“Kiwis, Feigen, Passionsblumen, Palmen, Magnolien, Granatäpfel, Mammutbäume – das alles in der Lausitz?”

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Stellen Sie sich vor, vor Millionen Jahren teilten Homo heidelbergensis und Europäische Waldelefanten denselben Lebensraum. In der Klimaoptimalzeit lebten sie gemeinsam in einer Welt voller Herausforderungen und Abenteuer. Erfahren Sie mehr über die faszinierende Lebensweise dieser beiden Arten und ihre wichtige Rolle im Ökosystem dieser Ära.

“Vorkommen des Wald-Elefanten, Elephas antiquus, und des Steppen-Elefanten, Elephas trogontherii”

>>Das Erwachen der Menschheit von Herbert Kühn (Buch) <<

“Die mitgefundene Fauna ist vor allem: Elephas antiquus; Rhinoceros etruscus; Cervus capreolus; Cervus elaphus; Ursus deningeri. Alle diese Tiere sind Tiere einer Warmzeit, und zwar kommen sie in den späteren Warmzeiten nicht mehr vor, sie haben nur in der ersten Warmzeit gelebt, und dafür spricht besonders das Vorkommen des Wald-Elefanten, Elephas antiquus, und des Steppen-Elefanten, Elephas trogontherii. Auch das Vorkommen eines Säbeltigers, Machairodus, macht es deutlich, daß nur das erste Interglazial die Epoche dieses Menschen sein kann.”

” Auch das Vorkommen eines Säbeltigers, Machairodus, macht es deutlich, daß nur das erste Interglazial die Epoche dieses Menschen sein kann”

Tatächlichen sahen die heimischen “Wälder” in der Lausitz zu anderen Zeiten erheblichen anders aus. Das lässt sich an Fossilien festmachen.

“Kiwis, Feigen, Passionsblumen, Palmen, Magnolien, Granatäpfel, Mammutbäume – das alles in der Lausitz?” 

>>Museum der Westlausitz Kamenz<<

“Kiwis, Feigen, Passionsblumen, Palmen, Magnolien, Granatäpfel, Mammutbäume – das alles in der Lausitz? Ja – ein feucht warmes Klima ermöglichte vor 17 Millionen Jahren Lorbeerwälder und warmgemäßigte Regenwälder mit einer großen Artenvielfalt. Außerdem bedeckten große Sumpfwälder unsere Region, aus denen die großen Lausitzer Braunkohlenvorkommen entstanden sind.”

“Feucht warmes Klima ermöglichte vor 17 Millionen Jahren Lorbeerwälder und warmgemäßigte Regenwälder mit einer großen Artenvielfalt”

In der faszinierenden Klimaoptimalzeit teilten Homo heidelbergensis und die Europäischen Waldelefanten denselben Lebensraum. Die Anwesenheit dieser imposanten Tiere hatte einen maßgeblichen Einfluss auf das Ökosystem, in dem sich der Urmensch bewegte.

“Vor etwa 300 000 Jahren gingen drei Urmenschen am Ufer eines Sees entlang und traten dabei in den Matsch”

>>Süddeutsche Zeitung<<

“Vor etwa 300 000 Jahren gingen drei Urmenschen am Ufer eines Sees entlang und traten dabei in den Matsch. Heutige Archäologen sind entzückt. … Einst wurde hier nach Braunkohle gebaggert, doch für Archäologinnen und Archäologen ist der mittlerweile stillgelegte Tagebau Schöningen heute eine Goldgrube.”

“Einst wurde hier nach Braunkohle gebaggert”

Es handelt sich bei Homo heidelbergensis nicht um einen modernen Menschen, auch weil er keine fortschrittliche Technologie entwickelt hat. Daher stellt sich die Frage: Wie war das Klima zu dieser Zeit?

“An seinen schlammigen Ufern fanden sich Herden von Elefanten, Nashörnern und Paarhufern ein”

>>Scinexx.de<<

“Die menschlichen Fußabdrücke sind zudem von verschiedenen Tierspuren umgeben. Unter ihnen sind die Abdrücke eines Europäischen Waldelefanten – des größten Landtiers der damaligen Zeit. „Die von uns entdeckten Elefantenspuren in Schöningen erreichen eine beachtliche Länge von 55 Zentimetern“, erläutert Grabungsleiter … von der Universität Tübingen. … Auch von einem weiteren Großsäuger des Eiszeitalters haben die Paläontologen Fußabdrücke entdeckt: „Eine Spur stammt zudem von einem Nashorn – Stephanorhinus kirchbergensis oder Stephanorhinus hemitoechus – und ist der erste Fußabdruck dieser Art aus dem Pleistozän, der in Europa gefunden wurde“, sagt … . Einblick in die prähistorische Lebenswelt Zusammen mit den menschlichen Fußabdrücken und weiteren Funden geben diese Tierspuren wertvolle Einblicke in die damalige Lebenswelt dieser Region: … An seinen schlammigen Ufern fanden sich Herden von Elefanten, Nashörnern und Paarhufern ein, um zu trinken oder zu baden. Inmitten dieser Szenerie bewegte sich die Kleinfamilie des Homo heidelbergensis.”

