Lausitzer Geschichte: Das Feuerhaus in Kamenz

Screenshot twitter.com Screenshot twitter.com

Im Jahre 1842, in der Nacht vom 4. zum 5. August, wurde die Stadt Kamenz von einer furchtbaren Feuersbrunst heimgesucht, der fast die ganze Stadt zum Opfer fiel. In wenigen Stunden glich Kamenz einem rauchenden Trümmerhaufen.

___________________

Von Friedrich Bernhard Störzner

___________________

Ueber 500 Gebäude, darunter das Rathaus, die Schule, die Kirchen, das Posthaus, wurden ein Raub der Flammen. 3000 Menschen waren obdachlos geworden. Groß waren der Jammer und das Elend! Unter den wenigen Gebäuden der Stadt, welche von dem verheerenden Feuer verschont worden waren, befand sich auch ein Haus an der westlichen oberen Ecke der Oberangergasse. Zur Erinnerung wurde über dem schönen „Renaissance-Portale“ eine bildliche Darstellung jenes schrecklichen Stadtbrandes angebracht. Man erblickt die vom Schicksale heimgesuchte Stadt in Flammen. Seit jener Zeit nennt man dieses Haus das Feuerhaus. – Es ist dasselbe aber auch in anderer Beziehung noch geschichtlich denkwürdig. Im Jahre 1707 gehörte dieses Gebäude dem „Leibmedikus“ August des Starken, Dr. Haberkorn. Als die Stadt im genannten Jahre ebenfalls von einem Brande heimgesucht wurde, verlor Dr. Haberkorn seine kostbare Bibliothek.