Moderne Tracht: „Wurlawy-Modelle nicht allein auf die Region der Lausitz beschränkt“
Traditionell sorbische Trachten kommen gewöhnlich nur zu besonderen Anlässen zum Einsatz. Um sorbische Mode wieder Alltagstauglich zu machen: Dafür sorgen die „wilden Spreewaldfrauen“ oder genauer gesagt die Modemarke >>Wurlawy<<. Das Besondere an dieser Mode: Das diese Kleidung auch für Nicht-Sorben problemlos tragbar ist. In erster Linie geht es hierbei um die Symbiose: Von traditionellen sorbischen Schnitten und moderner tragbarer Mode.
„Sarah Gwiszcz studierte in Berlin an der AMD Modedesign, dort war sie Teilnehmerin des Projektes „Sorbisch modern„: Sie beschäftigte sich intensiv mit der Tradition der Tracht und interpretierte sie neu. Ihre Abschlussarbeit greift das Thema Tracht erneut auf – sie erfindet dafür die sorbische Calavera. … Überhaupt ist Sarah Gwiszcz die Heimatverbundenheit sehr wichtig. Nicht nur, indem sie traditionelle Elemente in ihre Kollektion einfließen lässt – ihre Kollektion wird von Schneiderinnen im Nahe gelegenen Cottbus genäht, bei der Stoffauswahl ist ihr die faire Produktion in Europa wichtig. Der Blaudruck, ein Färbeverfahren, für das die Lausitz ebenso berühmt ist, wie für die Tracht, ist ein weiteres Stück Regionalität in ihrer Kollektion. Das von ihr gestaltete Motiv zieht sich quer durch die aktuelle Kollektion.“
„Mit ihrem neuen Laden in der Ehm-Welk-Straße 27 will die Designerin in Zukunft noch näher an ihren Kunden und vor allem auch an den Touristen dran sein. Sarah ist angekommen und hat sich ihren Traum erfüllt. Das wird in unserem Interview deutlich. Ihre Kleider fallen in jedem Fall auf, so dass sie bereits rund ein Jahr nach Beginn der Selbstständigkeit ihre erste Präsentation auf der Berliner Fashion Week feierte und der erste Meilenstein gesetzt war.“
„Frei übersetzt heißt Wurlawy „wilde Spreewaldfrauen“ „Das ist sorbisch und bedeutet frei übersetzt: Wilde Spreewaldfrauen.“ Und der Name sei passend für ihr Modelabel, glaubt die Nachwuchsdesignerin, die zum Shirt einen senfgelben, weit schwingenden Rock kombiniert hat, der vorn etwas kürzer ist als hinten. Ihr Outfit ist natürlich selbst entworfen. Das Besondere daran – sie ist inspiriert von der traditionellen Spreewaldtracht. Sarah Gwiszcz will die charakteristische Bekleidung ihrer Heimat aus der Vergessenheit holen und kombiniert mit modernen Schnitten und Materialien alltagstauglich machen. Tracht getragen wird bei den Sorben und Wenden in der Lausitz fast nur noch zu Festen oder Umzügen.“
„Die typisch sorbischen Spreewaldtrachten sind aufwendig, kostbar und werden für besondere Gelegenheiten meist handgefertigt. Designerin Gwiszcz ermöglicht der Trägerin mit ihren Modellen die alltagstaugliche Identifikation mit ihrer Heimat, ohne den Trachten ihre Besonderheiten zu nehmen. Kunden aus ganz Deutschland beweisen schon jetzt, das die Tragbarkeit der Wurlawy-Modelle nicht allein auf die Region der Lausitz beschränkt ist.“