Lausitzer Strukturwandel: „Stillem Marktaustritt“ – Das leise Verschwinden vieler Unternehmen
„Die Regionen und die Familien vor Ort würden am Ende nicht schwächer, sondern stärker dastehen. Es würde neue, hochwertige Arbeitsplätze geben.“ – Die amtlichen Verlautbarungen der Bundesregierung zum angedachten Kohleausstieg sind tatsächlich ernst gemeint.
„Stillem Marktaustritt“ – Viele Unternehmen verwinden still und leise
Was das für „neue, hochwertige Arbeitsplätze“ sein sollen? – Die Frage muss wohl unbeantwortet im Raum stehen bleiben. Ungeachtet jeglicher Regierungsmeldung müssen viele Unternehmen um ihren Fortbestand regelrecht bangen. Allerdings die meisten Firmen werden einem leisen Tod sterben.
Bundesregierung: „Es würde neue, hochwertige Arbeitsplätze geben“
„Der Minister wies nicht zuletzt auf die Regionen und die Familien hin, deren Belange in dem Gesetzespaket besondere Berücksichtigung finden: „Worauf wir sehr stolz sind ist, dass wir mit dem Gesetzespaket ein Versprechen verbinden“. Die Regionen und die Familien vor Ort würden am Ende nicht schwächer, sondern stärker dastehen. Es würde neue, hochwertige Arbeitsplätze geben.“
„Die Regionen und die Familien vor Ort würden am Ende nicht schwächer, sondern stärker dastehen“
Jedoch die wirtschaftliche Wirklicht gibt ein ganz anderes Bild der Lage wieder. Der angedachte Kohleausstieg kommt zusammen mit einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise einher. Viele Unternehmen müssen – nach eignen Angaben – ihre Pforten für immer schlie0en.
„Jede elfte deutsche Firma sieht sich kurz vor dem Ruin“
„Jede elfte deutsche Firma sieht sich kurz vor dem Ruin – Über alle Branchen hinweg sieht sich derzeit gar jedes elfte Unternehmen von Insolvenz bedroht, 80 Prozent davon sind kleinere Betriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern.“
„Von Insolvenz bedroht – 80 Prozent davon sind kleinere Betriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern“
Allerdings muss die Schließung einer Firma nicht zwangsläufig auch deren Insolvenz bedeuten. Viele Unternehmen legen nicht im juristischen Sinne eine Insolvenz – sprich Zahlungsunfähigkeit – , sondern sie machen Produktionsstandorte zu oder Verlagern ihre Fertigung in andere Regionen hin. Die Schokoladenwerk Kathleen besteht weiter, „nur“ der Produktionsstandort in der Lausitz wird geschlossen. Bei anderen Unternehmen zeichnet sich ein vergleichbares Bild ab.
„Schokoladenwerk Kathleen macht zu“
„Schokoladenwerk Kathleen macht zu – „Viele von uns hatten es schon geahnt“, – Wirklich überrascht war man deshalb nicht.“
„Werk in Krieschow bei Cottbus zu schließen“
„Zurzeit drängten Anbieter aus Osteuropa aggressiv auf den Markt, heißt es von Intersnack. Dies sei ein Grund, warum man sich entschlossen habe, das Werk in Krieschow bei Cottbus zu schließen.“
Wirtschaftskrise und das stille Verschwinden von Unternehmen
„Entlassungen bei MS Powertec – Beim Autozulieferer in der Zittauer Weinau wird eine der beiden Produktionslinien abgebaut. … Auch Betriebsleiter Andreas Beckmann schweigt: „Kein Kommentar“, antwortet er auf die Frage, was denn dran sei am Gerücht, dass der Firmenstandort in Zittau geschlossen werden soll.“
Strukturwandel: „Entlassungen bei MS Powertec“
Alle diese Unternehmen existieren grundsätzlich noch weiter, aber sie bauen massenweise Arbeitsplätze ab. Man könnte es als „stillem Marktaustritt“ bezeichnen.
„Stillem Marktaustritt“ – „Ausverkauf mit anschließender Geschäftsaufgabe“
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„VID-Chef Christioph Niering erklärt das mit stillem Marktaustritt. Darunter versteht man Ausverkauf mit anschließender Geschäftsaufgabe, wofür vor allem Handelsgeschäfte prädestiniert sind. Insolvenz muss man dazu nicht anmelden.“
„Stillem Marktaustritt“ – „Insolvenz muss man dazu nicht anmelden“
Die einzelnen Unternehmen werden sicherlich schon ihre Gründe für die Entscheidung haben. Alleine mit den angedachten Kohleausstieg dürfte sich der ohnehin schon teure Strompreis nochmals verteuern, was folglich sich auf die Gewinne des Unternehmes auswirkt. Zudem wirken beim Unternehmen MS Powertec im Zittau direkt die politische Entscheidung beim Verbrennungsmotor ein.