Nepal: „Gott hat mich nie im Stich gelassen“
Rita* ist Witwe und lebt in Nepal. Wegen ihres Glaubens an Jesus hat sie Spott, Schikane und Hunger erlitten. Doch im Rückblick sagt sie: „Es gab viele Zeiten, in denen ich entmutigt und von Gott enttäuscht war und mich an meinen Mann erinnerte. Ich habe nicht in der Bibel gelesen und nicht gebetet. Ich habe ständig geweint und meine Kinder im Arm gehalten. Eine Zeit lang habe ich Gott vernachlässigt. Aber Gott hat mich nie im Stich gelassen.“ Hier ist ihre Geschichte.
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Von Open Doors
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Gottes Wunder und immer stärkere Verfolgung
Ritas Weg zu Jesus begann mit der Heilung ihres Vaters von Lepra. Er selbst hatte kurz davor begonnen, Jesus nachzufolgen. Durch sein Zeugnis kam die ganze Familie zum Glauben. Später gaben sie alle das Evangelium in ihrem hinduistischen Dorf weiter und beteten mit den Kranken, von denen viele durch Jesus geheilt wurden. Mit der Heirat des Christen Raj* brach für Rita ein neuer Lebensabschnitt an. Ihr Mann war der einzige Christ in seiner Familie. Wie in der Kultur üblich, zog dort nun auch Rita ein. Doch nachdem sie zunächst freundlich aufgenommen wurde, änderte sich die Stimmung bald. Ihre Schwiegereltern setzten sie immer stärker unter Druck. Rita berichtet: „Ein paar Mal versuchte mein Schwiegervater, mich zu schlagen, aber mein Mann hielt ihn davon ab. Dann fingen sie an, mich zu beschuldigen, ihren Sohn zum Christsein zu verführen.“ Das Zusammenleben wurde für sie zur Qual: „Im Laufe der Tage aßen sie nicht mehr die Mahlzeiten, die ich für die Familie kochte. Später erlaubten sie mir nicht mehr, die Küche zu betreten. Sie bewahrten eine kleine Schüssel in meinem Zimmer auf und gaben mir Essen in dieser Schüssel. Ich musste den ganzen Tag draußen und im Haus arbeiten.“
„Gott hat meine Gebete auf erstaunliche Weise erhört“
Eines Tages erkrankte Raj an Covid-19 und starb bald darauf. Seine Eltern verhinderten, dass er christlich bestattet wurde. Doch nicht genug damit, dass sie eine Beerdigung nach traditionellen Hindu-Ritualen erzwangen – zusätzlich setzten sie Rita unter Druck, sich daran zu beteiligen. Als sie sich weigerte, verachteten sie ihre Schwiegertochter noch mehr. Die andauernden Beschimpfungen verletzten Rita tief, aber sie blieb still und brachte alles im Gebet zu Gott. Sie sagt: „Das Gebet ist das Einzige, was wir in solchen Situationen tun können. Also betete ich und bekam die Kraft, die Verfolgung zu ertragen.“ Und Gott erhörte ihre Gebete: Nach einiger Zeit änderte sich die Haltung ihres Schwiegervaters und er gab ihr ein kleines Stück Land, auf dem sie ein kleines Haus bauen und mit ihren Kindern allein leben konnte.
Trotzdem blieb ihre Lage sehr schwierig, denn seit Rajs Tod fehlte es an Geld und bald wusste sie nicht mehr, wie sie ihre Kinder versorgen sollte. Während Rita weiter zu Gott flehte, erfuhren wir von ihrer Situation und konnten der kleinen Familie durch lokale Partner Nothilfe und eine Ausbildung als Schneiderin vermitteln. Durch ihre neu erworbenen Fähigkeiten kann sie mittlerweile ein wenig Geld verdienen und die Bedürfnisse ihrer Kinder erfüllen. Glücklich sagte sie kürzlich: „Ich glaube, dass es Gott war, der meine Gebete erhört und euch zu mir geschickt hat. Ich danke ihm dafür, dass er meine Gebete auf erstaunliche Weise erhört hat.“
*Name geändert