Gewässern, nahmen die Drogenfracht auf und schmuggelten sie in die Fischerdörfer entlang der zerklüfteten, buchtenreichen Küste. Sobald das Morphium sicher an Land war, wurde es in einem von Lucianos Geheimlabors in Heroin verwandelt. Typisch für diese Labors war die Bonbonfabrik, die 1949 in Palermo eröffnet wurde. Sie wurde an einen von Lucianos Cousins vermietet und von Don Calogero selbst geleitet. Das Labor operierte bis zum 11. April 1954 ohne Zwischenfall, als die römische Tageszeitung Avanti! ein Foto der Fabrik unter der Überschrift »Textilien und Süßigkeiten auf der Drogenroute« veröffentlichte. Noch am selben Abend wurde die Fabrik geschlossen, die Laborchemiker Berichten zufolge außer Landes gebracht.”

“Bonbonfabrik, die 1949 in Palermo eröffnet wurde” – “Das Labor operierte bis zum 11. April 1954 ohne Zwischenfall”

Diese alte Drogenroute ist wahrscheinlich kaum noch in Betrieb. Dennoch verdeutlicht dieses Beispiel das grundlegende Prinzip. Auch in der Gegenwart wird der illegale Drogenhandel auf ähnliche Art und Weise durchgeführt: Anstelle von Fischen sind gelegentlich die Drogen in einer Lieferung von Bananen verborgen.

“Bei der Anlieferung von Bananen entdeckte er eine weiße Substanz unter den Früchten”

>>Niederlausitz Aktuell<<

“Bei der Anlieferung von Bananen entdeckte er eine weiße Substanz unter den Früchten. Ein Vortest reagierte positiv auf Kokain. Insgesamt wurden 660 Kilogramm des Betäubungsmittels sichergestellt, … Nach bisherigen Angaben kamen die Bananen auf einem Containerschiff aus Kolumbien nach Deutschland und wurden Irrtümlich an das Unternehmen in Groß Kreutz geliefert.”

“Kokain” – “Insgesamt wurden 660 Kilogramm des Betäubungsmittels sichergestellt”

In der Regel deuten derartige Mengen auf ein komplexes Netzwerk hin, was häufig auf ein dahinterstehendes Kartell hindeutet. Solche Organisationen sind in der Regel nur mit Unterstützung von Polizei oder anderen Behörden funktionsfähig.

“Bundespolizisten nach Razzia unter Verdacht”

>>T-Online<<

“Bundespolizisten nach Razzia unter Verdacht – Vier Männer wurden bei den Durchsuchungen festgenommen, darunter ein 40-jähriger Marokkaner und drei Deutsche im Alter von 23, 25 und 43 Jahren. Zwei der Festgenommenen sollen Mitarbeiter der Bundespolizei sein. Einer dieser Bundespolizisten wurde angeblich an seinem Arbeitsplatz am Frankfurter Flughafen verhaftet.”

“Einer dieser Bundespolizisten wurde angeblich an seinem Arbeitsplatz am Frankfurter Flughafen verhaftet”

>>Bild<<

“Zwei Bundespolizisten sitzen hinter Gittern, weil sie mit zwei Komplizen eine Drogenbande gründeten – und offenbar kiloweise Kokain ins Land schmuggelten. … Sie fanden heraus, dass Mohamed D. (offenbar Kopf der Bande) Kuriere anheuerte, die mit Rucksäcken voller Drogen von Bogota (Kolumbien) nach Frankfurt/Main flogen. D. besorgte auch das Geld, buchte die Flüge. Fotos von den Kurieren schickte er den Mittätern – Ahmet K. und Hakan A. arbeiten als Bundespolizisten am Flughafen. Sie empfingen die Drogen-Boten und schleusten sie an den Kontrollen vorbei.”

“Kuriere” – “Mit Rucksäcken voller Drogen von Bogota (Kolumbien) nach Frankfurt/Main flogen”

Kolumbien wird allgemein als eines der bedeutendsten Zentren in Südamerika für derartige Substanzen angesehen. Darüber hinaus ist es kaum vorstellbar, dass dies die gesamte Drogenorganisation gewesen sein kann, da jemand das Kokain in Kolumbien beschaffen und organisieren musste. In Bezug auf Festnahmen in Kolumbien wurde jedenfalls – gemäß öffentlich zugänglichen Informationen – kein Wort darüber verloren.