Krankenkassen und ein mögliches soziales Punktesystem: “Essen ist nicht nur Privatsache”

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Viele Krankenkassen haben sich dazu entschieden, ein Punktesystem – im Rahmen eines Bonusprogramme – für Mitglieder einzuführen. Dieses System soll dabei helfen, Menschen zu motivieren, ihre Gesundheit und ihr Gewicht zu verbessern. Es ist Teil eines größeren Bemühens, sicherzustellen, dass die Mitglieder der Krankenversicherung gesünder leben. Dieses Programm könnte durchaus ausgeweitet werden.

Krankenkassen: “Verhaltensblinde Solidargemeinschaft Strafpolicen für Übergewichtige und Trinker einführt”

>>Spiegel<<

“Wir brauchen eine Sündenversicherung – Die Krankenkassen sind bald pleite. Höchste Zeit, dass die verhaltensblinde Solidargemeinschaft Strafpolicen für Übergewichtige und Trinker einführt.”

“Die Krankenkassen sind bald pleite”

Das Punktesystem oder Sündenversicherung – lässt sich am ehesten als Belohnungssystem beschreiben. Mitglieder könnten also Punkte für verschiedene gesundheitsfördernde Aktivitäten wie regelmäßige sportliche Betätigung oder die Einnahme bestimmter Vitamine oder Medikamente erhalten. Demzufolge wäre denkbar: Anzahl der Punkte variiert, je nach Aktivität und kann beispielsweise pro Woche oder Monat erhöht werden. Diese Punkte könnten sich dann auf die Höhe der Krankenversicherungsbeiträge auswirken. Alles viel zu weit hergeholt? Tatsächlich geistern entsprechende Pläne oder Gedankenspiele schon seit längerer Zeit in verschiedenen Ministerium herum.

“Punktesystem, das vom Staat betrieben wird” – “Anreize zur Verhaltensänderung verwirklichen”

>>Bundesministerium für Bildung und Forschung (PDF-Datei) <<

“Für bestimmte Verhaltensweisen können im Punktesystem, das vom Staat betrieben wird, Punkte gesammelt werden. Neben der sozialen Anerkennung ergeben sich durch das Punktesammeln auch Vorteile im Alltag (z. B. verkürzte Wartezeiten für bestimmte Studiengänge). Somit können Staat und politische Institutionen bestimmte Ziele über Anreize zur Verhaltensänderung verwirklichen und auch zukünftiges Verhalten genauer prognostizieren. Bürgerinnen und Bürger bringen in der Digital Liquid Democracy Themen auf die Agenda und stimmen über kritische Fragen ab. Unternehmen haben die Möglichkeit, an das Punktesystem anzudocken und die Daten nach vorheriger Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger zu monetarisieren.”

“Unternehmen haben die Möglichkeit, an das Punktesystem anzudocken”

Diese Überlegungen sind also schon recht weit gediehen. Follgendes Szenario ist demzufolge denkbar: Das Punktesystem könnte ein Art von Fortschrittsprogramm enthalten. Die Mitglieder im Punktesystem können ihre Fortschritte beim Abnehmen oder Erreichen bestimmter Ernährungsziele aufzeichnen und verfolgen: Dadurch können sie besser tracken, wie gut sie mit ihrem Ziel vorankommen und wo möglicherweise Verbesserungspotenzial besteht: Auch diejenigen, die bereits schlank sind, profitieren vom Soziales-Punktesystem von Krankenkassen: Sie können damit weiterhin an Präventionsmaßnahmen teilnehmen und somit aktiv etwas für ihre Gesundheit tun. Indem man regelmäßig Sport treibt, bestimmte Vitamine einnimmt und andere vorbeugende Maßnahmen ergreift, kann man seinem Körper auch ohne Gewichtsverlust zu mehr Wohlbefinden verhelfen: Auf diese Weise kann jeder von dem System profitieren – sowohl übergewichtige als auch normale Mitglieder der Krankenkasse. Privates könnte – nach diesen Szenario – alsbald der Vergangenheit angehören.

“Essen ist nicht nur Privatsache”

>>Ernaehrungsmedizin.blog<<

“Ethikrat-Vorsitzende … : „Essen ist nicht nur Privatsache“ – Ernährungsfragen sind auch ethische Fragen: Wie stark darf der Staat die individuelle Ernährung reglementieren? … Und ist es ethisch überhaupt vertretbar, noch Fleisch zu essen?”

“Wie stark darf der Staat die individuelle Ernährung reglementieren?”

Da die digitale Identität schon recht weit gediehen ist, wäre ein digitales Punktekonto nur folgerichtig. Längst würde es sich nicht nur auf die Bereiche Ernährung oder Sport beschränken.

“Wollen sie Chancen auf Bildung und Wohlstand wahrnehmen können, ohne dass sie dafür ein bestimmtes Profil oder digitales Punktekonto nachweisen müssen?”

>>Das Ende der Demokratie von Yvonne Hofstetter (Buch) <<

“Wie sieht das Narrativ für das 21. Jahrhundert aus? Wollen Menschen ohne Angst vor Totalkontrolle durch den Staat oder durch Private leben? Wollen sie Chancen auf Bildung und Wohlstand wahrnehmen können, ohne dass sie dafür ein bestimmtes Profil oder digitales Punktekonto nachweisen müssen? Wollen sie, dass ihre Leistungen und Bedürfnisse von Menschen statt Maschinen beurteilt werden? Wollen sie die soziale Vielfalt schützen, die Pluralität von Individuen und Meinungen?”

“Wollen sie, dass ihre Leistungen und Bedürfnisse von Menschen statt Maschinen beurteilt werden?”

Das Soziales Punktesystem von Krankenkassen wird also mittel- oder langfristig eingeführt. Es ist daher gut möglich, dass in Zukunft einiger Krankenkassen den Anfang machen, um solche Programme einzuführen werden: Damit ihren Mitgliedern noch bessere Möglichkeiten zu gebotliegen, gesünder zu leben und fit und vital zu bleiben!