Laos: „Wir brauchen einen Ort, um Gott anzubeten!“

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Gerade fertiggestellte Kirche von Behörden und Dorfgemeinschaft zerstört

Eine Gemeinde im Norden von Laos hat einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Nachdem drei leitende Mitarbeiter bereits einige Monate im Gefängnis verbracht haben, wurde am 26. Januar das gerade fertiggestellte Kirchengebäude der Gemeinde zerstört. Die Christen brauchen unsere Ermutigung und unser Gebet.

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Von Open Doors

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Sogar zahlreiche anerkannte Kirchen ohne eigenes Gebäude

Am 4. Oktober des vergangenen Jahres erreichte die Nachricht von dem nicht genehmigten Bauprojekt der Christen die Polizei. Die Gemeinschaft war zuvor stetig gewachsen. Allein 100 Mitglieder der Gemeinde halfen mit, ein eigenes Gottesdienstgebäude zu errichten. Die meisten Menschen in der Region sind Animisten und stehen dem christlichen Glauben und seinen Anhängern feindselig gegenüber. Wer in einem solchen Umfeld beschließt, Jesus nachzufolgen, erfährt in Laos großen Druck bis hin zu physischer Gewalt seitens der lokalen Behörden, der eigenen Familien und des sozialen Umfelds. Diese Konvertiten kommen üblicherweise heimlich in Hauskirchen zusammen, da ihre Treffen als „illegale Versammlungen“ gelten. Doch selbst von den Gemeinden der offiziell anerkannten Evangelischen Kirche von Laos (LEC) haben etwa 75 Prozent kein eigenes Kirchengebäude und feiern ihre Gottesdienste in Privathäusern.

Als erste Reaktion auf die Nachricht von dem Bauprojekt der Christen verhafteten die Beamten drei leitende Mitarbeiter der Gemeinde, Dao*, Chan*, und Som*. Nach Auskunft einer lokalen Kontaktperson von Open Doors wurde ihnen die sofortige Entlassung unter der Bedingung angeboten, dass sie sich schriftlich zur Einstellung aller Arbeiten an dem Haus verpflichteten. Doch die drei Männer weigerten sich, das vorgelegte Dokument zu unterschreiben. Dao erklärte: „Wir werden unsere Kirche weiterbauen, weil wir einen Ort brauchen, um Gott anzubeten.“ Gleichzeitig wurden die Männer gedrängt, ihren christlichen Glauben zu verleugnen.

Christen müssen schweren Rückschlag verkraften

Angesichts dieser Entschlossenheit setzten die Behörden auch die anderen Christen unter Druck. Alle am Bau Beteiligten würden ebenfalls ins Gefängnis geworfen, sollten die Arbeiten nicht eingestellt werden – so lautete die Warnung. Doch die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Ort der Anbetung war so stark, dass die Gemeindemitglieder allen behördlichen Drohungen und Anordnungen zum Trotz weiter an ihrer Kirche bauten.

Tatsächlich wurden die Wände und der Boden des Gebäudes mit Zementblöcken fertigstellt und schließlich das Dach aufgesetzt. Am 11. Januar berichtete unsere Kontaktperson von der Fertigstellung des Gebäudes; eine kurze Zeit lang konnte es wie geplant von der Gemeinde für gemeinsame Versammlungen genutzt werden.

Ende Januar erreichte uns jedoch die Nachricht, dass zum einen die drei Gemeindeleiter weiterhin in Haft sind. Darüber hinaus hatte der Distriktgouverneur die Zerstörung des Gebäudes angeordnet. Daraufhin machten sich am 26. Januar lokale Behördenvertreter zusammen mit Mitgliedern der Dorfgemeinschaft auf den Weg zum Gemeindehaus, ausgerüstet mit Hämmern und anderen Werkzeugen. Unsere lokale Kontaktperson berichtet: „[Die Kirche] wurde erst letzten Monat fertiggestellt, aber innerhalb eines Tages zerstört. Bitte betet für unsere Geschwister in dieser Gegend!“

*Name geändert