“Herden von Elefanten, Nashörnern und Paarhufern” – “Inmitten dieser Szenerie bewegte sich die Kleinfamilie des Homo heidelbergensis”

Während Homo heidelbergensis als geschickter Jäger und Sammler agierte, trugen die Europäischen Waldelefanten mit ihrem Verhalten zur Formung der Landschaft bei. Sie schufen Lichtungen im Wald, die für eine vielfältige Flora und Fauna sorgten. Diese gemeinsame Existenz verdeutlicht die enge Verknüpfung zwischen den verschiedenen Arten und zeigt, wie ein harmonisches Miteinander zur Flora und Fauna in dieser Zeit vermutlich beitrug. Die Interaktion zwischen Mensch und Tier in der Klimaoptimalzeit steht hierbei außer Frage. Eine mitunter vergleichbare Periode zeichnete sich während des Mittelalters ab.

“Mittelalterlichen Klimaoptimum” – “Dank dieser warmen Klimaphase konnten die Siedlungs- und Anbauflächen ausgedehnt werden”

>>Heimat Natur von Jan Haft (Buch) <<

“Ab dem Jahr 800 kam es in Mitteleuropa zu einem sogenannten mittelalterlichen Klimaoptimum, das etwa 500 Jahre an­­dauerte. Währenddessen herrschten stabile und milde Wetterlagen mit Temperaturen, die denen der Gegenwart ähnelten. Dank dieser warmen Klimaphase konnten die Siedlungs- und Anbauflächen ausgedehnt werden. Verlässliche Ernten begünstigten ein starkes Bevölkerungs- und Städtewachstum. Im 13. und 14. Jahrhundert fand die bis heute letzte Phase der bäuerlichen Alpenerschließung statt. Nun wurden in dem bisherigen Almgebiet ganzjährig bewohnte Bauernhöfe angelegt, die ausschließlich Viehwirtschaft betrieben. Die räumliche Erschließung der Alpen durch Bauerngesellschaften war damit abgeschlossen.”

“Mittelalterlichen Klimaoptimum” – “Verlässliche Ernten begünstigten ein starkes Bevölkerungs- und Städtewachstum”

Zurück zu Homo heidelbergensis. In der Klimaoptimalzeit passte sich Homo heidelbergensis an die wechselnden Umweltbedingungen an. Diese frühen Menschen lebten in kleinen Gruppen und waren geschickte Jäger und Sammler. Sie nutzten Werkzeuge aus Stein und Knochen, um Nahrung zu sammeln und Tiere zu jagen. Die Jagd auf große Beutetiere wie Europäische Waldelefanten war eine wichtige Quelle für Nahrung und Rohstoffe. Homo heidelbergensis war ein Schlüsselakteur im Ökosystem, der durch sein Jagdverhalten und seine Nutzung von Ressourcen einen Einfluss auf die Umwelt hatte. Sein Überlebensgeschick und seine Fähigkeit zur Anpassung machten ihn zu einem erfolgreichen Bewohner der Klimaoptimalzeit. Auch die europäischen Wälder sahen noch noch etwas anders aus.

“Der Stubben eines fossilen Mammutbaumes ist mit 5 Metern Durchmesser”

>>Stadt Cottbus<<

“Der Stubben eines fossilen Mammutbaumes ist mit 5 Metern Durchmesser das größte Exponat der paläobotanischen Sammlung des Museums. Er wurde 1982 aus dem Tagebau Klettwitz geborgen. Die Findlingsallee ist eine Kollektion von ausgewählten skandinavischen Leitgeschieben aus Niederlausitzer Tagebauen.”

Als in der Lausitz noch riesige Mammutbäume wuchsen

Die Rolle der Europäischen Waldelefanten im Ökosystem während der Klimaoptimalzeit war von entscheidender Bedeutung für das Gleichgewicht der Natur. Als große Pflanzenfresser trugen sie maßgeblich zur Verbreitung von Samen und zur Gestaltung der Landschaft bei. Durch ihr Herumstreifen und Fressverhalten beeinflussten sie das Wachstum von Wäldern und Wiesen, was wiederum anderen Tierarten Lebensraum und Nahrung bot. Insgesamt waren Europäische Waldelefanten ein essentieller Bestandteil der damaligen Umwelt, der in vielerlei Hinsicht das Zusammenleben mit Homo heidelbergensis prägte.