Mission Täuschung: Warum Betonbarieren keine Sicherheit vor Amokfahrten bieten
Die Auflagen für öffentliche Veranstaltungen werden immer höher, zugleich gehen die Besucherzahlen Aufgrund Kriminalität und Terror kontinuierlich zurück. Die Folge: Viele Veranstaltungen finden schlicht nicht mehr statt. Dabei wird die Sicherheit der Besucher durch die vielerorts anzutreffenden Betonbarieren keineswegs gewährleistet. Diese Potenzieren in Wahrheit die Gefahr und funktionierende Lösungen werden derweilen in den Wind geschlagen.
Teure Betonbarieren: “Also müssen wir das selbst bezahlen. Unser Budget wird immer geringer”
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„Vor drei Jahren war es ein Bauzaun, um die Wallanlagen vor „Wildpinklern“ zu schützen, und die Festsetzung, Security einzusetzen. … Und die jüngste Anweisung lautet, die Standbetreiber mit Ausweisen auszustatten, die zur Anfahrt auf das Festgelände berechtigen“, listet Weinfest-Veranstalter … auf. … „Also müssen wir das selbst bezahlen. Unser Budget wird immer geringer. Künstler wie wir sie früher neben den Musikern auf dem Weinfest hatten, können wir uns beispielsweise schon lange nicht mehr leisten.“ Er wolle keinen Gewinn mit der Veranstaltung machen, aber auch keine Verluste. So sieht er für das Weinfest keine Zukunft. … Händler vom Wochenmarkt sind von strengeren Vorgaben ebenfalls betroffen. „Es kommt einem so vor, als würde der Standort jeden einzelnen Waren-Körbchens inzwischen gesetzlich geregelt sein“, kritisiert einer von ihnen, der anonym bleiben möchte.“
Teure Betonbarieren: “Er wolle keinen Gewinn mit der Veranstaltung machen, aber auch keine Verluste”
Neben zahllosen Auflagen kommen noch die Aspekte Sicherheit hinzu, die immer teurer und aufwendiger werden. Dabei zum Teil vollkommen nutzlos sind – was von offizieller Seite auch eingestanden wird.
“Rasten die Täter in Lastwagen mit einer hohen Geschwindigkeit auf Menschen zu”
„Bei den Anschlägen in Nizza oder auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz rasten die Täter in Lastwagen mit einer hohen Geschwindigkeit auf Menschen zu, um möglichst viele Unschuldige zu töten. Damit sich so etwas nicht wiederholt, werden in Deutschland bei Großveranstaltungen häufig Betonpoller aufgestellt, die die Fahrzeuge im Ernstfall stoppen sollen. Doch ein Unfall am Montag in der Düsseldorfer Altstadt weckt Zweifel daran. Ein Lastwagen soll versehentlich die Blöcke beiseite geschoben haben – mit geringer Geschwindigkeit. … Bei den Tests fuhr ein Lastwagen mit Tempo 50 auf die Betonsperren auf. Einmal standen die Quader quer zur Fahrtrichtung, einmal schräg. Der Lkw schob die jeweils 2,4 Tonnen schweren Betonblöcke beiseite, durchbrach fast ungebremst die Absperrungen – die Energie des Lasters war zu groß. Besonders riskant: Beim schrägen Anfahren auf die Anti-Terror-Sperren rutschten die Betonklötze beim Aufprall wie Geschosse über den Boden (Billard-Effekt). Im Ernstfall hätten sie Menschen mit großer Wucht treffen können. „Sie bieten keinen Schutz. Aber wenn Besucher die Betonsperren sehen, denken sie vielleicht, dass sie sicher seien.“ Aber eine bessere Lösung seien Sperren, die die Energie des Aufpralls ableiten würden. Das sei bei fest in den Boden verankerten Pollern der Fall. „Das Fundament geht zwei Meter tief ins Erdreich. Eine solche Installation ist nicht günstig, sie wäre aber ein dauerhafter Schutz“, sagt Gärtner.“
Betonbarieren: “Der Lkw schob die jeweils 2,4 Tonnen schweren Betonblöcke beiseite”
„Ein Test mit einem zehn Tonnen schweren Lkw zeigt: Die Betonpfeiler können sogar gefährlich werden, wenn sie mit voller Fahrt gerammt werden. Durch den Aufprall werden sie zur Seite geschleudert. „
“Ein Test mit einem zehn Tonnen schweren Lkw zeigt: Die Betonpfeiler können sogar gefährlich werden”
Betonpoller: In Wahrheit erhöhen sie sogar das Sicherheitsrisiko, weil die tonnenschweren Betonblöcke neben den eigentlichen LKW zum Geschoss werden. Durch das Aufstellen dieser Betonpoller potenziert sich die Gefahr: Im ungünstigsten Fall schiebt der Lastkraftwaagen zwei Betonblöcke auf die Menschen und hinzu kommt dann noch der eigentliche LKW. Trotz dieses Wissens wird fast flächendeckend an den sogenannten „Sicherheitskonzept“ festgehalten. Ziel der Täuschung: Die Bevölkerung in falscher Sicherheit zu wiegen.
“Mifram aus Kirijat Bialik im Norden des Landes produziert in einer kleinen Werkstatt faltbare, billige und patentierte Metall-Barrieren”
„Die israelische Firma Mifram aus Kirijat Bialik im Norden des Landes produziert in einer kleinen Werkstatt faltbare, billige und patentierte Metall-Barrieren. In wenigen Minuten aufgestellt, können sie nach Angaben des Herstellers auch schwere Lastwagen stoppen. Die israelische Armee setzt sie bereits ein, Frankreich gab nach dem LKW-Anschlag von Nizza eine Bestellung auf. 40.000 Einheiten hätten die USA bestellt. Sie seien in Afghanistan und anderswo mit Erfolg eingesetzt worden. Die Barrieren können auf Asphalt, Felswegen und Sand aufgestellt werden und hätten sich als „unfehlbar“ erwiesen, so der Hersteller. Die Parkplätze vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York und das Amt des israelischen Premierministers in Jerusalem sind mit Mifram-Barrieren abgesichert. Jeder laufende Meter kostet etwa 200 US-Dollar. Um eine Straße zu sperren, müssten also etwa 1.000 Dollar aufgewendet werden.“
“Die Barrieren können auf Asphalt, Felswegen und Sand aufgestellt werden und hätten sich als „unfehlbar“ erwiesen”
Sicherheitssperren die diesen Namen auch verdienen gibt es sehr wohl: Aber daran haben Behörden offenkundig nur mässiges Interesse.