Kampf den Falschnachrichten: Warum es keine Sklaverei gab
Die allumfassende staatliche Fürsorge hat ein neues Aufgabenfeld entdeckt: Das unerbittliche Schlachtfeld der Falschmeldungen: Streng genommen ist auch schon das eine Falschmeldung: Denn es existiert nun mal kein Schlachtfeld im eigentlichen Sinne. Im wesentlichen geht es aber hier, um die „bedrohlichen“ Falschmeldungen über die sogenannten „Servants“ : Das war eine weit verbreitete Form der Sklaverei im 17. Jahrhundert und die Falschmeldung soll darin bestehen: Das es angeblich keine Sklaven gewesen sein sollen. Anerkannte Historiker zu diesen Thema sollen gefälligst den Mund halten und zeitgenössische Dokumente unter Verschluss bleiben. Jedoch hinter der „Angst“ vor den Falschmeldungen, verbirgt sich ein ganz anderer Grund.
Die Geschichte der Sklaverei: Alles frei Erfunden?
>>Staatsfunk „Deutschlandfunk“ <<
„Die Initiative hoaxmap.org sucht und sammelt im Internet Gerüchte, die sich als Falschmeldungen entlarven lassen. Zum Beispiel über eine Geschichte von Irischen Sklaven in den USA, die schon seit Jahren im Netz kursiert und immer wieder neu aufgebracht wird. Haben Journalisten früher vor allem über Dinge berichtet, die tatsächlich passieren, so müssen sie heute immer mehr auch über Dinge berichten, die frei erfunden sind.“
Servants – Eine Form der Schuldknechtschaft
Der staatliche Rundfunk verbreitet in diese Fall selbst Falschmeldungen: Um zu beweisen, dass die „Geschichte von Irischen Sklaven in den USA“ angeblich falsch sei, dazu verweise sie ausgerechnet auf die amerikanische Publikation >>The New York Times<< – nur die weiß dazu etwas ganz anderes zu berichten.
Ohne Skrupel: Auch Kinder wurden als Arbeitskräfte ausgebeutet
„The Irish slave narrative is based on the misinterpretation of the history of indentured servitude, which is how many poor Europeans migrated to North America and the Caribbean in the early colonial period, historians said. Without a doubt, life was bad for indentured servants. They were often treated brutally. Not all of them entered servitude willingly. Some were political prisoners. Some were children.“
Servants – könnte man mit Bedienstete oder Vertragsarbeiter übersetzen, aber diese Übersetzung spiegelt leider nicht die traurige Realität wieder.
Kosten der Überfahrt – Mit der Schuldenfalle direkt in die Sklaverei
>>Weltgeschichte der Sklaverei von Egon Flaig (Buch) <<
„Seit dem Ende des 16. Jhs. hatten sich Freibeuter auf unbesiedelten oder entleerten Inseln der Karibik festgesetzt. Deren Status wurde ab 1620 legalisiert; so begannen die Engländer 1620, die Insel Barbados regelrecht zu besiedeln. 1630 besetzten die Franzosen Guadeloupe und Martinique, sowie das westliche Hispaniola, welches sie St. Domingue nannten. Auf diesen Inseln arbeiteten zunächst Vertragsarbeiter, welche sich als Knechte auf Zeit verdingten (indentured servants, engagés), um die Überfahrt zu bezahlen und nach Ablauf ihres Dienstes ein Stück eigenes Land zu erhalten.“
Europäischen „Servants“ galten innerhalb der Sklaverei als Minderwertig.
Das Prinzip der sogenannten Vertragsarbeitern, war in den Anfängen sicherlich noch recht human gestaltet und keineswegs nur auf die USA beschränkt. Aber dies änderte sich recht schnell. Viele starben bereits während der Überfahrt, die die Lebend ankamen, waren hoch verschuldet und erhielt nur einen Hungerlohn. Harte Arbeit, schlechte Lebensbedingungen und ungewohntes Klima sorgten für eine hohe Sterblichkeitsrate. Allgemein galten die sogenannten europäischen „Servants“ innerhalb der Sklaverei, eher als Minderwertig.
Hohe Sterblichkeit und Unruhen sorgten für das wirtschaftliche Ende der „Servants“
>>Weltgeschichte der Sklaverei von Egon Flaig (Buch) <<
„Ein neues Verhalten der Staatsmacht wurde sichtbar, gekoppelt an eine merkantilistische Ideologie, welche forderte, Reichtümer zu erwirtschaften durch eigene Produktion und Handel. Indes, die größten Reichtümer erzeugten nicht die Parzellen freier Siedler, sondern größere Betriebe, spezialisiert auf Luxusgüter, für die eine erstaunlich elastische Nachfrage bestand: Zucker, Indigo, Tabak, Kaffee. Die politische Idee der Siedlungskolonie und das ökonomische Ziel, Reichtum durch Produktion zu erlangen, gerieten in Konflikt. Die Geschichte der Karibikinsel Barbados zeigt exemplarisch,welche Dynamik nun einsetzte: Ab 1628 übernahmen Kapitalgesellschaften große Teile der Insel, legten binnen zweier Jahre 120 Plantagen mit durchschnittlich 115 ha (- Hektar, Anmerkung der Redaktion) an. Sie importierten mehrere tausend englische Sträflinge oder Verarmte, von denen etwa 20% auf der Überfahrt starben und die angesichts der expandierenden Plantagen keine Aussicht mehr hatten, eine eigene Parzelle zu erhalten. 1634 machten die Schuldknechte einen Aufstand, den 800 Milizionäre erstickten. … Die Schuldknechte wurden nicht nach englischem Recht behandelt, sondern nach lokalem Gewohnheitsrecht. Gemäß dem 1661 erlassenen „Act for Ordaining of Rights between Masters and Servants“ konnte man sie verkaufen, vermieten und verpfänden, ihren Dienst bei Vergehen um ein bis zwei Jahr verlängern und sie auspeitschen.“
Servants – Keine Sklaven: “ Verkaufen, vermieten und verpfänden, … und sie auspeitschen“
Der Autor Egon Flaig nennt es in seinem Buch eine „private Quasi-Sklaverei“ und er muss wissen wovon er redet, denn er ist Professor für Alte Geschichte.
„Artikel 4 Absatz 1 der Menschenrechtskonvention verbietet jegliche Form von Sklaverei und Zwangsarbeit. Sklaverei bezeichnet den Zustand, in dem Menschen als Eigentum anderer behandelt werden.“
Kampf gegen Falschnachrichten oder Kampf um Deutungshoheit?
Servants – waren letztlich eine Form der Sklaverei: Nur die Allerwenigsten konnten sich aus diesem Abhängigkeitsverhältnis befreien. Das Ende von diesen sogenannten „Vertragsarbeitern“ waren auch weniger humane, sondern vielmehr wirtschaftliche Gründe. Die Bewachung der vermeintlich freien „Arbeiter“ , eine hohe Sterblichkeit und zahlreichen Aufstände führten zu ausufernden Kosten und somit schlussendlich zum Aus der „Servants“ . Die treibende Kraft hinter dieser Form der Sklaverei, war die damalige staatliche Administration und ein paar Hundert Jahre später: Versucht der staatliche Rundfunk die Geschichte umzuschreiben. Die sozialen Netzwerke, haben gewissermaßen die „Weisung von Oben“ erhalten: Diese Meldung als Falschnachricht einzustufen. Hierbei dürfte es aber weniger um die „Wahrheit“ , sondern vielmehr um die Deutungshoheit gehen. Theoretisch ließe sich die Definition von Sklaverei auch so verändern, dass es niemals Sklaverei gegeben hat.